Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
konnte, um Finn diesen Schmerz zu nehmen, die furchtbare Schuld, seinen Geliebten mit eigenen Händen getötet zu haben. Roger seufzte: „Er wollte es so.“
    „Was habe ich nur getan?“ Finn krallte verzweifelt die Finger fester in Rogers Hemd, welches sich von seinen Tränen bereits dunkel verfärbt war. „Wieso? Wieso nur? Ich habe ihn so geliebt. Alles ist meine Schuld.“ Weinkrämpfe schüttelten ihn erneut. Roger schlang die Arme um ihn, presste Finns Körper fest an sich, fühlte selbst Tränen in seinen Augen aufsteigen und blinzelte sie entschlossen weg.
    „All die vielen tausend toten Menschen“, würgte Finn unter Weinen hervor. „Sie sind alle tot, wegen mir. Ich habe ihn erschaffen. Alle tot.“ Husten und Weinen wechselten miteinander ab. Er verschluckte sich und rang nach Luft.
    Robert trat an die beiden am Boden knienden Männer heran, hob und senkte hilflos die Hände. Er wusste nicht recht, wie er seinem Freund helfen konnte.
    „Was machen wir denn nun damit?“, fragte er leise an Max gewandt, dessen Blick ebenfalls an dem verzweifelten Finn hängengeblieben war. Robert deutete auf die Dämonengestalt. „Wird irgendwie schwer zu erklären sein, wenn wir ihn hier lassen.“
    „Darum kümmere ich mich“, erklärte Max ohne aufzublicken. Sein Gesicht spiegelte tiefempfundenes Mitleid wieder und er fügte hinzu:. „Ich denke, wir sollten erstmal Finn von hier weg bringen. Er braucht dringend etwas zum Anziehen.“ Ein winziges, bedauerndes Lächeln überflog seine Züge. „Irgendwie sehe ich ihn immer nur nackt und kämpfend.“ Er bemühte sich, seine Stimme so leise zu halten, dass ihn Finn nicht hören konnte.
    „Ich schau mal im Schlafzimmer nach“, bot Robert an und verschwand darin. Kurz danach kam er mit Hemd und einer Jogginghose zurück und trat neben Angelika. Diese nickte, beugte sich vor und strich dem wimmernden Finn zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht. „Komm Finn.“ Ihre Stimme war sanft und mütterlich. Finn reagierte tatsächlich darauf und wandte ihr sein verquollenes, schmerzerfülltes Gesicht zu. „Komm, wir fahren zurück. Du kommst erstmal mit zu uns. Im Krähennest ist genug Platz. Komm.“
    Roger versuchte aufzustehen und Finn mit sich hochzuziehen, stöhnte jedoch schmerzvoll, als er mit seinem gebrochenen Fuß versuchte aufzutreten.
    „Lass mich mal sehen.“ Angelika trat heran, als der Schmied zu Boden sank.
    „Gebrochenen“, knurrte Roger mit gepresster Stimme. „Zum Glück kein Arm. Er hat nur die Schulter erwischt. Aber ich kann sie bewegen, ist nicht gebrochen. Sonst könnte ich nicht mehr arbeiten.“
    „An der Schulter hat er dich auch erwischt?“, fragte Angelika nach, während ihre Hände über ihn glitten. Roger nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
    „Wird kurz höllisch wehtun, aber dann wird es gleich besser“, versprach die Hexe, legte ihre Hände an seinen gebrochenen Fuß und gab ihm einen winzigen Ruck. Roger schrie gellend auf und klammerte sich instinktiv an Finn. „Scheiße!“ Er rang nach Atem.
    „Tut mir leid“, entschuldigte sich Angelika mit einem mitleidigen Lächeln, „Aber sonst würde der Knochen schief anwachsen. Zuhause kann ich dir einen Verband machen. Da wird nichts zurückbleiben.“
    Rogers gellender Schrei war auch zu Finn durchgedrungen, hatte die Schutzwälle überwunden und dessen Verstand erreicht. Erschrocken sah Finn hoch und erkannte, dass sein Freund verletzt war.
    „Es tut mir leid, Roger“, würgte er hervor. „Alles, was ich euch angetan habe. Es ist meine Schuld, dass ihr verletzt seid. Ich hätte ihn rechtzeitig aufhalten müssen. Meine Schuld, alles meine Schuld.“ Abermals schüttelten ihn heftige Weinkrämpfe.
    „Hey, Finn“, beruhigte ihn Roger liebevoll. „Das wird alles verheilen. Es ist okay.“ Er nickte Angelika zu und wandte sich an Robert.
    „Hilf mir mal mit ihm“, forderte er diesen auf. Sofort trat Robert heran, griff unter Finns Armen hindurch und hob ihn hoch. Angelika trat zu Roger heran. Gemeinsam mit Michael halfen sie dem Schmied auf die Füße.
    „Frosch?“, fragte Robert vorsichtig und Finn hob langsam den Kopf, sah ihn aus rotgeränderten Augen an. „Hier, zieh dir was an. Warte, ich helfe dir.“ Ohne dass Finn ihm dabei wirklich half, schaffte er es, ihm die Hose und das Hemd überzustreifen.
    „Scheiße“, flüsterte Robert, dessen Blick auf die zahlreichen blutenden Bisswunden und Male an Finns Körper fiel.
    „Der hat dich aber ganz schön durch die

Weitere Kostenlose Bücher