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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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wohl oder übel ins Wohnzimmer geführt. Nachdem sich alle sechs in dem knapp zwanzig Quadratmeter großen Raum verteilt hatten, hatte Lucie gesagt:
    „Und? Was machen wir jetzt? Ich weiß von nichts, mein Name ist Hase. Party vorbei.“
    „Lucinda …“, hatte ihr Vater gesagt, die Augen ein einziges Gewitter.
    „Papa …“, hatte Lucie unbeeindruckt zurückgeblitzt.
    „Aber, aber“, mischte sich Hauptkommissar Kreitmeier ein. „Wir wissen Bescheid. Magali und Matti von Stetten wurden heute Mittag entführt. Wir haben das Band mit der Forderung des Entführers.“
    „Bitte?“, war es Lucie verblüfft entfahren. Ihr Blick war unwillkürlich zu dem zwischen der Staatsgewalt eingekeilten Teenager gewandert.
    Das Mädchen hatte die ganze Zeit auf seine Füße gestarrt, das Gesicht hinter einem Vorhang roter Haare verborgen. „Was soll eigentlich das Mädchen hier?“, hatte Lucie prompt gefragt.
    „Das ist Jeanette. Wir haben sie mitgebracht, weil sie sich weigert mit uns zu sprechen. Sie will nur mit Ihrem Bruder Lukas von Stetten reden.“
    Die Kleine hatte da zum ersten Mal den Kopf gehoben und Lucie kurz direkt angesehen. Lucie hatte in ihren Augen Angst und Unsicherheit entdeckt. Die beiden Beamten, dazu ihr Vater, kein Wunder, dass sie eingeschüchtert war. Männer!
    „Möchtest du mir vielleicht erzählen, was du angestellt hast, dass die Herren hier alle so wichtig tun?“ Das Mädchen hatte jedoch den Kopf geschüttelt und weiter geschwiegen.
    Kommissar Kreitmair hatte dann erneut das Wort ergriffen. Wie sich herausstellte, hatte Jeanette die Polizei über die Entführung informiert. Sie hatte anonym angerufen, die Namen von Magali und Matti von Stetten genannt und das Band der Entführer abspielen lassen. Da der Name von Stetten involviert war, hatte die Notrufzentrale es sofort ganz nach oben weitergeleitet. Der leitende Beamte hatte zunächst Heinrich von Stetten kontaktiert und dieser hatte auf dem Band die Stimme seines Sohnes erkannt. Der Anrufer war rasch lokalisiert worden. Die Polizei hatte das Mädchen Jeanette allein zuhause angetroffen. Sie hatte jede Aussage verweigert. Da weder Mutter noch Vater erreichbar waren und Gefahr im Verzug war, waren die Beamten mit ihr zu Lukas von Stetten nach Hause gefahren. Gleichzeitig war Heinrich von Stetten dort angekommen.
    „Das verstehe ich nicht, Lucie“, meinte ihr Bruder. „Wie konnte sie der Polizei das Band mit dem Entführer-Anruf vorspielen?“
    „Das Mädchen ist eine Stalkerin und in dich verliebt, Lukas. Laut Kommissar hat sie eine Wanze bei e-Bay ersteigert und muss sie bei dir angebracht haben. Sag, war sie mal bei dir zu Besuch?“
    „Ja, erst letzte Woche. Sie hat um Nachhilfestunden gebeten. Unfassbar.“
    „Sie hat dir schon länger nachspioniert, Lukas. Auf ihrem Smartphone sind hunderte von Fotos von dir und deiner Familie sichergestellt worden. Auch von heute.“
    „Augenblick“, rief Lukas, der sofort schaltete. „Sie hat dabei zugesehen, wie Magali und Matti entführt worden sind?“ Er war entsetzt. Wenn das Mädchen gleich Alarm geschlagen hätte!
    Dann muss sie das Mädchen mit den roten Haaren gewesen sein, von dem der kleine Philipp den Zettel erhalten hatte! Sie musste ihn an sich genommen haben.
    „Papa und die Polizei wollten dringend von mir wissen, wo du bist und was es mit dieser Forderung nach den Dokumenten auf sich hat. Ich habe Papa gesagt, dass du keine Einmischung wünschst, aber dann hat dieser Kommissar Kreitmeier einen Anruf auf seinem Mobiltelefon entgegengenommen. Er hat gesagt, dass du am Flughafen gesehen worden bist, zusammen mit einem Unbekannten ausländischer Herkunft. Und dass es ein Handyfoto von dir und dem Unbekannten gäbe. Er hat vermutet, dass die Übergabe bereits stattgefunden hat, weil man euch in einer Abstellkammer gestört hat. Abstellkammer?“
    „Nicht wichtig.“
    Jules, der auf dem Lautsprecher alles mithören konnte, merkte am Ende an: „Lukas hat also eine Stalkerin! Immerhin erklärt das, weshalb die Wanze nicht zum professionellen Verhalten der Entführer gepasst hat. Ein Rätsel weniger. Wir melden uns später wieder, Lucie.“, verabschiedete er sich von ihr.
    „Das war es dann ja wohl“, sagte Lukas verärgert. „Die Polizei wird uns in Barcelona gebührend in Empfang nehmen.“
    „Du vergisst, dass ich einen Flugplan nach Valencia beantragt habe. Ich werde ein Hydraulikproblem vortäuschen und kündige dann kurz vorher eine Notlandung in Barcelona an. Keine

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