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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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absagen. Ich bin gleich zurück. Versprochen“, sagte Lucie jetzt.
    „Mach bloß keine Dummheiten, Lucie, hörst du?“, ermahnte er sie.
    „Was du wieder denkst.“ Lucie drückte ihren Bruder fest an sich und flüsterte ihm dabei ins Ohr: „Alles wird gut, Lukas. Wir stehen das gemeinsam durch. Bald sind Matti und Magali gesund und munter wieder bei dir zuhause. Du wirst sehen!“

 
    Kapitel 3
     
     
    Lukas betrat das leere Haus. Zuerst eilte er zum Telefon, um sich zu vergewissern, keinen Anruf der Entführer verpasst zu haben. Aber er hätte das Klingeln sowieso auch vor der Haustür gehört.
    Einer der Hunde kratzte an seinem Hosenbein. Caruso. Er sah ihn mit diesem gewissen Blick an, der nichts anderes bedeutete, als dass er Hunger hatte. Caruso hatte eigentlich immer Hunger.
    Lukas ging in die Küche und füllte die beiden Näpfe reichlich auf. Nur um sich irgendwie zu betätigen, kochte er dann für sich und Lucie Kaffee.
    Das Warten begann.
     
    Lucie führte in der Zwischenzeit zwei Telefonate. Das erste war kurz und diente dazu, ihre Verabredung für den Abend abzusagen. Der zweite Anruf galt Jules. Der Ex-Agent hatte seiner Agententätigkeit inzwischen abgeschworen. Da er in Beirut zur Tarnung seiner eigentlichen Tätigkeit den Beruf eines Barbiers erlernt und tatsächlich Freude und Talent darin gefunden hatte, betrieb er infolgedessen in seiner neuen Heimatstadt München ein eigenes Friseurstudio.
    „Hallo Jules. Ich bin es, Lucie.“
    „Lucie. Schön, dass du dich meldest. Bist du in München?“
    „Nein, in Nürnberg. Bist du allein und kannst sprechen?“
    „Ja. Was ist passiert?“ Etwas in Lucies Stimme hatte Jules sofort alarmiert.
    „Lukas' Frau und Sohn wurden entführt. Kannst du nach Nürnberg kommen? Ich bin hier, bei ihm zuhause.“
    „Natürlich, ich mache mich sofort auf den Weg. Habt ihr die Polizei schon eingeschaltet?“
    „Nein. Lukas hat eine Nachricht der Entführer erhalten, dass die Polizei nicht informiert werden darf, wenn er Magali und Matti lebend wiedersehen will. Außerdem warnen sie ihn, dass er beobachtet wird“, erklärte Lucie.
    „Das ist vielleicht nur ein Bluff. Eine Observierung ist aufwendig und erfordert mehrere Personen, weil sie sich abwechseln müssen. Ob Lukas' Haus observiert wird, lässt sich ziemlich schnell feststellen. Ich werde mir das ansehen, sobald ich da bin. Gibt es eine Forderung?“
    „Bisher nicht. Apropos, Lukas meint, dass die Entführer nicht nur sein Telefon, sondern eventuell auch das Haus innen abhören könnten.“
    „Das ist gut möglich. Das kriegt heute inzwischen jeder Laie hin. Die Plage des Internets“, seufzte Jules. „Das sehe ich mir auch gleich an. Bis dahin solltet ihr euch nichts anmerken lassen. Sobald ich festgestellt habe, dass die Luft rein ist, klingle ich bei Lukas unter einem Vorwand. Ich beeile mich und bin gegen halb vier da.“
    „Danke Jules.“
    „Bis später.“ Er legte auf.
    Lucie kramte in ihrer Tasche, holte Stift und Schreibblock hervor und schrieb etwas. Danach besorgte sie noch zwei Pizzen bei einem Schnellimbiss und kehrte zu Lukas zurück.
    Als er ihr die Haustür öffnete, sah sie ihm sofort an, dass es keine neuen Entwicklungen gab.
    „Hier bin ich wieder, Bruderherz. Wie versprochen, mit etwas zum Essen, wenn du heute schon Strohwitwer bist“, spielte Lucie ihre Rolle für mögliche Beobachter. „Sieh mal.“ Sie hielt ihm die offene Schachtel hin und zwang ihn, einen Blick darauf zu werfen. Obenauf lag das von ihr beschriebene Blatt: „ Flipp jetzt bloß nicht aus. Jules ist hierher unterwegs. Basta! “ Das Basta hatte sie dick und fett unterstrichen.
    Laut sagte sie: „Mit extra viel Käse. Heute pfeife ich mal auf meine Figur. Komm, Lukas. Wir setzen uns in die Küche, essen und plauschen. Ich habe aufregende Neuigkeiten mitgebracht.“
    Falls die beiden tatsächlich abgehört wurden, dann konnte sich derjenige ab sofort davon überzeugen, wie jemand zwei Stunden ununterbrochen belangloses Zeug reden konnte, ohne dass sein Gegenüber einmal den Mund aufmachen musste. Für Lucie eine leichte Übung.
    Sie berichtete von ihren Grabungsarbeiten und darüber, dass sie eine fast unversehrte, dreitausend Jahre alte Tonvase gefunden hatte - „nicht mehr als zwanzig Scherben, Lukas“, das war die aufregende Neuigkeit -, wusste einige Anekdoten über ihre männlichen Kollegen in der Türkei zu berichten, die natürlich alle in sie verliebt waren, und bezog mehrmals auch die Hunde,

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