Die alte Villa (German Edition)

schwer, es gehörte dazu eine höhere Stufe von Bewusstsein und diese Stufe zu erreichen, daran müsste jeder Mensch für sich alleine arbeiten.
Nach diesen Erklärungen fiel Rebecca sofort ihr frühkindliches Erlebnis im Wald ein, als alles so wunderbar leuchtend und hell geworden war. Sie erzählte Maja und Tamara davon und Maja erklärte es ihr folgendermaßen:
„Als Kind hattest du einen viel leichteren Zugang zu der Energie, die in den Dingen steckt. Kinder schaffen es, sich so sehr in sich selbst und ihre Umgebung zu vertiefen, dass sie eins mit ihr werden, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Ganz entspannt erreichen Kinder bei Tätigkeiten, die sie mit äußerster Konzentration und Hingabe ausführen, die allerhöchsten Schwingungsebenen. Dann sehen sie Dinge, die den meisten anderen Menschen verborgen sind.  Im nächsten Moment haben Kinder das Ereignis schon wieder vergessen.
Ihre Erinnerung an die geistige Energie jedoch, aus der sie gekommen sind, ist noch ganz frisch, und mit ihr die Fähigkeit einer äußerst sensiblen Wahrnehmung – Jeder Mensch sollte sich also soviel ‚Kind’ wie möglich in seinem Inneren bewahren. Dadurch fiele es ihm wesentlich leichter, sich wieder an seine reine Wahrnehmungskraft zu erinnern, die in aller Regel im Laufe seines Lebens durch prägende Personen oder Ereignisse, sowie durch  ganz normale Zeitfaktoren stark abnimmt. – wenn derjenige nichts dagegen unternimmt“
Rebecca staunte.
„Wir sind hier, um diese Wahrnehmung wieder bewusst zu erlernen und damit auch unsere Existenz zu ergründen“, fuhr Maja fort. „Wenn man sich einmal auf den Prozess der bewussten Evolution eingelassen hat, gibt es kein Zurück mehr! Unser Ziel ist ganz einfach definiert, und zwar möchten wir uns, indem wir soviel Energie wie möglich tanken, auf eine höhere Bewusstseinsebene schwingen. Dieses Gefühl, dass wir dabei haben, kann, hat man diese Erfahrung einmal gemacht, zu späteren Zeitpunkten, jederzeit wieder abgerufen werden. Wir können uns problemlos daran erinnern, da es uns niemals mehr verloren geht. Indem man sich an den bereits erfahrenen Gefühlszustand erinnert und ihn erneut zulässt, schwingt man sich von Ebene zu Ebene, immer höher hinauf. Und selbst, wenn man zwischendurch wieder abrutschen sollte, ist die neue Grenze jedes Mal ein Stückchen höher als dort, wo man schon einmal gewesen ist.“
Rebecca lauschte Majas Worten und hoffte, alles zu begreifen, um ihren ganz persönlichen Prozess der Evolution ebenfalls vorantreiben zu können. Etwas Spannenderes konnte sie sich zurzeit nicht vorstellen.
     
     

März 1980
     
    So oft es ihr möglich war, begab sich Rebecca nun zu Tamara in ihr kleines ‚Hexenhäuschen’. Sie hatte in dieser Woche viel Zeit, da Torsten für ein wichtiges Studienprojekt unterwegs war. Um was es sich dabei handelte, wollte er Rebecca auf ihr Nachfragen hin, nicht verraten. Das Thema wäre zu brisant, hatte er ihr erklärt. Wenn das Projekt abgeschlossen wäre, würde er ihr alles erzählen, hatte er sie vertröstet.
Bei Tamara traf sie nun sehr häufig auch auf Maja, die immer wieder ganz erstaunliche Dinge zu erzählen hatte.
Wenn es tatsächlich stimmte, dass es für sie eine ganz besondere Aufgabe hier auf Erden gab, dann wollte sie unbedingt herausfinden, um welche Aufgabe es sich handelte und bei deren Bewältigung auf jeden Fall ihr Bestes geben. Vielleicht könnte sie dadurch die unheilvollen Entwicklungen, von denen in den alten Briefen die Rede war, aufhalten oder in eine bessere positivere Richtung lenken.
    Maja und Tamara liebten alle natürlichen Dinge und das schien überhaupt das Band zu sein, das sie alle drei miteinander verknüpfte.
    „Pflanzen und Tiere sind auf ihre eigene Art und Weise schon recht hoch entwickelt. Sie haben eine viel umfangreichere Evolution hinter sich gebracht als wir Menschen und entwickelten ausgeklügelte Mechanismen, mit der Weisheit des Universums zu kommunizieren“, erzählte Maja und Rebecca staunte über ihre Worte.
„Erklär mir das bitte genauer!“ bat sie und Maja lächelte über die  Neugier und das Interesse ihrer jungen Schülerin.
    „Die Menschheit steht noch am Anfang ihrer Evolution. Jedoch besitzen Menschen ein weit höher entwickeltes Bewusstsein als zum Beispiel Pflanzen oder Tiere. Nichts desto Trotz können wir von ihnen lernen, denn im Gegensatz zu uns Menschen ist ihre Existenz praktisch schon an einer Art Endpunkt angekommen. Indem wir anerkennen,