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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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»Lady, mögen die Götter so mit mir sein, wie ich zu Jaelle sein werde«, sagte sie leise.
    Wieder fühlte Rohana die unbeschreibliche Güte dieser Frau und ihre Zuverlässigkeit. Sie wußte, sie konnte Kindra unbedenklich dieses Kind oder ihr eigenes Leben anvertrauen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Fast wünschte sie, bei Kindra bleiben zu können.
    »So geht es mir auch, Rohana«, sagte Kindra leise. Jetzt gab es keine »Lady« mehr, denn die Gefühle gingen für solche Formalitäten viel zu tief. Rohana vermochte nicht zu sprechen. Wortlos legte sie Jaelles Hand in die Kindras und ging.
    »Pflegemutter, wirst du mir das Haar abschneiden?« hörte sie Jaelle noch sagen, als sie den Raum verließ.
     

 
II. Teil  
Magda Lorne
    (Zwischen Teil I und II liegen zwölf Jahre.)
     
6.
     
    Wenn es irgendwo in der Galaxis etwas Lärmenderes gäbe als den Bau eines Raumhafens, dann wünschte sich Magda Lorne, sie möge es niemals erleben.
    Seit Magda denken konnte, wurde daran gebaut. Sie war geboren in Caer Donn, der ersten Basis des Terranischen Imperiums auf Darkover. Acht Jahre hatte sie gezählt, als das Hauptquartier nach Thendara verlegt wurde, und seither baute man.
    Nicht einmal die herbstlichen Stürme oder die winterlichen Schneefälle brachten den Bau ganz zum Erliegen, so wie eben jetzt, denn durch den schweren Schneesturm war die Altstadt hinter dem Hauptquartier kaum zu sehen. Magda war unterwegs zu den Quartieren der unverheirateten Frauen, und als sie die schwere Sturmtür hinter sich zumachte, schloß sie damit das Unwetter und den Lärm aus.
    Im Gebäude war es still, und die Lichter brannten nach terranischem Standard gelblichweiß. Wenigstens dieses eine Gebäude war fertig – und ruhig. Während ihrer kurzen Ehe mit Peter hatte sie im Haus der Verheirateten gewohnt, das auch jetzt noch unfertig und nicht geräuschdicht war. Vielleicht hatte der ewige Lärm mit zum Scheitern der Ehe beigetragen.
    Es wäre unter keinen Umständen gutgegangen, überlegte sie. Vielleicht hatten wir einander nie richtig geliebt, er mich und ich ihn nicht; wir waren zuviel zusammen gewesen, doch wir hatten zu wenig gehabt, das uns hätte zusammenhalten können ...
    Wo mochte er jetzt sein? Noch nie vorher war er so lange ausgeblieben. Sie hoffte, daß ihm nichts zugestoßen war.
    Ebenso wie sie hatte Peter Haldane an der Imperialen Universität extraterrestrische Anthropologie studiert und darin graduiert. Wie sie war auch er auf dem Planeten Cottman IV aufgewachsen, den die Eingeborenen Darkover nannten. Und beide waren nach ihrer Rückkehr vom Studium sofort in den Geheimdienst des Imperiums auf Darkover getreten. Für das Imperium selbst war der Geheimdienst die raffinierteste Form der Spionage, aber für Magda, Peter und noch ein paar andere war dieser Dienst die beste Übung für Fremd-Anthropologen. Sie mischten sich unter das Volk und erfuhren auf diese Art viel mehr über dieses Volk als einer, der nicht auf dieser Welt geboren oder aufgewachsen war, je lernen konnte.
    Für Peter war sein letzter Auftrag eine ziemlich lange Angelegenheit. Und dann waren da diese Träume. Sie wußte, daß sie diese Träume eigentlich berichten sollte. In den Kursen für Fremdpsychologie waren sie und Peter auch auf Psi-Fähigkeiten getestet worden, beide bewiesen ein hohes Potential. Nun wußte sie aus ihren Träumen, daß Peter Haldane in Gefahr war.
    Als sie ihre schweren Überkleider abgelegt hatte, drückte sie auf den Kommunikatorknopf. »Lorne hier. Bist du's, Bethany? Hat sich Haldane etwa schon zurückgemeldet oder sonst Bescheid gegeben?«
    »Kein Wort in den letzten achtundzwanzig Stunden, Magda«, antwortete die Frau im Büro des Koordinators. »Du hängst noch immer an ihm, was? Täglich erkundigst du dich nach ihm.«
    »Verdammt noch mal«, sagte Magda gereizt, »es geht nicht darum, ob ich an ihm hänge oder nicht, aber ich kenne Peter, seit ich fünf Jahre alt war, und wir sind zusammen aufgewachsen, deshalb mache ich mir Sorgen.« Sie unterbrach die Verbindung. Und das ist auch der Grund, sagte sie zu sich selbst, weshalb ich diese Träume nicht berichte. Alle hier zählen sich an den Fingern ab, wann Peter und ich wieder zusammenkommen. Einer von uns müßte doch glatt um Versetzung auf eine andere Welt eingeben. Aber ich denke nicht daran! Ich bin hier aufgewachsen, und hier ist meine Heimat ...
    Noch immer gereizt, zog sie die Darkovaner-Kleider aus, die sie immer trug, wenn sie außerhalb des

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