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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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Geistes sind unergründlich? Kommt mir bekannt vor. Sie dachten, ich könnte Ihnen noch von Nutzen sein?“
    „Vielleicht. Aber wenige Tage später hieß es, Sie wären in Rom getötet worden.“
    „Aber dann haben Sie erfahren, dass ich noch lebe. Woher? Waren es meine Nachforschungen in Tanger?“
    „Auch. Ich hatte allerdings schon früher meine Zweifel, ob Sie tatsächlich tot sind. “
    „Dann waren Sie es, der CIA und der DIA den Wink gegeben hatte, wo ich mich aufhalte?“
    Whitewolf antwortete nicht, sondern sah sie nur an.
    „Ich verstehe. In Kürze werden die Republikaner Ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidat bekanntgeben. Darum haben Sie mich wieder ins Spiel gebracht. Sie erneuerten die Bedrohung. Wieder gab es einen Mitwisser, eine weitere, gefährliche Akte. Erneut hatten Sie alle in der Hand! Und ein weiteres Mal produzierten Sie sich als der große Retter, indem Sie auch mich aus dem Verkehr ziehen ließen. Und weil ich ihr letztes Ass im Ärmel bin, lebe ich überhaupt noch. Ich diene Ihnen weiter als Drohkulisse, mit der Sie die Sieben auf Linie und gleichzeitig auf Distanz halten können“, ereiferte sich Rabea. „Also haben Sie mich den Geheimdiensten zum Fraß vorgeworfen. Sie haben Sie zu Ihren Komplizen gemacht. Sie haben der DIA den anonymen Tanger-Tipp zugespielt, weil Sie wollten , dass die DIA einen Teil der Drecksarbeit für die CIA erledigt. Warum? Damit die DIA auch mit drinhängt. Im Falle eines Falles könnten sich die Geheimdienste gegenseitig die Schuld zuweisen, und zum Schluss ist es dann wieder keiner gewesen. Die üblichen Unschuldslämmer in Aktion.
    Zurück zu Ihrem Plan. Ich weiß nicht, ob die Bush-Regierung 2003 etwas geahnt hat, aber aus irgendeinem Grund blieben der damalige Außenminister Powell und Bush in ihren Erklärungen ziemlich vage. Sie präsentierten lediglich einen windigen arabischen Physiker, der behauptete, er habe in Saddam Husseins geheimer Anlage für Massenvernichtungswaffen gearbeitet. Damals dachten alle, der Mann wäre gekauft und hätte gelogen. Dabei existierte diese Anlage tatsächlich! Saublöd war nur, dass man sie der Öffentlichkeit nicht präsentieren konnte. Denn nachdem Sie McKenzie mit allen Informationen zu dieser Anlage versorgt hatten, war nicht auszuschließen, dass die Wahrheit ans Licht käme: Dass die Amerikaner sie 1999 selbst gebaut hatten, um sich an Saddams Öl-Milliarden zu bereichern. Wenn das publik geworden wäre, scheiße, den Aufschrei der Welt hätte man bis zum Mond gehört. Und die Alliierten der USA wären sich zu Recht verarscht vorgekommen. Ich vermute, Bush und Co. haben geahnt, dass die Sache nicht ganz koscher ist. Aber Bush Jr. hätte sowieso jedes Märchen geglaubt. Hauptsache Krieg. Sein Vater hat seinen Krieg gehabt, er wollte auch einen. Vor allem aber wollten die Männer im Dunstkreis des Präsidenten einen Krieg - denn sie alle standen mit einem Fuß in der Regierung und mit dem anderen in den Aufsichtsräten jener Konzerne, die sich am Krieg eine goldene Nase verdient haben! Sie haben alle manipuliert: Die Regierung, das amerikanische Volk, Ihr geheimes Wirtschaftskonsortium und mich. Zug um Zug sind wir Ihnen ins Netz gegangen.“
    Whitewolf nickte beinahe anerkennend: „Kluge kleine Frau. Sie haben mit allem Recht, jedoch hätte ich nie eine echte Bedrohung für die amerikanische Bevölkerung herbeigeführt. Ich bin Patriot.“
    „Patriotismus ist die letzte Zuflucht des Schurken.“
    „Ah, Sie zitieren den von mir geschätzten Samuel Johnston, einen Engländer.“
    „Ich weiß, dass Sie ihn mögen. Ich habe Ihre Biographie gelesen.“
    „Ich schätze gute Vorbereitung. Dann wissen Sie auch, dass ich vorhabe, die Kompetenzen der CIA stark zu beschneiden.“
    „Das hat Kennedy auch vorgehabt. Dann war er tot.“
    „Die Zeiten haben sich geändert.“ Er bedachte Rabea mit einem wölfischen Grinsen. „Die CIA wird mir keine Schwierigkeiten bereiten.“
    Rabea glaubte ihm aufs Wort. Man mochte Whitewolf vorwerfen, was man wollte - dumm war er nicht.
    „Ich werde ein guter Präsident sein, kleine Frau. Ich habe vor, ein friedliches Amerika zu schaffen und ein friedliches Amerika benötigt keine Waffen. Als erste Amtshandlung werde ich die Waffengesetze verschärfen.“
    Auch das glaubte ihm Rabea aufs Wort. Gegen ihren Willen war sie beeindruckt. Der Mann hatte eine Vision, sie umgab ihn wie eine Aura.
    „Tatsächlich bin ich die Letzte, die etwas gegen einen Mann im Weißen Haus

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