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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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Hatte nicht Jesus damals vor sehr langer Zeit dasselbe behauptet?
„Maja behauptet in ihrem Buch, dass die Wissenschaftler anfangen sich im Kreise zu drehen“, fuhr Tamara fort. „Bei ihnen dreht sich alles um die Frage, was das Universum letztendlich zusammenhält. Schließlich beträgt die sichtbare Materie nur einen ganz kleinen Prozentsatz von allem. Die verehrten Herren von der Wissenschaft scheinen dabei aber einen ganz wichtigen Aspekt zu vernachlässigen: Dass sie nämlich Menschen und keine Rechenmaschinen sind!“
Tamara war aufgestanden und ging langsam die Stufen von ihrer Terrasse hinunter in den Garten. Rebecca folgte ihr.
    „Sie sollten sich gegenseitig Liebe spenden, um dadurch ein höheres Level von energetischer Schwingung zu erreichen. Denn nur so wird es ihnen möglich werden, die richtigen Fragen zu stellen. Und auf richtige Fragen folgen in aller Regel auch richtige Antworten.“
    „Wie habt ihr euch kennen gelernt, Maja und du?“, fragte Rebecca plötzlich.
    Tamara lächelte verschmitzt: „ Es war ganz ähnlich, wie bei uns beiden. .. Anziehung in Form einer Fügung… ähm, oder auch umgekehrt, jedenfalls ist es doch oft so, dass Fügungen vermehrt dann auftreten, wenn wir ihrer am dringendsten bedürfen, wenn wir starke Gefühle ins uns herumtragen.. Gefühle des Glücks, Gefühle der Trauer, der Einsamkeit oder der Verzweiflung. Besonders starke Emotionen setzen immer etwas in Gang, um uns herum….ja, also, ich war wohl wieder etwas vom Thema abgeschweift, also gut… unsere erste Begegnung“. Tamara blickte versonnen in die Ferne ihres schönen Gartens, in deren Schutz ein Meer von Mini-Narzissen unter der großen Kiefer mit der Sonne um die Wette strahlte.
„– Ich war gerade auf dem Friedhof und besuchte die Gräber meiner verstorbenen Freundinnen. Ich weiß noch genau, wie einsam ich mich fühlte, wie sehr ich mich nach ihnen sehnte, nach deiner Großmutter Johanna, nach Marianne und nach Sophie, meiner lieben Freundin, die erst wenige Wochen zuvor gestorben war. Ich stand vor Sophies Grab und hielt ein stummes Zwiegespräch mit ihr. Ich sagte ihr in Gedanken, wie sehr ich sie vermisste und dass ich doch jetzt ganz alleine wäre. - Vor meinem inneren Auge sah ich sie lächeln. Ihr Lächeln strahlte so viel Glück und Freude aus, als wollte sie mir damit sagen, doch endlich mit dem Gejammere aufzuhören und mein Leben hier auf Erden anständig zu Ende zu bringen. ‚Du bist niemals allein’, schien sie mir ins Ohr zu flüstern. -
Als ich mich zum Ausgang des Friedhofes begab, stieß ich dort beinahe mit Maja zusammen. Sie entschuldigte sich bei mir. Als wir uns in die Augen blickten, war uns beiden sofort klar, dass eine Fügung uns hier zusammen geführt hatte, so wie doch eigentlich jede Begegnung hier auf Erden eine Art Fügung ist. Aber in diesem speziellen Fall unseres Zusammentreffens lag sogleich ein ausgesprochen aufbauendes Gefühl von Kraft und Energie in der Luft. Es war keine Begegnung zweier menschlicher Körper, deren Wege sich zufällig kreuzten, nein, es war eher eine Begegnung unserer Seelen. Es zählte kein Stand oder Alter bei unserem Zusammentreffen. Es fand keine Einschätzung nach Äußerlichkeiten statt, vielmehr wussten wir beide, beim Blick in die Augen des anderen, was dessen geheimste Gedanken waren. Wenigstens nahm man an, es zu wissen. -
Du hättest dieses allumfassende Verständnis in ihrem Blick sehen sollen.. Und anders herum, erkannte auch ich sofort, dass diese große gut aussehende Frau Hilfe brauchte. Sie machte auf mich trotz ihrer immensen Selbstsicherheit doch irgendwie auch einen etwas verlorenen Eindruck.
Ihre Augen schauten so freundlich und dabei fast ein wenig schüchtern. - Maja war damals ganz neu in der Stadt. Sie war erst wenige Tage zuvor in eine kleine Wohnung ganz in der Nähe des Friedhofes gezogen und sehnte sich, genau wie ich, nach ein wenig Geselligkeit. Nach zwischenmenschlichem Austausch eben…. Ich führte sie zuerst über den Friedhof, erzählte ihr von den Menschen, die hier begraben waren, von ihren Geschichten. ‚Die Geschichten der Stadt’, wie Maja damals meinte. Ich lud sie hinterher noch zu einer Tasse Tee ein…“
    „Aus der sicher noch eine zweite Tasse geworden ist..“, vermutete Rebecca.
    „Ja, natürlich, nicht nur zwei Tassen… unzählige. Ich erfuhr schon an diesem Nachmittag von Majas Forschungen, die sich mit der Entschlüsselung uralter Geheimschriften des Mittelalters befassten. Sie

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