Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03
aber Lukas hielt ihn am Arm fest. „Verdammt, speise mich nicht so ab. Was ist los? Wie geht es Rabea?“
„Gut, sie ist ganz die Alte. Die Verhandlungen sind fast abgeschlossen. Wenn die Männer die restlichen Unterlagen haben, werden sie gehen. Besser, sie sehen dich nicht. Bis gleich. Vertrau mir, okay?“
Jules hielt Wort. Eine halbe Stunde später war er zurück und führte Lukas durch einen endlos langen Gang zu einem Aufzug. „Und, wie ist es gelaufen? Wer waren die Männer, mit denen du verhandelt hast?“
„Amerikaner, Geheimdienst“, sagte Jules knapp und drückte den Aufzugknopf. „Ich konnte allerdings noch nicht mit Rabea alleine sprechen. Zwei Typen sind bei ihr, die sie wie Zerberusse bewachen.
„Ja, und was haben die mit der Sache zu tun?“
„Das fragst du am besten Rabea selbst. Wir sind da.“ Jules lächelte. Der Aufzug öffnete sich.
Lukas folgte Jules bis vor eine Tür mit dem Schild: „Excalibur-Suite“. Na, wenn das nicht passt, dachte er.
Kapitel 30
Es klopfte an der Tür. Rabea, die unruhig im Zimmer auf- und abgetigert war, stürmte darauf zu und riss sie auf.
Da war Lukas! Rabea sprang wie in alten Zeiten in seine Arme und schlang ihre Beine um seine Hüften. Lukas fing sie auf und presste sie mit geschlossenen Augen an sich. Er stammelte Unverständliches. Rabea in diesem Leben nochmals zu spüren, nachdem er so lange um sie getrauert hatte, war ein überwältigendes Gefühl. Mühelos überbrückte ihre Liebe die fehlenden Jahre und es schien für sie das Natürlichste von der Welt zu sein, sich in den Armen zu liegen. Ihre Münder fanden sich zu einem nicht enden wollenden Kuss.
Keiner der beiden bemerkte, wie Jules die beiden DIA-Agenten aus dem Zimmer winkte. Ryan zögerte sichtlich. Er wirkte mehr als nur irritiert. Doch Jules zog ihn mit sich hinaus und schloss die Tür.
Und plötzlich vergaß Lukas alles um sich herum. Er schob Rabeas T-Shirt hoch und seine Finger strichen über ihren zarten Rücken. Rabea stöhnte auf, als Lukas' Finger über ihre Wirbelsäule glitten. Doch plötzlich löste sie sich energisch von ihm und wich einen Schritt zurück. Zum ersten Mal gelang es ihr, bei Lukas einen kühlen Kopf zu bewahren. „Nicht, Lukas“, sagte sie völlig außer Atem.
„Rabea ...“ Lukas drängte ihr nach und versuchte, sie erneut in seine Arme zu ziehen.
Doch Rabea schüttelte den Kopf. „Es geht nicht, Lukas. Wir müssen vernünftig sein. Wohin soll das führen? Du bist jetzt mit Magali verheiratet und ihr habt einen Sohn.“
„Wer weiß, wie lange ich noch mit Magali verheiratet bin“, sagte Lukas finster. Rabea erschrak über die Verachtung in seiner Stimme.
„Was ist denn passiert? Habt ihr euch gestritten?“
Lukas fuhr sich durch die Haare. Er versuchte sichtlich sich zu sammeln. Verwirrt sah er sich um. „Wo ist Jules?“
„Er ist vorhin gegangen, zusammen mit meinen beiden Beschützern. Der Gute wollte uns etwas Wiedersehens-Zeit verschaffen.“
„Am besten wir setzen uns. Es ist viel passiert. Magali und Matti wurden gestern entführt und zwar von unserer gemeinsamen Feindin, Carlotta van Kampen.“
Rabea schlug die Hände vor den Mund. „Verdammte Scheiße, Lukas. Wir lassen aber auch nichts aus. Wie geht es ihnen? Hast du schon etwas gehört? Was …“ Rabea stockte und runzelte die Stirn. „Wieso weißt du überhaupt, wer sie entführt hat? Konntest du sie schon auslösen? Geht es Magali und Matti gut?“
„Nein, ich konnte sie noch nicht auslösen. Es ist kompliziert. Aber ich weiß, wo man sie hingebracht hat. Nach Barcelona, in die Villa der van Kampen. Ich war gestern mit Jules dort und habe etwas Schockierendes beobachtet, Rabea. Magali und dieses Höllenweib wirkten wie alte Bekannte. Es sieht danach aus, als steckte Magali mit der van Kampen unter einer Decke.“
„Was? Das glaubst du doch selbst nicht, Lukas. Ich kenne Magali zwar nicht, aber deine Behauptung scheint mir sehr weit hergeholt zu sein. Warum sollte sie dich erst heiraten, nur um sich zwei Jahre später mit der van Kampen zu verbünden und sich und Matti durch sie entführen zu lassen? Was will die Holländerin überhaupt? Geld? Hat sie nicht selbst genug davon?“
„Es geht nicht um Lösegeld, Rabea. Ehrlich gesagt, ist alles derart verworren, dass ich selbst nicht mehr durchblicke. Es geht um die Schriftrolle Bentivoglios. Schon wieder.“
„Du meinst das Evangelium des Jesus?“ Rabea war sofort elektrisiert.
„Ja. Die ganze Zeit
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