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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Domänen, doch alle entstammen dem Blut Hasturs und Cassildas. Aber keines von uns ist ein Gott, mein Kind.«
    Wäre ich göttlich, wüßte ich eher, was ich mit diesem Wurm hier anfangen soll, überlegte sie seufzend und legte ihre Hand auf das Köpfchen des Kindes, das in der Wärme ihrer Tunika schlief. Selbst im Sommer war es kühl in diesen Höhen. Jaelle zeigte Rohana keine Feindseligkeit mehr; Trost hatte sie bei ihrer Tante auch nicht gesucht, und den kleinen Bruder hatte sie noch immer nicht angerührt oder angesehen.
    Alle Amazonen hatten sich in den ersten schweren Tagen rührend um das Neugeborene gekümmert. In Carthon fanden sie dann endlich eine Amme für ihn, aber auch dann wurde er abwechslungsweise von allen getragen. Nur Jaelle weigerte sich, obwohl Kindra, die sie verehrte, sie dazu drängte.
    Die Amme war eine dumme Person, aber sie hatte Milch, und das war alles, was zählte. Die Amazonen verachteten sie ebenso wie Rohana, doch da man sie brauchte, hielten alle Frieden.
    Rohana dachte darüber nach, daß sie Melora versprochen hatte, die beiden Kinder wie ihre eigenen aufzuziehen. Ihr Mann würde sicher nichts dagegen einwenden, denn er hätte gerne noch mehr als nur drei Kinder gehabt. Sie wurde sich allmählich klar über die Verantwortung, die sie auf sich genommen hatte. Die jüngste Tochter war schon fünf, der älteste Junge nahezu erwachsen. Sicher würde Gabriel nun wieder davon sprechen, noch ein Kind haben zu wollen, damit der Kleine nicht allein aufwachsen müsse.
    Und welchen Platz können wir dem Sohn eines Trockenstädters einmal in den Sieben Domänen einräumen? überlegte sie. Und wird die kalte, in sich gekehrte Jaelle mich jemals akzeptieren? Die beiden Kinder sind alles, was mir von Melora geblieben ist, aber Jaelle ist selbst noch ein richtiges Kind und sieht nur, daß der kleine Val sie ihrer Mutter beraubt hat ...
    Kindra ritt zu Rohana heran. »Lady, bauen hier die Terraner ihren Raumhafen?« fragte sie. »Was wollen diese Männer von einer anderen Welt hier?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Rohana. Ihr schien, die enormen Maschinen hatten das Tal auf der Breite einiger Meilen völlig aufgerissen und es zu einer unnatürlichen Fläche eingeebnet. Ein Teil dieses Gebietes war gepflastert worden, und Gebäude in unbekannten Stilen und Formen schossen aus dem Boden. »Ich hörte, unsere Welt liege am Kreuzweg ihrer Handelswege zwischen den Sternen, denn sie scheinen mit vielen Welten zu handeln. Ich denke, Gabriel weiß mehr darüber.
    Diese Leute vom Terranischen Imperium kamen erst nach Caer Donn in der Nähe von Aldaran, bauten dort einen kleinen Raumhafen und verhandelten mit den verfluchten Aldarans. Dann bot ihnen hier Hastur genug Platz an, damit sie einen Raumhafen in einem Gebiet mit milderem Klima bauen konnten, wo sie auch mehr Platz hatten als zwischen den Bergen. Ihnen kommt nämlich unsere Welt kalt vor, und wir können das besser überwachen, was sie tun. Aber wir haben sonst nichts mit ihnen zu tun.«
    »Warum nicht?« fragte Kindra. »Wenn eine Rasse so leicht von einem Stern zum anderen reisen kann, wie wir von hier nach Nevarsin reiten, könnte sie uns vieles lehren.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Rohana steif. »Hastur will es so.«
    »Welches Glück für die Männer der Domänen, daß sie einen Sohn des Hastur haben, der sie lehrt«, meinte Kindra spöttisch. »Eine dumme Person wie ich hätte gedacht, eine Rasse, die nach den Sternen greift, könnte sogar einen Hastur an Weisheit übertreffen.«
    Rohana schmerzte der Sarkasmus, doch sie fühlte sich Kindra so sehr verpflichtet und verbunden, daß sie sich davon nicht kränken ließ. »Man hat es mir so erklärt: Hastur meint, ihre ganze Lebensart sei, da wir sie noch nicht verstehen, für uns eine Bedrohung. Da der Raumhafen für fünfhundert Jahre verpachtet wurde, haben wir also genug Zeit, zu wählen, was wir von ihnen lernen können.«
    Eine Weile ritten sie schweigend weiter. Rohana war sich dessen bewußt, daß sich auch für sie eine Welt geändert hatte. Fast vierzig Tage lang hatte sie ein Leben geführt, das von ihrem früheren so verschieden war, wie jenes von dem der Terraner. Und nun sollte sie wieder in ihre alte Welt zurückkehren.
    Die Welt der Amazonen war ihr erst sehr hart, merkwürdig und einsam vorgekommen; allmählich gewöhnte sie sich an die langen Ritte, die häßliche Kleidung, an das Baden in einem Wasserlauf, an die Nächte im Zelt oder unter freiem Himmel.
    Schwerer

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