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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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nun genau darin versteckt?“
    „Die nach links kippende Schrift bedeutet, dass Magali glaubt, dass wir es mit absoluten Profis zu tun haben. Das ist schlecht. Aber das hier, das ist sehr gut.“ Jules tippte mit dem Zeigefinger auf das Blatt. „Sie hat auf die I keine Punkte gesetzt, sondern längliche Striche. Das bedeutet, dass sie und Matti bisher gut behandelt werden. Mehr kann ich nicht erkennen. Sie war natürlich in Eile. Allerdings, es gibt etwas, das ich nicht verstehe, etwas Widersprüchliches …“ Jules hielt sich dicht über den Zettel gebeugt, als wollte er jeden Buchstaben einzeln sezieren.
    „Was denn?“, wollten Lucie und Lukas gleichzeitig wissen.
    „Laut Magali sind die Entführer sehr professionell. Dafür spricht, dass sie Lukas' Familie ohne Aufsehen mitten aus einem öffentlichen Park entführen konnten. Das erfordert eine ausgeklügelte Logistik und mehrere beteiligte Personen. Dem gegenüber steht die leere Drohung, dass Lukas beobachtet wird. Bis auf dieses billige Modell in deinem Telefon weist jedoch nichts darauf hin. Einerseits haben wir hier Profi-Arbeit, was auch die Einschätzung von Magali ist, andererseits diese laienhafte Wanzen-Aktion. Das ist wie ein Puzzle, dessen Teile nicht zusammenpassen. Irgendetwas übersehen wir hier noch“, meinte Jules nachdenklich und trug damit nicht zu Lukas' und Lucies Beruhigung bei.
    „Und wie soll es jetzt weitergehen? Was können wir tun, Jules?“, fragte Lucie und kam ihrem Bruder den Bruchteil einer Sekunde mit ihrer Frage zuvor.
    „Zunächst muss ich herausfinden, wie die Entführer vorgegangen sind. Scheinbar hat niemand etwas gesehen oder gehört. In einem gut besuchten Park am helllichten Tag? Lass uns nochmal den genauen Ablauf der Entführung durchgehen, Lukas. Du warst also Eis holen. Wie viel Uhr war es da?!
    „Es muss kurz nach 12:30 Uhr gewesen sein.“
    „Wie weit warst du da maximal von deiner Familie entfernt?“
    „Gut hundert Meter, vielleicht hundertzwanzig.“
    „Also in Sichtweite.“
    „Ja.“
    „Wie lange hast du dich weggedreht?“
    „Nur wenige Minuten. Ich habe mich mit Herrn Martin, dem Vater einer meiner Schüler, unterhalten.“
    „Und vorher oder nachher ist dir nichts Besonderes aufgefallen? Hast du irgendjemand in der Nähe gesehen, der euch vielleicht beobachtet hat? Eine Bewegung im Augenwinkel?“
    „Nein, nichts. Wir waren früh im Park und hatten einen geschützten Platz am Rande einer kleinen Baumgruppe bezogen. Die nächsten Nachbarn waren ungefähr fünfundzwanzig Meter entfernt und die haben nichts bemerkt. Herr Martin hat sie gefragt. Es muss alles sehr schnell gegangen sein. Das habe ich doch eben schon erzählt.“ Lukas ließ seine Anspannung vom Zügel.
    Jules ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Nochmal. Du hast also von diesem Eiswagen aus erkannt, dass sie nicht mehr an ihrem Platz saßen. Dieser Herr Martin, könnte er etwas gesehen haben?“
    „Nein, denn als ich ihm zeigen wollte, wo wir sitzen, hat uns gerade ein Fahrzeug der städtischen Abfallwirtschaft den Blick versperrt. Ich glaube, es fuhr schon den ganzen Vormittag durch den Park. Aber genau kann ich das nicht sagen.“
    Jules schlug auf den Tisch, dass Lukas zusammenzuckte: „Dann ist alles klar. So haben sie es gemacht. Sie haben ein öffentliches Fahrzeug benutzt, das im Park nicht als Fremdkörper auffallen würde. Wie sah der Wagen genau aus? Größe? Aufschrift? Hast du auf das Kennzeichen geachtet? Ein oder zwei Insassen?“ Jules tippte bereits wie wild auf die Tasten seines Laptops ein und rief eine Reihe von Dateien auf.
    „Tut mir leid, Jules. Ich bin kein Agent wie du. Wie ein städtischer Servicewagen halt aussieht, groß und orange.“
    „Konntest du den Fahrer erkennen?“
    „Nein, ich sagte doch, ich habe nicht weiter auf ihn geachtet. Glaubst du wirklich, dass sie da drin gewesen sein könnten? Mein Gott, sie sind direkt an mir vorbeigefahren und ich Idiot habe nichts gemerkt.“
    „Lass gut sein, Lukas. Niemand hätte auf den Wagen geachtet. Wenn ich sämtliche Leute im Park befragen würde, würden sich die wenigsten überhaupt an das Fahrzeug erinnern. Allerdings wird kein städtischer Arbeiter etwas mit der Entführung zu tun haben. Das wäre zu einfach. Mit Sicherheit haben die Entführer das Fahrzeug gestohlen.“
    Das Telefon in ihrer Mitte klingelte. Jules hatte es auf dem Esstisch platziert. Eine Sekunde lang absorbierte der Apparat ihre gesamte aufgestaute Spannung.
    Jules gab

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