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Die Akte

Titel: Die Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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den neuen Pontiac von Hertz, als er an der Ecke hielt, und sie fädelten sich in den Verkehr ein. Sie hatte genug von der Juristischen Fakultät von Georgetown.
    »Ich hatte Pech«, sagt Gray. »Linney war nicht zu Hause.«
    »Ich habe mit Akers und Ratliff gesprochen, und beide haben nein gesagt. Das sind fünf von sieben, die Garcia nicht kannten.«
    »Ich habe Hunger. Wir wär’s mit Lunch?«
    »Gute Idee.«
    »Ist es möglich, dass fünf Praktikanten drei Monate in einer Firma arbeiten und nicht einer von ihnen einen jungen angestellten Anwalt wiedererkennt?«
    »Das ist nicht nur möglich, es ist sogar höchst wahrscheinlich. Vergessen Sie nicht, wir handeln auf gut Glück. Vierhundert Anwälte, das heißt in Wirklichkeit tausend Leute, wenn Sie sämtliche Mitarbeiter und Bürokräfte hinzurechnen. Und die Anwälte neigen dazu, sich ausschließlich auf ihrem eigenen kleinen Territorium aufzuhalten.«
    »Sind die einzelnen Abteilungen räumlich voneinander getrennt?«
    »Ja. Es ist durchaus möglich, dass ein Bankenanwalt im dritten Stock einen Bekannten in der Prozessabteilung im zehnten Stock wochenlang nicht zu Gesicht bekommt. Das sind vielbeschäftigte Leute.«
    »Kann es sein, dass wir uns die falsche Firma ausgesucht haben?«
    »Vielleicht die falsche Firma, vielleicht die falsche Universität.«
    »Der erste, Maylor, hat mir die Namen von zwei Studenten von George Washington genannt, die im Sommer dort gearbeitet haben. Vielleicht sollten wir sie nach dem Lunch ausfindig machen.« Er verlangsamte und parkte hinter einer Reihe von kleinen Gebäuden.
    »Wo sind wir?« fragte sie.
    »Einen Block vom Mount Vernon Square entfernt. Von hier aus sind es sechs Blocks bis zur Post und vier bis zu meiner Bank. Und dieses kleine Restaurant liegt gleich um die Ecke.«
    Sie gingen in das Restaurant, das sich schnell mit Mittagsgästen füllte. Sie wartete an einem Tisch beim Fenster, während er sich anstellte, um Clubsandwiches zu holen. Der halbe Tag war vorüber, und obwohl ihr diese Art von Arbeit keinen Spaß machte, war es doch gut, etwas zu tun zu haben und die Schatten vergessen zu können. Sie würde nie Reporterin werden, und im Augenblick kam ihr auch eine juristische Laufbahn sehr zweifelhaft vor. Vor gar nicht langer Zeit hatte sie daran gedacht, nach ein paar Jahren Praxis Richterin zu werden. Vergessen wir das. Es war entschieden zu gefährlich.
    Gray brachte ein Tablett mit Sandwiches und Eistee, und sie begannen zu essen.
    »Ist dies ein typischer Tag für Sie?« fragte sie.
    »Damit verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Ich schnüffele den ganzen Tag herum, schreibe am späten Nachmittag meine Stories und recherchiere dann weiter bis tief in die Nacht hinein.«
    »Wieviele Stories schreiben Sie pro Woche?«
    »Manchmal drei oder vier, manchmal überhaupt keine. Ich suche mir meine Themen selbst aus, und mir redet kaum jemand drein. Dies hier ist ein bisschen anders. Ich habe seit zehn Tagen nichts geschrieben.«
    »Was ist, wenn Sie nichts über Mattiece herausbekommen? Was werden Sie dann in Ihrer Story schreiben?«
    »Das hängt davon ab, wie weit ich komme. Wir hätten diese Story über Verheek und Callahan bringen können, aber welchen Sinn hätte das gehabt? Es war eine große Story, aber es steckte nichts dahinter. Die anderen haben nur die Oberfläche angekratzt und dann aufgehört.«
    »Und Sie wollen den großen Schlag landen.«
    »Ich hoffe es. Wenn es uns gelingt, Ihr kleines Dossier zu verifizieren, dann haben wir den großen Schlag.«
    »Sie sehen schon die Schlagzeilen vor sich, nicht wahr?«
    »Ja. Das Adrenalin wird ausgepumpt. Dies wird die größte Story sein seit...«
    »Watergate?«
    »Nein. Watergate war eine Folge von Stories, die klein anfingen und sich dann immer mehr aufblähten. Die Leute sind monatelang Hinweisen nachgegangen und haben nicht lockergelassen, bis die Teile sich zusammenfügten. Eine Menge Leute kannte unterschiedliche Teile der Story. Dies, meine Liebe, ist etwas völlig anderes. Es ist eine wesentlich größere Story, und nur sehr wenige Leute kennen die Wahrheit. Watergate war ein stupider Einbruch und ein missglückter Vertuschungsversuch. Hier geht es um meisterhaft geplante Verbrechen sehr reicher und gerissener Leute.«
    »Und die Vertuschung?«
    »Die kommt als nächstes. Wenn wir Mattiece mit den Morden in Verbindung gebracht haben, können wir die große Story loslassen. Dann ist die Katze aus dem Sack, und über Nacht wird ein halbes Dutzend

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