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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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bestimmt mehr dahinter. Wenn hier ein mysteriöser Agent hereinschneite und erklärte, dass Finn krank sei, dann hatten sie ihn bestimmt gerade irgendwo eingekerkert, verhörten ihn oder er war auf einer Mission irgendwo in den Weiten des Universums unterwegs. Ja, genau! Die Krankheit war also nur ein Alibi!
    „Er ist krank?“, fragte Roger überrascht nach. War Finn deshalb seit gestern nicht ans Handy gegangen? Aus diesem Grund war er schließlich hergekommen, weil er ihn nicht hatte erreichen können und sich Sorgen um ihn machte.
    „Wie geht es ihm denn? Was hat er denn?“, wollte Roger bestürzt wissen.
    Peter griff nach seinem Buch und beruhigte sich langsam wieder, kaum hatte er das vertraute Gefühl des Papiers in den Händen. Bücher waren wichtig, sie gaben ihm Halt. Geschriebene Worte waren unverrückbar, nicht so schwierig und launisch wie Menschen. „Keine Ahnung. Musst du wohl seinen ... Freund fragen“, brummte er und nickte mit dem Kopf zur Tür. „Der war gerade da und hat ihn entschuldigt. Komischer Bursche.“ Peter verschwand zwischen den Seiten seines Buches und hatte Roger beinahe im selben Moment auch schon ausgeblendet.
    „Sein Freund?“, brachte Roger irritiert hervor, schluckte kurz hart und seine Stimme klang leicht belegt, was Peter natürlich nicht auffiel. Auch nicht Rogers betroffener Ausdruck.
    Peter blinzelte und schaute hoch. „Na, der Mann eben. Der in dem grauen Anzug. Das ist Finnegans Freund. Hat er zumindest behauptet“, antwortete er, deutete nun mit der Hand zur Tür und zu Rogers Erstaunen hob er tatsächlich noch einmal den Blick von dem Buch und fixierte ihn nachdenklich. „Wenn du mich fragst, ist der von irgendeiner Behörde. Ein Agent oder so. Außerirdische Angelegenheiten, du weißt schon“, erklärte Peter mit verschwörerischer Stimme und registrierte Rogers Anheben der Augenbrauen nicht einmal mehr, weil er gleich darauf wieder in seinem Buch verschwand.
    Roger jedoch stutzte bei Peters Worten. Freund? Dieser elegante Mann? Hatte Finn nicht gesagt, er habe hier keine Freunde? Und dann so ein Typ? Roger hatte ihn zwar nur flüchtig gesehen, seine Erscheinung war allerdings auch dabei beeindruckend genug gewesen. Solchen Männern begegnete man normalerweise nur im Film und überaus selten spielten sie die Rolle des Guten. Mörder, Mafiaboss, Psychopath oder Vampir vielleicht, aber die Rolle des Freundes eines etwas verklemmten, schüchternen und zudem schwulen Studenten passte definitiv nicht zu dem Mann. Zumindest nicht die eines einfachen „Freundes“. Entschlossen, mehr herauszufinden, öffnete Roger die Tür, warf Peter nur ein rasches: „Bis dann“ zu, welches dieser schon nicht mehr registrierte und eilte hinaus.
    Suchend glitt Rogers Blick durch die Fußgängerzone. Wo war der Mann hingegangen? Weit konnte er noch nicht sein. Rasch sah er sich zu beiden Seiten um, hatte schnell die Gestalt des Mannes ausgemacht und beschleunigte seine Schritte, um ihn einzuholen. Der Mann in dem grauen Anzug bewegte sich elegant durch die Menschen. Fast schien es, als ob er sich durch Wasser bewegen würde und die Menschen um ihn herum wichen zur Seite wie um den Bug eines Schiffes. Überall machten sie ihm überaus respektvoll Platz, ohne ihn dabei jedoch einmal anzusehen. Roger eilte hinterher, drängelte sich an den Menschen vorbei und sprach ihn schließlich direkt von hinten an: „Hallo? Äh, Entschuldigung?“
    Der Mann in dem grauen Anzug drehte sich erstaunlich langsam um. Roger fühlte einen kurzen, sinnlosen Anflug von Furcht, als sich der Blick des Mannes auf ihn richtete, und bereute schon fast, ihm einfach hinterher gerannt zu sein. Etwas überaus Bedrohliches ging von diesem Mann aus. Roger bemerkte augenblicklich seinen kräftigen, überaus attraktiven Körperbau, mit breiten Schultern, und das edel geschnittene Gesicht mit den hohen Wangenknochen. Schmale Augenbrauen wölbten sich über den dunkelsten Augen, die Roger je gesehen hatte und der elegante Mund hatte einen minimal spöttischen Zug. Rogers Atem beschleunigte sich und auch sein Herz schlug abrupt schneller. Überrascht und pikiert registrierte er, wie es seltsam vertraut und doch völlig unpassend in seinen Lenden zu ziehen begann. Der Mann hatte eine unglaublich erotische und zugleich bedrohliche Ausstrahlung, wirkte wie ein lauerndes Raubtier oder einer dieser Filmvampire. Roger musste einmal schlucken, um seine nächsten Worte ohne ein verräterisches Zittern hervor zu

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