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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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Situation noch einmal ins Gedächtnis zu rufen.
Ich hatte Angst gehabt, Angst zu sterben und musste mich angestrengt auf meine innere Kraft und auf meine innere Ruhe konzentrieren. Dann fühlte ich, wie etwas Kaltes meine Handgelenke berührt hat. Gleich darauf durchschnitt jemand meine Fesseln und beinahe gleichzeitig fühlte ich mich sicher und völlig furchtlos. Eine gewaltige Welle der Kraft und Zuversicht durchströmte mich. – Es war niemand in dem Raum außer Dr. Kelbel und die vermummten Menschen. Und doch... war  da auf einmal diese Vertrautheit und Zuversicht da gewesen, obwohl sie sich doch mitten unter unheimlich wirkenden Gestalten befunden hatte, die bei ihrer Hinrichtung dabei sein wollten…. Oh mein Gott, jetzt weiß ich, wer meine Fesseln durchschnitten hat!! – Aber das muss der Kommissar nun wirklich nicht erfahren! Auf gar keinen Fall!!
Rebecca musste lächeln. Ihr war eine Idee gekommen.
Hinterlassen Geister Fingerabdrücke?, fragte sie sich gerade, als sie die ungeduldige Stimme des Kommissars vernahm: „Fräulein Stein, würden Sie bitte meine Frage beantworten?“
    „Ja..., ach so, ... ja natürlich. Ich musste mir nur noch einmal alles vor Augen führen. – Ja, ich glaube, ich weiß jetzt, wie es war.“
    Erwartungsvoll schauten sie alle an, sogar Michael schien neugierig darauf zu sein, was sie zu sagen hatte.
Rebecca holte tief Luft. „Die Fingerabdrücke stammen von ihm“, sagte sie.
    „Was Sie nicht sagen, Fräulein Stein. -  Ich meine, Ihnen das bereits gesagt zu haben. Die Frage war vielmehr die, wer ihre Fesseln durchschnitten hat.“
Der Kommissar wurde merklich nervöser und holte ein Taschentuch heraus, um sich den Schweiß von der Stirn zu tupfen.
    „Wenn  seine Fingerabdrücke dort auf dem Messer gefunden wurden, und er einer der Anwesenden an besagtem Abend war, dann hat ER auch die Fesseln durchschnitten“, sagte sie.
    „Aber Sie haben ihn nicht erkannt?“, fragte der Kommissar beflissen.
    „Nein, es war dunkel in dem Raum und die Leute waren alle vermummt. Aber ich bin jetzt ganz sicher, dass er es war. Aber das tut nichts zur Sache. Er oder irgendein anderer. Er hat auf jeden Fall nur im Auftrag gehandelt.“
    „Im Auftrag von wem?“, fragte der Kommissar verzweifelt und ohne große Hoffnung, dass jemals Licht in diesen Fall gebracht werden könnte.
    „Im Auftrag eines guten Geistes“, sagte Rebecca nun völlig unbeschwert.
Der Kommissar schien jetzt vollends verwirrt zu sein. Mit Geistern hatte er es in seiner bisherigen beruflichen Laufbahn noch nicht zu tun gehabt und so wusste er auf die Schnelle keine passende Frage. „Ähm, ja... also gut. Ja, ..guter Geist. ...na ja, also.“
Er suchte verzweifelt nach einem Rettungsanker.
    „Was sagen Sie dazu, Herr Leibert?“, fragte er deshalb.
    „Ähm...nun ja. Wir waren an diesem Abend wohl alle etwas verwirrt. Aber ich denke schon, dass ich es war“, sagte dieser und lächelte Rebecca verlegen zu.
Verdient hast du’s nicht, du Schurke!,
Dann fiel ihr Karsten ein und sie fragte den Kommissar, was mit ihm geschehen sei.
    „Er und einige andere der Sektenanhänger sind drogenabhängig. Sie bekommen einen ordentlichen Entzug und müssen nicht mit einer Anklage rechnen.“
    Rebecca atmete erleichtert auf.
Der Kommissar ließ den Gefangenen wieder abführen und verabschiedete sich überschwänglich von Rebecca. Er war anscheinend froh, dass sich die Sache nun aufgeklärt hatte.
    Vor dem Polizeirevier schwang sich Rebecca auf ihr Rad und machte sich dann auf den Weg zur Lindenallee.
    Noch niemals war sie in Torstens Wohnung gewesen. Zwar kam es ihr heute im Rückblick etwas merkwürdig vor, aber sie hatten meistens vermieden dieses Thema anzusprechen und Rebecca vermutete, dass der Grund seine verrückte Idee, sie schon bald zu heiraten, gewesen war.
    Rebecca stellte ihr Rad vor dem schäbig aussehenden Mehrfamilienhaus ab und ging dann die wenigen Stufen zur gläsernen Eingangstür hinauf. Sie studierte die Namensschilder und drückte dann bei ‚Klimm’ auf den Klingelknopf. Sie wartete eine Weile, dann klingelte sie erneut.
Sie wartete, doch blieb der ersehnte Summton aus. Nach einiger Zeit drückte sie noch ein drittes Mal auf die Klingel und aus Verzweiflung hielt sie den Klingelknopf mehrere Sekunden heruntergedrückt, so als ob das vielleicht das Wunder bewirken könnte, dass ihr plötzlich doch noch geöffnet wurde.
Eine eisige Kälte kroch in ihre Magengrube und  mit einem Schlag fühlte

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