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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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rein.“
    „Niemand sollte wissen, dass ich hier bin“, warf Rabea ein.
    „Keine Sorge“, sagte Dr. Grant. „Buster ist mein Chefredakteur und Andy der Justiziar des Chronicle. Die beiden sind absolut vertrauenswürdig. Wenn ich Ihre Story bringe, muss ich mich absichern.“
    „Ach, ich dachte, Sie wären die Chefredakteurin?“
    „Nein, Schätzchen, ich bin die Herausgeberin. Der London Chronicle gehört mir. Die letzte unabhängige Bastion Londons.“ Rabea entging nicht der Sarkasmus in ihrer Stimme.
    „Sie scheinen nicht unbedingt glücklich über Ihre Unabhängigkeit zu sein.“
    „Nein, denn Unabhängigkeit bedeutet, dass ich den Leuten selten nach dem Mund schreibe. Das bedeutet auch, dass ich weniger Anzeigekunden habe, was wiederum bedeutet, dass der Chronicle fast pleite ist. Ich hoffe, Ihre Story ist so gut, wie mein Instinkt es mir sagt.“
    Kurz darauf betraten ein nachlässig gekleideter Mittfünfziger und ein großer, in einem dreiteiligen Anzug steckender Vorzeigebrite das Büro. Ein neugieriger und ein blasierter Blick trafen Rabea. „Buster, Andy, darf ich euch vorstellen: Rabea Rosenthal, eine deutsche Kollegin.“
    „Rosenthal, Rosenthal … rote Haare“, murmelte der Mann namens Buster. Dr. Grant sah ihn auffordernd an. Plötzlich tippte er sich mit dem Zeigefinger an den Kopf. „Ich hab´s! Irak, vor zwei Jahren. Freche Reportage. Verunglimpfung des amerikanischen Präsidenten, deshalb verhaftet. Sollten Sie nicht eigentlich tot sein?“
    Rabea strahlte ihn an. Ihr gefiel Buster. „Ja und nein.“
    „Was macht Sie quicklebendig in London, Helen?“, richtete er seine Frage direkt an Dr. Grant.
    „Das ist die Frage, Buster. Andy?“, wandte sie sich zunächst an ihn. „Diese junge Frau ist Deutsche und hat keine Ausweispapiere bei sich … Sie haben doch keine Ausweispapiere bei sich, oder Rabea?“ Rabea schüttelte den Kopf.
    „Das heißt“, fuhr Dr. Grant fort, „Sie gilt momentan als illegal eingereist, da sie behauptet, nach London verschleppt worden zu sein. Machen wir uns strafbar, wenn wir sie hierbehalten, ohne die Behörden zu informieren?“
    „Das kann ich dir nicht wahrheitsgemäß beantworten, dazu weiß ich zu wenig über den Fall.“
    Dr. Grant rollte mit den Augen. „Typischer Anwaltsquatsch. Verdammt Andy, Hosen runter. Machen wir uns strafbar, wenn wir eine illegale deutsche Journalistin hier behalten, ohne die Behörden zu informieren?“
    Andy blinzelte. „Nein. Außer besagte Behörden kriegen Wind davon. Dann müssen wir sie ihnen übergeben.“
    „Was soll das heißen, sie wurde hierher verschleppt? Aus Deutschland nach London?“, mischte sich Buster ein. Er wirkte freudig erregt. Auch er hatte die Witterung für eine gute Story aufgenommen.
    „Nein, aus Tanger, angeblich durch die CIA. Die DIA und der MI6 hängen auch mit drin. Sagt sie.“
    Buster klopfte auf den Tisch. „Wunderbar, sensationell, fantastisch“, jubelte er. „Vorausgesetzt, es ist wahr. Los, Rabea, erzählen Sie.“
    „Immer langsam, Buster. Ich habe ein paar Recherche- Aufträge für dich. Andy, du kannst gehen. Und kein Wort zu niemandem über unseren Gast.“
    „Ich bin Anwalt!“, entrüstete sich Andy.
    „Eben …“, murmelte Dr. Grant. Dann sagte sie zu Buster: „Hör dich bei deinen Freunden um, ob sie etwas über ein amerikanisches Flugzeug gehört haben, das gestern in Biggin Hill gelandet ist. Und checke auch das Halston Hotel. Die junge Dame behauptet, in der Excalibur Suite wären sich DIA und CIA gegenseitig auf die Füße getreten. Sie sagt, sie wäre von dort geflohen. Wenn, muss das ja irgendeinen Wirbel ausgelöst haben. Wir brauchen ein paar Quellen-Bestätigungen.“
    Sie erteilte ihm noch weitere Instruktionen und ermahnte ihn zum Schluss: „Mach es selbst. Zieh niemanden hinzu. Und nun zu Ihnen, junge Dame. Wenn das was mit uns werden soll, dann müssen Sie mir jetzt Rede und Antwort stehen.“
    Rabea nickte. Sie verstand Dr. Grant. Das Dilemma war nur, sie konnte ihre Behauptungen nicht beweisen. Noch nicht.
    „Also Schätzchen. Können Sie beweisen, dass Sie verfolgt werden? Haben Sie Dokumente, Fotos, Filme, was auch immer? Namen und Orte?“
    „Dr. Grant?“ Die Sekretärin steckte den Kopf zur Tür herein.
    „Jetzt nicht, Marge“, sagte Dr. Grant streng, ohne zu ihr hinzusehen.
    „Aber der Empfang hat angerufen. Da sind zwei Herren von Scotland Yard und wollen Sie sprechen.“
    Dr. Grant schoss hoch wie eine Springfeder. „Rufen Sie unten

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