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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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von ihrem Stuhl und ging auf Rebecca zu. Als sie direkt vor ihr stand, legte sie beide Arme um Rebecca und  zog sie an sich. Rebecca spürte eine Vertrautheit von der Tante ausgehen und alle gehegten Zweifel verflogen im Nu.
Ein Gefühl der Zuneigung durchströmte sie und sie erwiderte deren Umarmung herzlich. Als sich die beiden aus ihrer Umarmung wieder gelöst hatten, sah Rebecca, dass Greta Tränen in den Augen hatte. Sie hatte immer noch kein einziges Wort gesprochen und Rebecca fiel es schwer, sich auf eine normale Unterhaltung zu konzentrieren.
    „Ich bin so froh, dass du gekommen bist“, sagte Greta plötzlich und auch ihre Stimme war Rebecca a ngenehm, ja regelrecht vertraut. Aber wie konnte das sein, dass sie jemanden im Traum sieht, den sie noch niemals zuvor gesehen hatte?
    „Wie geht es dir?“, fragte sie mehr aus Verlegenheit.
    „Mir geht es gut, ja wirklich, mir geht es schon wieder sehr gut“, antwortete Greta.
    „Wir bleiben noch bis Montag hier und ich möchte dich so gerne jeden Tag besuchen, wenn du es willst“, sagte Rebecca und ihre Tante nickte. „Ja, das wäre schön“
Rebecca drehte sich um und sah, dass Dr. Bekell immer noch an der Tür stand.
    „Vielleicht sollten wir für heute erst einmal Schluss machen“, sagte er. „Morgen können Sie gerne wiederkommen.“
Rebecca sah zwar nicht ein, warum es ihrer Tante schon nach ein paar Minuten zuviel werden sollte, aber sie nickte und verabschiedete sich von Greta.
    „Ich komme morgen wieder und dann können wir uns ein wenig unterhalten, ja?“
Greta nickte und winkte ihr zum Abschied zu.
    „Das ist unglaublich“, sagte Dr. Bekell, als sie über den Flur zurück in Richtung Eingangshalle gingen.
„Ich habe das wirklich noch nie erlebt, dass Frau Reutlin so schnell Vertrauen zu einem Fremden gefasst hat. Sie ist ansonsten eine sehr verschlossene Patientin und ich arbeite schon sehr lange und intensiv mit ihr. Vielleicht sind das jetzt die Früchte der langjährigen Arbeit..“, sinnierte dieser über das Zusammentreffen der beiden Frauen.
    „Herr Doktor, hätten sie noch einen Augenblick Zeit  für ein kurzes Gespräch?“
    „Ja, aber wirklich nur ein paar Minuten. Meine Patienten warten.“
Er führte sie wieder in sein Büro und sie setzten sich.
    „Ich möchte nur wissen“, begann Rebecca.
    „Wie es um ihre Tante steht?“, schnitt dieser ihr das Wort ab.
    Rebecca zögerte mit ihrer Antwort: „Ja, schon .. und..“
Dr. Bekell unterbrach sie. „Ich erzählte bereits, dass Ihre Tante sich in einem äußerst kritischen Zustand befand, als ich ihre Behandlung übernahm. Das ist jetzt über 15 Jahre her. Sie konnte aber schon sehr bald von der geschlossenen Abteilung in ein offenes Zimmer verlegt werden.“
    „Aber was fehlt ihr denn?“, fragte Rebecca mit einer nicht zu überhörenden Verzweiflung in der Stimme.
Der Doktor musterte das Mädchen. Kam es Rebecca nur so vor, oder konnte sie in seinem Blick tatsächlich Verärgerung erkennen?
Die äußere Gestalt des Doktors war extrem groß und schmal. Trotz einer schmalen großen Nase und einer nicht ganz perfekten Körperhaltung, bei der die Brustwirbelsäule sich ein wenig vorwölbte, wirkte er sehr attraktiv.
Er begab sich an einen Schrank und zog eine Schublade heraus. Aus einer Unmenge von Karteikarten zog er nach längerem Blättern eine heraus und setzte sich damit wieder an seinen Schreibtisch.
Er öffnete die zusammengefaltete Karte und nahm den ganzen Inhalt heraus. Konzentriert blätterte er darin herum, und zog schließlich ein dünnes Blatt Papier aus dem Stapel hervor.
    „Hier“, sagte er und legte das Schreiben so hin, dass Rebecca es lesen konnte.
    „Das ist das Einweisungsschreiben vom 12. Dezember 1961“, erklärte ihr der Doktor.
    Rebecca musterte das Schreiben und erschrak, als sie die Unterschrift unter dem Text des Schreibens sah.
Stand dort nicht, war das nicht...? Ja, ganz sicher, unterschrieben war diese Einweisung von einem Dr. Kelbel.
    Rebecca sah man ihren Schreck wohl an, denn Dr. Bekell betrachtete sie mit leicht hochgezogenen Augenbrauen.
    „Was ist denn?“, fragte er.
„Ach, es ist nichts weiter, nur... dieser Dr. Kelbel. Kennen Sie ihn?“
    „Was soll denn mit ihm sein?“ Der Doktor schien ungeduldig zu werden , räumte schnell die Papiere wieder zusammen und legte sie in die Karteikarte zurück.
Rebecca schüttelte den Kopf. „Nein, nein, es ist nichts“, sagte sie nervös.
Warum unbedingt Kelbel? Konnte dieser

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