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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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mit rundem, gemütlichen Gesicht schaute hinaus. Russell schlich sich näher heran.
    Auch dieser Mann hatte eine deutliche Aura, konnte also nicht der Mirjahn sein, eine sehr interessante Mischung, aus der Russell nicht recht schlau wurde. Stärke und Schwäche, Schärfe und Weichheit. Es war verwirrend.
    Roger hupte erneut und kurbelte das Seitenfenster herunter, um zu Max hoch zu sehen. Ungeduldig winkte er.
    „Mach keinen Stress da unten“, rief dieser von oben hinunter. „Beeile dich!“, forderte ihn Roger auf. Er stand im Halteverbot und hoffte einfach, dass es keinem auffallen würde. Andererseits hatte er keine Lust, die ganzen Sachen ewig weit zu schleppen.
    „Komm lieber hoch und hilf mir mit den ganzen Kisten, du Idiot!“, rief Max hinunter und verschwand vom Fenster. Fluchend stieg Roger aus und warf einen Blick hinter sich. Ihm war so, als ob er eine Bewegung gesehen hätte, doch da war nichts in den Schatten des Hauseingangs. Rasch eilte er zu Max in die Wohnung, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    „Da drüben, die ganzen Kisten müssen mit“, begrüßte ihn Max. „Sind alles Adams Sachen. Nächstes Mal soll er die gefälligst selbst holen!“ Roger seufzte und hob den ersten Karton hoch. „Lass nichts fallen, du Grobian!“, neckte Max seinen Freund.
    „Beeil dich lieber“, brummte Roger. „Mein Auto steht im Halteverbot und ich habe nicht abgeschlossen.“ Max zog die Augenbrauen hoch und blickte spöttisch drein.
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass irgendjemand auf die Idee käme, diesen fahrenden Schrotthaufen zu klauen, oder? Allerhöchstens, um ihn in einem Museum für absonderliche Kuriositäten auszustellen.“
    Roger schnaubte erwartungsgemäß böse, auf sein geliebtes Auto ließ er nichts kommen. Vorsichtig balancierte er den sperrigen Karton die Treppe hinab. „Das Ding wirkt eher wie eins deiner „Kunstwerke“, bohrte Max grinsend weiter, hatte mit dem Wäschekorb, den er trug, weitaus weniger Probleme.
    „Für meine Skulpturen bezahlen die Leute schließlich viel Geld. Und immerhin fährt das Teil noch“, gab Roger mürrisch zurück. „Beeil dich endlich, damit wir ins Krähennest kommen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und Angelika schimpft bestimmt, wenn wir nicht rechtzeitig zum Essen kommen. Da ist sie eigen! Kennst sie ja.“ Max lächelte gespielt verträumt.
    „Oh, die holde Maid! Wenn ich kein so schwuler Kerl wäre, könnte ich bei ihr schwach werden! Nein, die will ich lieber nicht verärgern“, meinte er schmunzelnd, drängelte sich plötzlich an Roger vorbei und erreichte vor diesem dessen Auto. Sie luden weitere Kisten in das Auto, aber keiner von beiden kam auf die Idee, etwas auf die Rückbank zu legen. Unbemerkt von ihnen hatte dort eine schattenhafte Gestalt Platz genommen.
    Russell beobachtete die beiden Männer, die, sich gegenseitig kabbelnd, ihre Sachen einluden und nun selbst einstiegen. Es war nicht weiter schwer, beide glauben zu machen, dass die Rückbank leer war, auch wenn besonders der Schmied sich während der gesamten Fahrt immer wieder umdrehte, als ob er doch etwas von seiner Präsenz spüren würde.
    Die beiden Männer unterhielten sich über ein Ereignis am kommenden Wochenende, Russell lauschte allerdings nur mit halbem Ohr. Er überlegte ernsthaft, ob er sie sich später genehmigen sollte. Tagsüber konnte der Halbdämon nur unvollständig in seine Dämonengestalt wechseln. Vielleicht blieb er einfach erstmal an ihnen dran und fand mehr darüber heraus, was der Schmied mit Dave zu tun hatte oder gar mit dem merkwürdigen jungen Mann, dem dieser verfallen war.
    „Ich habe extra noch drei neue Musikstücke ins Repertoire genommen“, berichtete Max seinem Freund stolz. „Und ob du es glaubst oder nicht, mein Dudelsack kann auch andere Töne hervorbringen, als das „Mäusequietschen“, wie du es immer nennst. Okay, meisterhaft ist es noch nicht, aber ich wäre in jeder Schlacht unverzichtbar.“ Roger blickte skeptisch zu Max hinüber, der breit grinste. „Weißt du nicht, dass Dudelsackpfeifer in erster Linie Furcht und Schrecken in den Herzen ihrer Feinde hervorrufen sollten?“, erklärte ihm dieser gespielt entrüstet. „Wenn es darum geht, kann ich jeden erfolgreich in die Flucht schlagen!“
    „Auch unsere armen, unschuldigen Zuhörer? Ja, Max, darin bist du meisterhaft“, gab Roger lachend zurück und steckte einen milden Stoß von Max' Ellenbogen weg. „Au! Mann, ich fahre, da werden keine tätlichen

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