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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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weiß nicht so recht. Vielleicht war es nur ein Traum, aber ich dachte irgendwie, dass jemand kam und mir eine Spritze gab, aber ich war ja so müde. Dann bekam ich Atemnot und Herzklopfen und wurde wohl ohnmächtig.“
    „Hast du das auch Dr. Bekell erzählt?“
    „Ja. Oder nein. Das mit der Spritze nicht, weil ich nicht weiß, ob das tatsächlich so war oder ob ich das nur geträumt hatte.“  Rebecca sagte dazu nichts mehr.
    „Jeremy möchte dich ja heute besuchen. Soll ich ihn jetzt holen?“
Greta schien zu überlegen. „Jeremy...  Ja, hol ihn doch, wenn er mich denn sehen will.“
Greta wirkte nervös und Rebecca ging schnell hinaus, weil sie befürchtete, dass sie es sich womöglich anders überlegen könnte.
    In der Eingangshalle erwartete Jeremy sie schon. 
Zusammen gingen sie über den Flur zum Zimmer von Greta.
Rebecca klopfte an ihre Tür und hörte, wie Greta „Ja?“ rief, dann trat sie ein und Jeremy folgte ihr.
Greta war inzwischen aufgestanden und stand am Fenster. Sie wirkte sehr verlegen und Jeremy ging langsam auf sie zu.
    „Greta“, sagte er und Rebecca sah, wie eine Träne über sein Gesicht rollte.
Greta schaute verlegen zu Boden und wusste nicht, was sie sagen sollte.
Jeremy ging auf sie zu und schloss sie einfach in die Arme, ohne noch ein einziges Wort zu sagen. So standen sie dort eine ganze Zeit und Rebecca fühlte sich plötzlich überflüssig. Sie verließ leise das Zimmer und wartete auf dem Gang. Angespannt ging sie auf und ab. Sie wollte sich ja noch von ihrer Tante verabschieden und ihr sagen, dass sie sobald wie möglich zurückkommen würde.
Schon nach einigen Minuten steckte Jeremy den Kopf zur Tür heraus und fragte, ob sie nicht wieder hereinkommen wolle. Sie unterhielten sich noch eine Weile zu dritt und Rebecca erkannte ihre Tante kaum wieder. Ihre Augen schauten lebhaft und sie lächelte zwischendurch immer wieder glücklich. Am liebsten hätte sie Jeremy umarmt, so glücklich war sie über den Verlauf der Dinge. Nach etwa einer Stunde verabschiedeten sie sich voneinander und Rebecca fragte an der Anmeldung, ob sie noch einmal mit dem Doktor sprechen könnte vor ihrer Abreise.
    „Dr. Bekell erwartet Sie bereits in seinem Büro“, sagte die Empfangsdame und Rebecca machte sich sogleich auf den Weg dorthin.
Dr. Bekell saß hinter seinem Schreibtisch, als Rebecca eintrat.
    „Fräulein Stein, kommen Sie herein und setzen Sie sich“, empfing er sie und deutete mit der Hand auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Rebecca setzte sich.
    „Leider mussten wir, wie Sie sicher schon gemerkt haben, die Medikamente zeitweise völlig umstellen, auf Grund der Gefahr des Suizids bei Ihrer Tante.“
    „Aber sie wollte sich ja gar nicht umbringen!“ empörte sich Rebecca.
    „Ja, ja, das sagen sie immer alle. Wenn ich darauf immer hören würde.“
    Rebecca verstand und war maßlos enttäuscht. Sie konnte das Gefühl kaum ertragen, dass ihre Tante wie eine Unmündige behandelt wurde und wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als sie hier heraus zu holen und mit nach Hause zu nehmen. Aber das schien vollkommen unmöglich zu sein.
    „Ab morgen wird Jeremy Schwabig sich um meine Tante kümmern. Er ist ja ihr Bruder und ich glaube, dass seine Besuche meiner Tante sehr helfen werden“, sagte sie mit großer Bestimmtheit.
Dr. Bekell schaute spöttisch auf sein junges Gegenüber.
    „Ich frage mich nur, wo der liebe Bruder in  den letzten 15 Jahren gewesen ist? - Aber natürlich habe ich nichts gegen seine Besuche“, sagte er und erhob sich.
    „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden“, sagte er in eisigem Ton. „ Meine Patienten warten.“
Rebecca reichte ihm die Hand und machte sich dann auf den Weg zurück in die Eingangshalle.
Sie sah Torsten, der gerade herzhaft gähnte. Der Ärmste, er hatte jetzt wirklich schon sehr lange hier warten müssen. Jeremy saß neben ihm und schien in seine eigenen Gedanken versunken zu sein.
Sie verabschiedeten sich von der Dame am Empfang und verließen dann die Klinik. Da fiel ihr der Einbrecher wieder ein und sie ärgerte sich, dass sie Dr. Bekell nicht noch einmal danach gefragt hatte.
    „Mist“, sagte sie. „Ich hätte doch zu gern gewusst, was jetzt mit diesem Einbrecher gewesen ist.“
    „Das kann ich dir erzählen“, sagte Torsten. „Ich hatte ja schließlich genug Zeit, mich darum zu kümmern. Unter dem Personal war das eh der Hauptgesprächsstoff heute.“
    „Ja? Erzähl mal“, bat Rebecca

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