Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
völlig durchnässten, ehemals dunkelblauen Anzug. Das Wasser hatte seine Haare eng an seinen Kopf geklebt und sein Gesicht war missmutig verzogen. Er schien überaus übellaunig zu sein. Sofort überflog Peter die Gestalt auf der Suche nach einer Waffe, aber der Fremde hatte zumindest keine offensichtlich zu erkennende dabei. Was ja nichts heißen musste!
    „Wer zur Hölle sind Sie und was machen Sie in meiner Wohnung?“, brachte Peter empört hervor und wich unwillkürlich zurück. Er schluckte hart seine aufkeimende Angst hinab und fühlte sich beim Anblick des Fremden augenblicklich an den anderen, den Agenten, der ihn heute besucht hatte, erinnert.
    Russell lächelte gefährlich und ließ seine Zähne bewusst aufblitzen. Er war so hungrig, dass er ohnehin kurz vor der Verwandlung stand. Natürlich ärgerte er sich darüber, dass er sich so wenig im Griff hatte, diese letzten Stunden hatten ihn allerdings wirklich extrem wütend gemacht und einer musste eben dafür bezahlen.
    „Für wen halten Sie mich denn?“, fragte er leise nach und versuchte seiner Stimme diesen dezenten Ton von Bedrohlichkeit zu geben, der in der Regel sofort die Adrenalinauschüttung im menschlichen Körper ankurbelte. Das machte ihr Fleisch schließlich süß.
    Peter blinzelte verwirrt und redete sich erfolgreich ein, dass er nicht gerade eine Reihe von scharfen Zähnen durch die Lippen des Mannes hatte blitzen sehen. Er entspannte sich sogar ein wenig. Aus irgendeinem Grund schien er in eine Sache hineingeraten zu sein, wenn hier zum zweiten Mal so ein geschniegelter Typ auftauchte. Bisher hatte er nie etwas mit den Torchwoodtypen zu tun gehabt und nun kamen gleich zwei hierher.
    Dieser hier schien definitiv auch dazuzugehören.
    „Sie sind ... bestimmt einer von denen …?“, begann Peter noch leicht unsicher. Verflucht, er wusste nicht einmal, wie die hier in Deutschland hießen. „Sie sind doch einer von diesen Torchwood-Leuten?“, hakte er daher vorsichtshalber nach.
    Russell legte überrascht den Kopf schief und durchforschte sein Gedächtnis nach dem Begriff. Da er jedoch nicht zu der fernsehsüchtigen Gemeinschaft der Menschen gehörte, sagte ihm der Begriff natürlich nichts.
    „Wer?“, fragte er daher irritiert nach. „Na, Torchwood! Diese Typen, die die Außerirdischen jagen. Sie sehen genauso aus wie der Typ, der heute da war. Es geht um Finnegan, nicht wahr? Ihr seid hinter ihm her, oder?“, erkundigte sich Peter aufgeregt.
    Also doch. Dieser Finnegan war ihm doch gleich suspekt erschienen. Tat schüchtern und zurückhaltend und im Grunde war er ein außerirdischer Agent und diese Männer jagten ihn! Peter nickte bedächtig.
    Russell schaute hingegen etwas verblüfft drein und sah prüfend an sich hinunter. Das Wasser tropfte aus seiner Hose auf den Holzfußboden und bildete bereits kleine Lachen. Er hatte keinerlei Ahnung, von was dieser Mann redete, immerhin wusste er offenbar, worum es ihm ging.
    „Richtig“, erklärte er zufrieden. „Es geht um Finn. Finn Gordon. Sie können mir bestimmt sagen, wo ich ihn finden kann.“ Er trat einen kleinen Schritt näher. Nahe genug, um seine Präsenz stärker wirken zu lassen und auch wenn sie schwächer als die von Dave war, so reichte ihre Wirkung dennoch aus, um eine Gänsehaut über Peters Rücken zu schicken.
    „Ja!“, antwortete dieser daher eilig. Im selben Moment fiel Peter allerdings ein, dass er nicht sicher sein konnte, ob Finnegan hier wirklich der Außerirdische war, oder er vielmehr von diesen Männern gejagt wurde. Warum war wohl dieser andere Typ heute in seinem Laden erschienen? Und nun stand dieser nasse Mann hier in seiner Wohnung. Was hatte das zu bedeuten?
    „Warum wollen Sie das wissen? Was wollen Sie denn von ihm?“, fragte Peter daher misstrauisch nach. „Oh, nichts Besonderes“, antwortete Russell mit einem spöttischen Zucken um den Mund und genoss, wie die Angst des anderen Mannes zunahm. Russell lächelte breit und schob sich noch etwas näher. „Ich will ihn eigentlich nur töten.“
    Peter holte erschreckt Luft und griff erschrocken nach der Tischplatte, warf dabei beinahe sein Essen hinunter. „Tttt ... töten?“, stammelte er hervor und plötzlich jagte sein Herz in wilden Sprüngen los, kalter Schweiß brach ihm aus, machte seine Hände feucht und perlte auf der Stirn. Urplötzlich tauchte das Bild des großen, jungen Mannes vor seinen Augen auf, der immer so scheu lächelte, stets freundlich war und immer einen guten Job gemacht

Weitere Kostenlose Bücher