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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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besorgt.
    „Was ist passiert? Was hat er mit dir getan? Geht es dir gut?“, hakte er nach.
    Max stöhnte auf und ließ sich zurückfallen.
    „Viel zu gut!“, gab er zu. Er schloss kurz die Augen, öffnete sie langsam und sah sie mit einem verschleierten Blick an. „Was er mit mir gemacht hat? Er hat mich geküsst, verdammt nochmal!“ Erneut schloss er selig lächelnd die Augen.
    „Was?“, entrang es sich aus drei Kehlen gleichzeitig.
    „Ja, Mann. So richtig geküsst. Thomas hat mich geküsst. Aber wie! Mit Zunge. Es war total umwerfend!“, seufzte Max und schloss abermals die Augen. „Weckt mich bitte nicht wieder aus diesem Traum auf, ja? Ich kann seine Lippen noch auf meinen fühlen ...“
    ***
     
    Er hasste Wasser! Vor allem solches, welches stundenlang unmittelbar vor seiner Nase hinabfloss. Immer gleich, in einem beständigen Strom, unendlich langweilig. Russell zog sich seine feuchte Jacke noch enger um den Oberkörper. Er wusste nicht genau, wie lange er schon in diesem Versteck hockte und auf das rauschende Wasser starrte. Etwas anderes blieb ihm auch gar nicht übrig. Durch den Wasserfall konnte er nicht viel sehen und die klamme, feuchte Kälte kroch ihm langsam aber sicher in die Knochen. Er sehnte sich nach einem warmen, trockenen Platz.
    Wie war er bloß in diese dumme Situation geraten? Er hätte sich heraushalten sollen. Von vornherein hätte er Hamburg nicht verlassen und Dave seinem Schicksal überlassen sollen. Was ging ihn auch an, was der alte Dämon trieb? Nur, weil der ihn immer eher als Freund und nicht als niederen Halbdämon behandelt hatte, fühlte er sich ihm so verpflichtet.
    Damals vor vielen Jahren, als er sich noch als Mensch begriffen hatte, voll eines unersättlichen, unerklärlichen Hungers, von dem er nicht wusste, wie er ihn stillen sollte, war Dave plötzlich in seinem Leben aufgetaucht.
    Dieser elegante, kühle Geschäftsmann mit dem perfekten Aussehen hatte ihn vom ersten Moment an fasziniert. Er war von seinem Auftreten, seiner ganzen Art beeindruckt gewesen, selbst als sich Dave noch nicht als Dämon zu erkennen gegeben hatte. Er war so etwas wie sein Vorbild geworden. Dave Duncan hatte ihm einen Job in seiner Firma verschafft, war sein Mentor und schließlich Freund geworden. Als Dave sich ihm schließlich zu erkennen gegeben hatte und ihm erklärt hatte, dass auch er ein halber Dämon war, war ihr Band noch stärker geworden.
    Verflucht, der alte Dämon hatte ihm alles beigebracht, was er wusste. So ein Glück hatte wohl kaum ein anderer Halbdämon, die sich meistens ihres dämonischen Erbes selbst bewusst werden mussten. Wie und wann er sich am besten verwandelte, wie er jagen, was er beachten sollte, alles, was wichtig war, hatte Dave ihm beigebracht. All die langen Jahre war der alte Dämon immer da gewesen. Weiterhin sein Freund und Mentor, auch wenn Russell mehr und mehr seiner eigenen Wege ging. Alles war perfekt gewesen.
    Bis jetzt. Bis er an diesen dummen, unnützen Menschen geraten war, der ihn so verhext hatte! Es war alles seine Schuld. Nur wegen ihm war Russell jetzt hier, hinter dem Wasserfall der Schleuse, in einem verdammten, idyllischen Städtchen am Ende der Welt und auf der Flucht vor den Jägern. Es war zum verrückt werden.
    Russell verlagerte missmutig sein Gewicht mehr zur feuchten Wand und fluchte vor sich hin. Seine Laune wurde immer schlechter. Das alles war so entwürdigend. Er verbarg sich wie ein hilfloser, angsterfüllter Mensch vor den Jägern. Er, ein Dämon, der keine Furcht kannte.
    Es war noch immer zu früh, um sich zu verwandeln, dessen war er sich nur zu bewusst und trotzdem hatte er das Gefühl, es keine Minute länger in seinem selbst gewählten, feuchten Gefängnis auszuhalten. Russell lauschte, vernahm jedoch nichts außer dem Wasserrauschen. Er konnte keinen Menschen in der Nähe fühlen. Natürlich nicht. Das Wasser verbarg sie vor ihm, wie es ihn vor den Jägern verbarg. Erneut fluchte er und schüttelte sich. Es half nichts, er war bis auf die Knochen durchnässt und er fror wie ein normaler, erbärmlicher Mensch. Sehnsüchtig dachte er an warmes Blut und Fleisch, welches ihn erwärmen würde. Es war hingegen auch noch zu früh zum Jagen. Noch immer zu früh. Knurrend schüttelte er den Kopf und versuchte, durch den Wasservorhang etwas zu sehen.
    Vor ein paar Stunden noch hatte er wenigstens die ganzen Geräusche vernommen, die die aufgeregten Menschen verursacht hatten, die Zeugen des Dämonenkampfes gewesen waren.

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