Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
Vom Netzwerk:
Schreie gleich mehrere Personen auf sie aufmerksam gemacht hatten. Jules blieb stehen und hob beschwichtigend beide Hände.
    Ein junges Pärchen fand die keifende Frau komisch. Das Mädchen zückte ihr Fotohandy, während sich ein männlicher Servicemitarbeiter ihnen misstrauisch näherte, einen Schrubber im Anschlag. Jules entdeckte jetzt zwei Polizisten am Ende des langen Ganges. Schon bahnten sie sich einen Weg. Jules packte Lukas am Arm und riss ihn von der Frau los. Sie stürmten davon.
    Als sie das GAT erreichten, stand die Raytheon bereits ausgehallt auf dem Vorfeld bereit. Der Hallenmeister erwartete sie mit dem Schlüssel am Einstieg: „Grüß Sie, Herr von Stetten. Ihre Schwester hat mir gesagt, dass Sie es eilig haben und ich direkt hier auf Sie warten sollte. Einen guten Flug wünsche ich.“ Der Mann machte nicht den Eindruck, als würde er sich wundern, er war Lucies Eskapaden gewohnt - auch wenn sie nun auf ihren Zwillingsbruder übergegriffen zu haben schienen.
    Eilig kletterten die beiden Männer in das Flugzeug und Lukas schloss eben die Luke, als ein Polizeiwagen mit eingeschaltetem Blaulicht und Sirene heranschoss.
    Jules verlor keine Sekunde, hechtete auf den Pilotensitz und startete ohne Pre-check die Rolls-Royce-Motoren. Lukas beobachtete, wie die Polizisten aus dem Wagen sprangen und den Hallenmeister anriefen, der neugierig aus dem Hangar lugte. Ein kurzer Wortwechsel und die beiden Polizisten drehten sich zu dem Flugzeug um. Die Maschine rollte eben an, gewann aber nur langsam an Fahrt. Sie befanden sich noch nicht auf der Startbahn, sondern immer noch auf dem Vorfeld. Einer der Polizisten lief auf sie zu und gestikulierte wild, dass sie sofort anhalten sollten; der andere war zurück zum Wagen geeilt und sprach in sein Funkgerät. Dann startete der Mann sein Fahrzeug. Es war klar, was er vorhatte: Er wollte ihnen mit dem Einsatzwagen den Weg abschneiden. Zwischenzeitlich hatte das Flugzeug Fahrt aufgenommen und war auf die Startbahn eingeschwenkt. Jules gab sofort Vollgas. Der Wagen raste auf sie zu.
    „Ist der verrückt? Der hat wohl zu viele amerikanische Actionfilme gesehen“, schimpfte Jules. Er schaffte es, die Maschine im letzten Augenblick hochzureißen und der Polizeiwagen schoss unterhalb des Fahrwerks an ihnen vorbei.
    „Das war knapp. Außerdem weiß ich nicht, was das überhaupt soll. Wir haben schließlich nichts verbrochen, oder?“
    „Ich weiß es“, erwiderte Lukas zu Jules' Verblüffung. Ein weiteres Einsatzfahrzeug war auf dem Vorfeld erschienen, ihm folgte unverkennbar der dunkelblaue Bentley seines Vaters.
    „Die wissen von der Entführung“, sagte Lukas kreidebleich.
    „Aber wie? Lucie hat mit Sicherheit dichtgehalten.“
    „Ich rufe sie sofort an. Vater muss der Polizei klarmachen, dass sie sich heraushalten muss.“ Lukas griff nach dem Satellitentelefon.
    Lucie war sofort am Apparat. „Lukas, Gott sei Dank. Ich versuche schon seit zwanzig Minuten Jules' Handy zu erreichen. Die Polizei und Vater waren hier, die wissen Bescheid.“
    „Jules' Handy funktioniert nicht. Woher wissen sie es?“
    „Ihr wart kaum weg, da hat Vater angerufen. Ich sagte ihm, dass du mit den Hunden draußen wärst. Als nächstes fragte er nach Magali und Matti. Ich sagte, Magali wäre unterwegs, um Matti bei einem Freund abzuholen. Wir haben ein hübsches Frage- und Antwortspiel gespielt, Papa und ich. Eigentlich dachte ich, dass ich gewonnen hätte. Paps wünschte einen schönen Nachmittag und legte auf, wo er doch sonst immer so penetrant ist. Ich war so was von erleichtert, ich kann dir sagen...“, sprudelte Lucie ohne Punkt und Komma hervor, so dass Lukas ihr nur aufgrund langer brüderlicher Übung folgen konnte. Trotzdem kam er sich ein wenig atemlos vor. „Ja, und dann?“
    Kaum fünfzehn Minuten später hatte es an der Tür geklingelt, Lucie hatte misstrauisch durch den Spion gelugt und wen hatte sie entdeckt? Ihren Vater!
    Genau wie Lukas, als sie selbst einige Stunden früher geläutet hatte, hoffte sie, ihn schnell wieder loszuwerden. Leider hatte er die Kavallerie bereits im Schlepptau. Hinter ihm hatten zwei ihr unbekannte Männer gestanden, in ihrer Mitte ein rothaariger weiblicher Teenager, der zwischen den Männern wie ein Fremdkörper wirkte. Dem Bentley ihres Vaters war zusätzlich James Fonton entstiegen, der langjährige Leiter der Werkssicherheit von vST.
    Die beiden Beamten hatten sich als die Kommissare Kreitmeier und Rath vorgestellt und Lucie hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher