Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
Vom Netzwerk:
dort sitzen, unfähig, irgendeinen Kommentar abzugeben.
    Da jedoch ihre Sprachlosigkeit niemals lange anhielt, gab sie nach einiger Zeit ein langgezogenes „Booooh“ von sich und rief dann: „Oh, Mann, warum ist mein Leben nur so langweilig?“
Dann machte sie sich daran, ziemlich umständlich wieder auf die Beine zu kommen, wurde plötzlich ernst und nahm die Freundin in den Arm. „Da hattest du aber ganz schöne Angst gehabt, nicht wahr?“
    Rebecca nickte. „Ja, zeitweise.“
    „Gut, dass wenigstens Torsten bei dir war. Ist ja ein ganz schöner Held, dein Freund. Ich glaube, er hat dich sehr lieb.“
    Rebecca durchfuhr es bei diesen Worten, denn ihr Gefühl sagte ihr in dieser Hinsicht nichts Gutes und sie musste heute zu ihm gehen, bevor es zu spät war. Man könnte doch sicher alles aufklären, was an Missverständnissen zwischen ihnen stand?
    Über den Physiklehrer verloren die beiden kein weiteres Wort. Sie gingen davon aus, dass dieser nun für unbestimmte Zeit im Gefängnis landen würde. Wie überrascht waren die beiden jedoch, als er ihnen nach dem Unterricht auf dem Gang entgegenkam. Er hielt den Kopf gesenkt,  als hätte er Angst, dass man ihn erkennen könnte und eilte in Richtung Lehrerzimmer an ihnen vorbei.
    „Das darf doch nicht wahr sein!“, rief Hannelore, so laut, dass es mit Sicherheit auch der unerwünschte Lehrer hören konnte. „Was soll denn noch alles geschehen?“
    „Vielleicht haben sie ihn auf Kaution rausgelassen?“, vermutete Rebecca.
    Hannelore schüttelte ungläubig den Kopf, während sie Herrn Kelbel hinterher starrten und sahen, wie er eilig im Lehrerzimmer verschwand.
„Ach ja“, sagte sie dann fast wie beiläufig. „Ich habe vielleicht auch noch etwas Interessantes für dich und deine beiden  - ‚Hexen-Freundinnen’“, sagte sie grinsend.
    „Was denn“, fragte Rebecca gespannt.
„Nein, das wird nicht verraten. Sobald du Zeit hast, zeig ich es dir..“
     
    Bei einem gemütlichen Kaffeeklatsch im Hause Stein, zu dem am Nachmittag auch Greta, Jeremy, Olga und Fred kamen, berichtete Rebecca, was in der Zwischenzeit geschehen war. Von größtem Interesse war natürlich das Befinden von Rolf, aber auch der Tod von Gretas Arzt war eines der Gesprächsthemen.
    Wie Rebecca vermutet hatte, war Greta sehr bestürzt über den Tod ihres langjährigen Arztes. Rebecca ahnte, wie Greta es geschafft hatte, diese lange Zeit, die sie unter Ärzten, Schwestern und Patienten verbracht hatte,  zu überstehen, ohne vollständig den Verstand zu verlieren.
Ihr fiel in diesem Zusammenhang auch ein, was  Maja über die Wirkung von Schwarzer Magie gesagt hatte, dass man sich davor schützen konnte, indem man sich mit der eigenen inneren Kraft umgibt. Sicher traf dies nicht nur auf magische Rituale, sondern auch im ganz normalen Alltag zu.
Die effektivste Art, sich in einer feindlichen Umgebung zu schützen, musste die eigene liebevolle Gesinnung sein, das Vertrauen in die eigenen Kräfte. Dann kann das Böse einem nichts anhaben, dann prallt es einfach so an einem ab.
Ihre Tante Greta hatte ein reines Herz, fast wie das eines Kindes. Daneben verfügte sie ebenfalls über ein großes spirituelles Bewusstsein. Irgendwie war es ihr gelungen, selbst unter den ungewöhnlichen Lebensumständen, die eine psychiatrische Klinik nun einmal bietet, mit der Zeit zu ihrem inneren Zentrum und damit zu ihrem höheren Selbst zu gelangen.
Dem armen Dr. Kelbel muss sie fast wie eine Heilige vorgekommen sein, unantastbar und unerreichbar! Er muss unsterblich in ihre Tante verliebt gewesen sein und  diese Liebe hatte ihn vermutlich am Leben erhalten, ja vielleicht hatte sie ihn sogar zu einem richtig guten Arzt gemacht, denn soviel stand fest, dass der Gesundheitszustand ihrer Tante gar nicht mal so schlecht war, wie man es hätte vermuten müssen, nach allem, was sie in ihrem Leben bisher Übles erlebt hatte. Das hatte sie zu einem Teil auch Dr. Kelbel zu verdanken.
Rebecca lächelte.
Sie freute sich schon jetzt auf viele gemeinsame Stunden, die sie in Zukunft mit ihrer Tante verbringen würde. Sicher würde sie gerne auch einmal an Majas und Tamaras sogenannten Sitzungen teilnehmen, bei dem es um Bewusstseinserweiterung oder einfach nur um den Austausch ihrer Gedanken oder um das Zubereiten und Ausprobieren uralter Geheimrezepte ging.
Nach dem Kaffee saßen sie alle noch gemütlich im Wohnzimmer der Steins beisammen.
Olga und Fred sahen Greta heute zum ersten Mal und Olga starrte ihre

Weitere Kostenlose Bücher