Die alte Villa (German Edition)
Frau und schaute ihnen neugierig entgegen.
„Grüß Gott“, sagte die Alte freundlich.
Sie erwiderten den Gruß und fragten, ob sie belegte Brötchen bekommen könnten. Die Frau bejahte dies und machte sich sogleich an die Arbeit, ihnen ihren Wunsch zu erfüllen.
„Sie sind aber nicht von hier, nicht wahr?“, fragte sie voller Neugier, während sie die Brötchen mit Butter bestrich.
„Nein“, sagte Rebecca. Ohne die Neugier der Alten weiter zu stillen, stellte sie nun ihrerseits eine Frage.
„Kennen sie einen Jeremy Schwabig?“
Die Frau lachte.
„Aber natürlich kenn i den Bub. Schon seinen Vater hob i von Kind auf gekannt.“
Rebecca lächelte, weil sie sich den ‚Bub’ soeben vorstellte, womöglich schon mit leicht ergrautem Haar…
„Wir möchten zu ihm“, sagte Rebecca. Die Frau wirkte verblüfft.
„Ja, weiß der denn, dass sie kommen?“, fragte sie erstaunt.
„Nein, wir wollen auch nur kurz ‚Hallo’ sagen, dann sind wir schon wieder weg.“
„Ah...so“, nickte die Frau, als hätte sie jetzt verstanden, um was es ging. Da sie das aber eigentlich doch nicht hatte, setzte sie nach kurzer Überlegung zur nächsten Frage an, doch Rebecca kam ihr schnell zuvor.
„Können Sie uns vielleicht erklären, wie wir dort hin kommen? Ist es weit?“
„Nein, ist gar nicht weit. Sie können zu Fuß laufen. Da werden sie bei dem Wetter vielleicht 20 Minuten brauchen.“ Sie musterte die beiden und erblickte deren Gepäck.
„Wenns’ sowieso nur kurz dort bleiben wollen, könnens’ die Tasche n gern hier stehen lassen so lange.“
„Oh, das ist sehr freundlich von Ihnen. Das Angebot nehmen wir gerne an“, sagte Torsten, der bisher geschwiegen hatte.
Inzwischen hatten sie ihre Brötchen gegessen und die Frau hatte ihnen den Weg erklärt, so dass sie kurz darauf die Bäckerei verließen und sich auf den Weg zum Hof von Jeremy Schwabig machten.
Sie verließen das Dorf über einen Feldweg, der sie rasch in eine einsame aber herrlich verschneite Ackerlandschaft führte. Zu beiden Seiten des Feldweges wuchsen niedrige Feldhecken und schon nach etwa 15 Minuten kam ein schönes großes Bauernhaus in Sicht. Im Hof des Anwesens stand ein großer Ranch Rover.
Als sie näher kamen, schlug sogleich ein Hund an. Rebecca blieb stehen und zögerte, doch schien sich Torsten wenig beeindrucken zu lassen. Er betrat den Hof energischen Schrittes und bewegte sich schnurstracks auf den Eingang des Wohnhauses zu. Rebecca folgte ihm.
Torsten drückte den Klingelknopf. Es dauerte eine ganze Weile, bis man aus dem Innern des Hauses leise Geräusche vernahm. Dann endlich wurde die Tür geöffnet. Eine blasse etwas unordentlich frisierte Frau mit einem abgenutzten blassgrünen Kleid, über das sie eine alte Schürze gebunden hatte, öffnete und blickte die beiden Fremden misstrauisch an.
Von der Nase bis zum Mundwinkel zierten tiefe Furchen ihr fahles Gesicht, was ihre Erscheinung nicht gerade freundlicher aussehen ließ.
„Was wollen Sie?“, fragte sie unwirsch und Rebecca befürchtete, sie würde ihnen im nächsten Moment die Tür vor der Nase zu knallen.
„Wir möchten zu Jeremy Schwabig“, antwortete Rebecca bestimmt.
Die blasse Frau schaute sie aus engen Augenschlitzen an.
„Mein Mann erwartet keinen Besuch.“
Sie machte sich daran, die Tür augenblicklich wieder zu schließen.
„Warten Sie.... bitte“, rief Rebecca eindringlich und vielleicht so laut, dass man es auch im restlichen Haus hören konnte. Denn plötzlich tauchte ein dunkelhaariger Mann in der Diele des Bauernhauses auf. Er sah aus, als hätte er gerade geschlafen. Sein schon etwas schütteres Haar war zerzaust und er streifte sich gerade die Hosenträger über sein kariertes Hemd.
„Was ist denn los, Cornelia. Ist jemand gekommen?“
„Die wollen zu dir“, sagte seine Frau kurz angebunden und ging dann ohne noch ein Wort zu sagen einfach fort und ließ Rebecca und Torsten an der Tür stehen.
Rebecca fragte sich gerade, ob Tamara diese Art von Menschen meinte, die anderen die Energie raubten, als Jeremy langsam und fast ein wenig scheu an der Tür erschien.
Er hatte ein rundes Gesicht mit rötlichen Wangen, war ziemlich groß und kräftig. Die Haut seines Gesichts war von Wind und Wetter gegerbt. Er reichte ihnen seine große kräftige Hand und bat sie, ins Haus zu kommen.
„Ich bin Rebecca Stein und das ist mein Freund Torsten Klimm“, sagte Rebecca, froh und erleichtert, dass sie nicht unverrichteter Dinge
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