Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
erklären, zuckte die Schultern und hoffte, dass es den Menschen reichen würde. Die Erklärung, dass er selbst ein alter Dämon war, der sich in einen Menschen und seinen erklärten Feind verliebt hatte, wäre deutlich schwerer und komplizierter zu vermitteln, dachte Dave seufzend.
Rogers Mund bebte wütend und er presste hart die Lippen aufeinander. Schlagartig wurde Dave klar, dass dieser junge Mann für Finn viel intensivere Gefühle als nur Freundschaft hegte. Sehr viel intensivere. Deshalb war er auch eifersüchtig auf ihn, erkannte Dave überrascht. Er warf Roger einen langen, abschätzenden Blick zu.
Dieser Mensch ist eifersüchtig auf mich, weil er Finn ebenfalls liebt. Deshalb hasst er mich, das bedeutet dieser Blick. Das steckt hinter seinem Verhalten .
Beinahe wäre ihm ein amüsiertes Lächeln entglitten. Ein Mensch, der eifersüchtig auf einen Dämon war! Sein Jahrtausende währendes Leben hatte doch noch immer Überraschungen für ihn parat.
Ganz offensichtlich reichte Roger diese Erklärung nicht aus, denn er schob sich erneut dichter an Dave heran. Seine Haltung wirkte bedrohlich, auch wenn er das Messer eingesteckt hatte und nur noch das Siegel in der Hand hielt.
„Finn hat nie etwas davon erzählt!“, warf Roger ein und selbst in seinen Ohren klang seine Stimme unwillig, irgendwie enttäuscht. Es fiel ihm unsagbar schwer, seine Emotionen zu kontrollieren, zu akzeptieren, dass dieser Mann hier Finn soviel näher stand, dass dieser sogar ein solches Geheimnis mit ihm geteilt hatte und nicht mit ihm, Roger. Zudem hatte dieser Mistkerl Finn verlassen, ihm so weh getan, dass dieser zu ihm, Roger, gekommen war, um sich trösten zu lassen. Es war einfach nicht fair, dass er soviel von Finn wusste.
„Finn kann es nicht alles gewusst haben. Das glaube ich einfach nicht. So gut kann er nicht schauspielern!“, stellte Roger abermals beschwörend fest, es klang hingegen eher wie eine unsichere Frage.
„Er wusste allerdings von dem fehlerhaften Bannspruch“, erinnerte sich Angelika grübelnd. „Erinnert ihr euch? Das andere Siegel, das gegen Feinde. Finn wusste, dass der Bannspruch falsch war.“ Grübelnd kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. „Woher sollte er es sonst wissen, wenn er keine Ahnung davon hat?“
Weil ich es ihm gesagt habe, dachte Dave seufzend, sagte natürlich nichts dazu. Zunehmende Unruhe ergriff ihn. Diese Konversation hier brachte ihn nicht im Mindesten weiter, er war schon viel zu lange hier. Er sollte versuchen herauszufinden, wohin Finn verschleppt worden war und ob er noch am Leben war. Diese Menschen und ihre Fragen hielten ihn derzeit nur unnötig auf.
Entschlossen trat er auf Michael und Max zu, die noch immer im Eingang zum Wohnzimmer standen.
„Wo willst du denn hin?“, erkundigte sich Max sofort, kaum nahm er die Bewegung wahr. Irritiert blickte er Dave an.
„Ich muss herausfinden, ob Finn noch ... lebt“, erklärte dieser mit stockender Stimme. „Und wenn, wo sie ihn hingebracht haben. Wenn er noch lebt, muss ich ihn rechtzeitig finden und werde ihn befreien!“ Er trat einen weiteren Schritt auf die beiden Männer zu, die allerdings nicht zur Seite wichen.
Rogers Herz machte bei diesen Worten einen schmerzhaften Sprung. Dieser Mann wollte Finn retten. Derselbe, der ihn gerade zuvor verlassen hatte. Plötzlich wurde die Eifersucht in ihm übermächtig. Tief brannte sie gleich Messerstichen in seiner Seele. Es war nicht fair, dass dieser Mann alleine nach Finn suchte.
„Warum interessierst du dich jetzt für ihn?“, zischte er folglich wütend, erreichte, dass sich Dave ihm zuwandte. „Du hast ihn doch vorher schon im Stich gelassen!“ Zornig baute sich Roger vor Dave auf, die Eifersucht loderte auf wie ein heiß brennendes Feuer, welches angefacht und nicht gelöscht werden wollte.
„Du hast ihn doch verlassen, ihn zurückgestoßen, als er es gewagt hat, dir zu sagen, dass er dich liebt!“, warf er Dave zornig vor. Sein Gesicht war wutverzerrt und sein Atem ging schnell. Die anderen Krähen sahen ihn bei diesem plötzlichen Gefühlsausbruch überrascht an.
„Weißt du überhaupt, was du ihm damit angetan hast?“, stieß Roger hervor, funkelte den anderen Mann zornig an und ballte die Fäuste. „Du hast gar kein Recht mehr, besorgt um ihn zu sein. Was interessierst du dich noch für ihn? Du hast ihn doch fallengelassen, als es dir zu heiß wurde!“ Rogers Stimme war immer lauter geworden, seine ganze Haltung drückte in ihm schwelende
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