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Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03

Titel: Die Akte Rosenthal - Seelenfischer-Trilogie 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanni Münzer
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Jules nach London geflogen? Warum bist du nicht in Barcelona, wenn du weißt, wo Matti und Magali sind?“
    Lukas wirkte mit einem Mal verlegen. Er fuhr sich erneut durch die Haare und brachte sie noch mehr in Unordnung. „Na ja, Jules und ich hatten ein kleines Missverständnis. Ursprünglich wollte ich nach Barcelona fliegen.“
    „Missverständnis? Aha. Was für eines?“ Sie musterte ihn mit schief gelegtem Kopf.
    Lukas fühlte sich von ihr geröntgt. Hätte er sich ja denken können, dass Rabea nicht lockerlassen würde. Wann war sie den Dingen nicht auf den Grund gegangen? Er beschloss, ihr die Wahrheit zu sagen. „Jules erhielt einen Anruf, dass er sofort nach London müsse. Ich war sauer, weil er wollte, dass wir erst morgen nach Barcelona zurückzufliegen. Warum, wollte er mir partout nicht verraten. Als ich mitbekam, dass er deine Akte genommen hat, bin ich ihm gefolgt. Ich habe ihn im Flugzeug zur Rede gestellt. Aufgewacht bin ich auf halbem Wege nach London. Jules hatte mich ausgeknockt.“
    „Ihr habt euch geprügelt? Schon wieder?“ Rabea grinste. Sie erinnerte sich an ein früheres Missverständnis. Damals hatte Lukas Jules die Nase gebrochen. Jules hatte sich später bei Lukas revanchiert und Gleiches mit Gleichem vergolten. Seitdem waren die beiden die besten Freunde.
    „Und was hast du angestellt?“, wechselte Lukas das Thema. „Wenn ich Jules Glauben schenken darf, hast du mal wieder ein brennendes Streichholz in ein Ölfass geworfen. Wie geht es jetzt weiter? Musst du dich immer noch verstecken?“
    Rabea war aufgestanden und hatte sich und Lukas Kaffee eingeschenkt. „Hier, er ist zwar nicht mit unserem italienischen vergleichbar, aber dafür ist er heiß.“ Sie nahm einen Schluck und sah Lukas prüfend über den Tassenrand hinweg an. Lukas sah schlimm aus. Es waren weniger die dunklen Augenringe und die graue Gesichtsfarbe, die sie schreckten. Vielmehr ging von ihm ein Gefühl der Resignation aus. Er glaubte an Magalis Verrat und trug schwer daran. Es versetzte Rabea einen Stich. Es bedeutete, dass Lukas mehr an Magali lag, als er zugeben wollte. Vielleicht war er sich dessen selbst gar nicht richtig bewusst? überlegte sie.
    „Nein, mit dem Versteckspiel ist es vorbei. Dank Jules“, beantwortete sie seine Frage. „Er ist ein Verhandlungsgenie. Und natürlich Dank meiner Freunde vom DIA. Der Director hat sich persönlich eingeschaltet. Er heißt Clayton. Ich fand ihn nett, aber zum Feind möchte ich ihn nicht haben. Er hat die Leute vom CIA richtig zur Schnecke gemacht, weil die Mist gebaut haben. Ich kann dir sagen, das war ein Spaß.“ Rabea wusste, dass sie plapperte. Aber das Gefühl, wieder ein richtiges Leben zu haben, stellte sich jetzt erst so richtig bei ihr ein. Plötzlich wollte sie einfach nur lachen und albern sein. Und Champagner trinken. Und Lukas lieben. Aber das durfte sie nicht mehr. Er gehörte ihr nicht mehr. Lukas gehörte jetzt Magali. Er wusste es nur noch nicht.
    Rabea war mehr als nur erleichtert gewesen, als Jules plötzlich in der Tür gestanden hatte. Bis zu seiner Ankunft hatte sie gezweifelt, dass ihr Plan, den sie gemeinsam mit Director Clayton in der Limousine, quasi vor der Haustür des Chronicle, entworfen hatte, gelingen konnte.
    Nach ihrem überraschenden Tête-à-tête mit Clayton war sie einfach in die Suite zurückmarschiert. Es ging nicht anders. Sie musste ihre mit Clayton vereinbarte Rolle spielen.
    Rabea war mitten in eine Schlacht geplatzt, die sich Ryan und Logan mit den beiden sie bewachenden Agenten lieferten, während Lansky und der farbige Agent sich auf die Suche nach ihr gemacht hatten. Die beiden DIA-Agenten hatten den Kampf so gut wie für sich entschieden gehabt, als Rabea wieder aufgetaucht war. Leider hatte dadurch einer der CIA-Männer einen heftigen Treffer bei Logan landen können und seine Waffe zurückerobert. Die Situation war wieder ausgeglichen.
    Rabea hatte ihnen gegenüber ihre Rückkehr damit begründet, dass sie ungestört habe telefonieren müssen, um ihre Verhandlungsbasis zu stärken. Da wäre sie wieder! Bereit, die Sache zum Abschluss zu bringen. Das war es, was sie Ryan und Logan erklärt hatte und warum sie an Ort und Stelle bleiben wolle.
    Ehrlich, sie hatte noch nie so verblüffte Mienen gesehen und das gleich vierfach. Die Männer hatten sie angestarrt wie eine Fata Morgana. Die CIA-Agenten hatten daraufhin Lansky verständigt und er und sein Partner waren in die Suite zurückgestürmt, wo sie das

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