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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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möglich sehen. Von dieser Welt, die sie so wenig verstand und von der ja doch nur Beängstigendes zu erwarten war. Dinge, die sie quälten und bedrohten.
„Greta“
Die Tante drehte mühselig ihren Kopf und schaute Rebecca aus müden Augen an.
    „Greta, du kannst dich doch sicher an deinen Adoptivbruder, Jeremy Schwabig erinnern?“
Gretas Gesicht zeigte keinerlei Regung, doch dann sagte sie: „Ja, ich erinnere mich an ihn. Aber er sich sicher nicht an mich.“
    „Was redest du denn? Natürlich erinnert er sich an dich! Er ist hier und er war auch gestern und vorgestern hier. Er fährt uns jeden Tag zu dir und ich bin sicher, er würde dich gerne besuchen.“
Rebecca hatte das Gefühl, dass ein wenig Leben in ihre Tante kam. Sie schaute Rebecca nun direkt in die Augen.
    „Wärst du damit einverstanden, dass er dich morgen besuchen kommt?“
    „Wer?“, fragte die Tante und Rebecca begann langsam zu verzweifeln.
Was war das denn nur für ein Zeug, das sie ihr gegeben haben?
    „Jeremy! Er möchte dich so gerne besuchen. Morgen könnte er kommen.“
    Greta nickte. Sie schien verstanden zu haben.
    „Jeremy“, murmelte sie leise vor sich hin. Dann drehte sie den Kopf wieder zur Wand und war innerhalb weniger Sekunden eingeschlafen. Rebecca stand leise auf und verließ den Raum. Sie traf Torsten und Jeremy in der Eingangshalle.
    „Na, wie war dein Besuch?“, fragte Torsten.
    „Sie haben ihr sehr starke Medikamente gegeben. Völlig zu Unrecht, meiner Ansicht nach, weil sie wohl befürchten, sie könnte sich etwas antun“, sagte Rebecca niedergeschlagen. Dann wandte sie sich an Jeremy.
    „Jeremy, ich habe Greta gesagt, dass du sie morgen besuchen wirst.“
Jeremy sprang sofort auf. „Will sie mich denn sehen?“, fragte dieser aufgeregt.
Rebecca nickte. „Ich glaube schon. Wir müssen ja morgen Mittag schon wieder nach Hause fahren und ich wollte dich fragen, ob du dich nicht ein wenig um meine Tante kümmern kannst, wenn wir nicht hier sind. Ich komme auf jeden Fall wieder, sobald ich kann.“
Jeremy presste die Lippen zusammen, so als müsse er aufkommende Tränen unterdrücken. Dann nickte er heftig.
    „Mach dir keine Sorgen. Ich werde jeden Tag nach ihr sehen. Wenn sie es denn will.“ Rebecca fiel ein Stein vom Herzen. Jetzt konnte sie morgen beruhigt nach Hause fahren.
     
    An diesem Nachmittag zeigte Jeremy ihnen den ganzen Bauernhof samt dem dazu gehörenden Land. Rebecca war begeistert und auch Torsten äußerte sich positiv über den schönen alten Hof. In Bezug auf Torsten war Rebecca über sich selbst überrascht, denn sie bemerkte, dass ihr Ärger über den letzten Abend nach und nach verflog und schließlich gingen sie beide Hand in Hand zurück zu ihrer kleinen Pension. Torsten verlor kein Wort mehr über das gestrige Gespräch und Rebecca wollte dieses Thema auch gar nicht mehr aufgreifen. Sie schliefen wieder miteinander und Rebecca genoss es wie schon an den Abenden zuvor. Schmerzen hatte sie jetzt keine mehr. Und es blutete auch nicht mehr, wie am ersten Abend, als Torsten sie entjungfert hatte.
Zwei kleine Tropfen Blut auf dem Bettlaken erinnerten sie daran und sie dachte wieder an seine Worte.
..Als Jungfrau in die Ehe gehen’, dachte sie kopfschüttelnd. Was soll denn das für einen Sinn machen?
Ihre eigenen sehr harten Worte hatte sie vergessen...
     
     
     
     
    ~
     
     
     
     
    Der letzte Besuch bei Greta verlief außerordentlich gut. Sie schien nun wieder sehr klar zu sein und reagierte schon wieder relativ normal auf ihre Umgebung.
Greta saß im Bett, als Rebecca eintrat und sie lächelte und begrüßte ihre Nichte gut gelaunt. Ihr Haar war frisch gewaschen und frisiert und ihr Gesicht wieder viel glatter und nicht mehr so aufgequollen wie am Tag zuvor. Rebecca ging auf die Tante zu und umarmte sie. Dann setzte sie sich zu ihr auf die Bettkante.
    „Dir geht’s ja heute viel besser, wie es aussieht“, sagte Rebecca.
    „Ja, ich habe auch noch mal mit Dr. Bekell gesprochen und er hat gesagt, dass er mir glauben würde.“
Das wunderte Rebecca doch sehr.
Wieso hatte er sie denn zuerst mit Tabletten vollgestopft, wenn er ihr nun doch glaubte, dass sie sich nicht umbringen wollte’ dachte Rebecca.
    „Kannst du dich noch an den Morgen erinnern, als du ohnmächtig wurdest?“, fragte Rebecca.
    „Da war eigentlich gar nichts Besonderes. Ich bekam um 5 Uhr meine Medikamente von der Schwester und danach wurde ich müde und auch ein wenig schwindelig. Und dann... ich

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