Die alte Villa (German Edition)
aus und gingen mit gezogener Waffe zur Eingangstür der Villa.
„Sie bleiben besser hier“, sagte einer von ihnen. Es war derjenige, der schon vorher mit ihnen gesprochen hatte.
Maja, Jeremy und die Steins stiegen aus dem Wagen und standen nun auf dem Bürgersteig vor der Villa. Sie sahen zu, wie die beiden Beamten im Dunkeln verschwanden.
Nach ein paar Minuten kamen sie unverrichteter Dinge zurück. „Im Haus scheint alles ruhig zu sein. Die Verstärkung, die wir angefordert haben, wird jeden Augenblick da sein. Dann schauen wir uns den Kasten mal von innen an“, erklärte der Polizeibeamte und schon Sekunden später tauchten zwei weitere Streifenwagen auf.
Einem großen Polizei-Transporter entstiegen mehrere Beamte mit Maschinengewehren und blitzschnell rannten diese zum Eingang der Villa, einige von ihnen liefen um das Haus herum auf dessen Rückseite.
Rebeccas Mutter zitterte am ganzen Leib und auch ihr Mann war blass geworden.
„Ich versteh das nicht,.. was.. was ist denn überhaupt los hier..? W...warum kommen die mit Maschinengewehren?“ rief Elisabeth Stein voller Entsetzen.
Laute Stimmen drangen jetzt vom Haus zu ihnen herüber. Dann ging das Licht im Erdgeschoss des Hauses an.
Der Einsatzleiter der Polizei brüllte einige Befehle.
Es dauerte nur wenige Minuten, dann erschien eine kleine Prozession von Menschen, alle gekleidet mit einheitlich schwarzen Umhängen, die über den Weg vom Eingang der Villa bis zur Straße hinunter schritt.
Man hatte ihnen Handschellen angelegt und zwei Einsatzleute der Polizei bewachten sie mit ihren Maschinengewehren. Einer nach dem anderen verschwand in dem geräumigen Transporter der Polizei.
Elisabeth Stein hielt es schließlich nicht länger aus. Sie rannte zu einem der Polizisten.
„Wo ist meine Tochter?“, rief sie, aber der Polizist zuckte nur mit den Schultern.
„Da waren nur Männer drin. Eine Frau war nicht dabei.“
„Aber was geht denn hier überhaupt vor?“, Rebeccas Mutter liefen schon wieder Tränen übers Gesicht.
Ihr Mann legte den Arm um sie. „Das werden wir sicher gleich erfahren“, sagte er tröstend zu seiner Frau.
Tatsächlich kam schon bald der Polizist, den sie schon kannten, zu ihnen.
Er lächelte zufrieden: „Da hatten wir ja den richtigen Riecher gehabt…“ murmelte er mehr zu sich selbst.
„Und sie behaupten, dass eine junge Frau in dem Haus sein soll?“, wandte er sich an die wartende Gruppe auf dem Bürgersteig.
„Wir vermuteten einen Zusammenhang der vermissten Person mit der Adresse auf dem Zettel…“ setzte Maja zu einer Erklärung an.
„Wir waren denen schon lange auf den Fersen und endlich hatten wir eine konkrete Adresse… So, wie es aussieht, haben wir hier nicht nur eine dieser sogenannten Schwarzen Messen gesprengt. Das wäre auch nicht unbedingt strafbar, aber vermutlich steckt hier noch etwas anderes dahinter…Was Sie alle mit dieser üblen Geschichte zu tun haben, darüber müssen wir gleich auf der Wache noch ausführlich reden“.
Der Polizist schien in Eile zu sein. „Das Haus wird jetzt nach weiteren Personen durchsucht. Am besten, Sie setzen sich so lange in ihr Auto oder fahren gleich mit einem Kollegen zur Wache. Das kann dauern, bis wir alles durch haben.“
„Vielen Dank“, sagte Maja. Nachdenklich schaute sie zu dem alten Herrenhaus, welches sie schon so manches Mal bewundert hatte. Eigentlich immer, wenn sie ihre liebe Freundin Tamara besuchte und deshalb durch diese Straße kam.
Ein magischer Ort…Rebecca…
Wie ein Blitz traf sie die Erkenntnis! Gütiger Himmel! Es ist ein Fluch!
Die Härchen auf ihren Unterarmen stellten sich mit einem Ruck auf und daran war nicht die Kühle der Märznacht Schuld. Wie sehr hatte sie sich geirrt! Bei einem Fluch wäre sie eine Außenstehende und absolut machtlos.
Oh, Rebecca, ich kann dir nicht mehr helfen. Ich kann es nicht!
Es war eigentlich unmöglich, aber in Maja begann sich ein Gefühl der Resignation zu entwickeln. Sie wusste, dass sie dieses Gefühl niemals zulassen durfte. Das war eine ihrer eisernen Regeln, die sie um jeden Preis einhalten musste, um ihre Schwingungsebene beizubehalten und so nach einer bestimmten Zeit auf eine noch höhere Stufe zu gelangen. Sie hielt es für ihre heilige Pflicht, an, sich auf ihrem spirituellen Weg durch nichts aufhalten zu lassen. Durch rein gar nichts..Wie könnte man auch das Schicksal auf irgend eine Weise beeinflussen, als mit guten Gedanken?
Sie spürte, wie ihr inneres
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