Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
immer nicht ganz fassen könnte:
„Die ganze Zeit war er ein Dämon und wir haben es nicht bemerkt.“
„Aber, wenn Finn wirklich ein Dämonenjäger ist, ein … wie war das Wort? Ein Mirjahn ist, wie er“, Angelika deutete hoch hinter dem Schatten hinterher, „behauptet hat, warum hat Finn es dann nicht selbst bemerkt? Oder hat er es gewusst?“ Sie blickte fragend von einem zum anderen.
„Da muss noch mehr dran sein“, vermutete sie „Dieser Mann, oder Dämon, war wirklich in Sorge um Finn. Das habe ich gespürt! Seine Gefühle waren echt. Ein Dämon, der weint? Und der Anruf? Von wem kam der? Warum war er so wütend darüber, wenn er selbst ein Dämon ist?“ Michael wandte den Blick von ihr ab und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe herum. Angelika krauste misstrauisch die Stirn und packte ihn am Arm.
„Michael, du weißt mehr, als du uns sagst, nicht wahr? Was ist dein Geheimnis? Was weißt du darüber?“, forderte sie energisch mehr Aufklärung und strich sich hektisch ihr widerspenstiges rotes Haar zurück, welches sich aus dem Kopftuch gelöst hatte. Michael befreite sich aus ihrem Griff, drehte sich abrupt um und ging zum Haus zurück. Roger und Angelika folgten ihm augenblicklich. Jetzt war es Roger, der ihn ergriff und ihn zu ihnen herum drehte.
„Was weißt du darüber, was du uns nicht sagen willst?“, erkundigte er sich eindringlicher und versuchte, den Blick seines Freundes einzufangen, der unsicher zu Boden sah. Michael druckste herum.
„Dieser Dämon ... “, begann er zögernd. „Er ist stärker mit Finn verbunden, als ihr wissen könnt. Er ist tatsächlich der gleiche, der ihn in Hamburg angefallen hat. Derjenige, der ihm diese Narbe verpasst hat. Er verfolgt ihn seither. Er ...“ Michael musterte seine Füße. Nervös wich er Rogers Blick aus.
„Thomas meinte, er sei extrem alt, einer der Ersten. Und es sei ein echter … Incubus“, stieß er schließlich hervor, wagte es, den Blick zu heben. Roger reagierte nicht, hob fragend die Augenbrauen, während Angelika bestürzt die Hand vor den Mund schlug. Michael setzte an Roger gewandt nach: „Ein Dämon, der von sexueller Energie lebt.“ Entschuldigend lächelte er den Schmied an und senkte hastig verlegen den Blick.
„Das heißt?“, hakte Roger schleppend nach, auch wenn er die Antwort erahnte. Seine Gefühle und Gedanken wirbelten wild umher. Ein Incubus? Er hatte davon gehört.
„Das heißt“, erklärte Michael stockend und sah Roger nicht direkt an, „er und Finn ...“ Abermals zögerte er und schien nach den richtigen Worten zu suchen.
„Er hat mit ihm geschlafen. Sie hatten Sex zusammen. Ziemlich heißen, würde ich sogar sagen!“, ergänzte hinter ihnen eine amüsierte Stimme und sie fuhren herum. Thomas war aufgetaucht. Seine Wangen wiesen hektische rote Flecken auf und er war außer Atem, obwohl er nur herangeschlendert kam. Er blickte schmunzelnd von einem zum anderen und hob den Blick missmutig in den Himmel.
„Ihr habt ihn entkommen lassen? Verdammt“, murmelte er, sah hingegen nicht wirklich extrem enttäuscht aus, schien eher nicht ganz anwesend zu sein und mit etwas anderem mehr beschäftigt zu sein.
Roger schüttelte den Kopf, weil seine Gedanken auch nur langsam hinterher kamen und ihm alles zu unwirklich erschien. Der Gedanke versetzte ihm einen Stich, auch wenn ihm klar war, dass Finn natürlich mit seinem Freund schlafen würde. Der ja der Dämon war. War da ein Unterschied? Finn hatte also mit diesem Dämon geschlafen, mit ihm Sex gehabt. Rogers Gedanken verschlossen sich rigoros vor weiteren, unliebsamen Bildern. Roger wusste nicht so viel über Dämonen, ihm war hingegen sofort klar, dass Finn gewiss nicht freiwillig diesem Wesen zu Willen gewesen war. Ganz bestimmt nicht.
„Was soll das denn konkret heißen? Was macht ein solcher Dämon mit seinem Opfer?“, erkundigte er sich daher genauer. Thomas wandte sich zu ihm um und fixierte ihn mit seinen merkwürdigen dunklen Augen. Roger fühlte sich unbehaglich, wandte jedoch den Blick nicht ab.
„Ein Incubus wird von jemandem angezogen, der starke sexuelle Fantasien oder extrem unterdrückte Bedürfnisse hat“, erklärte der Jäger, starrte Roger unverwandt, ohne einmal zu blinzeln an und schien befriedigt, dass sein Gegenüber zusammenzuckte. „Dieser Dämon kann einen solchen Ruf vernehmen. Er folgt ihm und ernährt sich von der sexuellen Energie, die sein Opfer während des Orgasmus abgibt. Es sind uralte Dämonen, vermutlich
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