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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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einem wolfsköpfigen Dämon mit schuppiger Haut und einem Drachenschwanz verwickelt. Dieser war zwar kleiner als Dave, dafür verfügte er allerdings über deutlich mehr Gliedmaßen, die alle - ohne Ausnahme - in Krallen oder scharfen Zähnen endeten. Dave brüllte schmerzhaft auf, als der Dämon ihm eine klaffende Wunde an der Seite zufügte.
    Oh oh, ein Virolac, stöhnte der Dämonensinn entsetzt.  
    „Dave!“, schrie Finn erschrocken auf und sah sich verzweifelt nach einer Waffe um. Vor ihm lag nur der restliche, rostige Staub, in den sich seine „Waffe“ verwandelt hatte.
    Finn zögerte nicht lange und griff mit beiden Händen entschlossen  danach, klaubte soviel wie möglich davon zusammen und drehte sich erneut zu Dave um. Dieser konnte sich des Virolacs kaum erwehren, der jetzt immer heftiger auf ihn eindrang und ging zu Boden. Um die beiden Kämpfer wurde es dunkler und dunkler, als ob alles Licht von dem rumänischen Dämon aufgesaugt werden würde.
    Beinahe , korrigierte der Dämonensinn und Finns Verstand lauschte fasziniert. Er wird stärker, je dunkler es ist. Er raubt seinem Gegner jedes Licht und kann sogar Mond- und Sonnenfinsternis vortäuschen, um mächtiger als sein Gegner zu werden. Dave hat gerade echt ein Problem.  
    Ohne lange nachzudenken, sprang Finn vor, hob die Hand und warf den Roststaub schwungvoll auf den drachenschuppigen Rücken des Dämons.
    Die Wirkung war umwerfend: Der Dämon brüllte so laut auf, dass andere in der näheren Umgebung aufhörten zu kämpfen und fassungslos herüberstarrten. Der rostige Staub glühte, umhüllte den Virolac mit gleißendem, rötlichem Licht, dem Licht der untergehenden Sonne ähnlich.
    Gequält schrie der Dämon auf, zerbarst in einer Wolke aus dunkler Schwärze und verschwand. Brüllend und wimmernd wichen die anderen Dämonen daraufhin vor Finn zurück. Erstaunt genoss dieser den Ausdruck blanken Entsetzens in den vielfältigen Fratzen. Für einen Moment entstand freier Raum um die beiden und Finn holte gierig Luft.
    Donnerwetter, jetzt haben die endlich Angst vor dir, jubelte seine innere Stimme triumphierend.  
    Abwarten und erst mal sehen, wie lange es anhält , meinte nüchtern der Verstand.  
    „Das war etwas knapp“, keuchte Dave. Offensichtlich bewundernd blickte er auf Finn und wischte sich dabei Blut von der Stirn. Der rumänische Dämon hatte ihm eine tiefe Wunde am Arm zugefügt.
    „Bist du okay?“, fragte Finn besorgt nach und beugte sich vor. Zögernd streckte er seine Hand aus, wagte es aber nicht wirklich den Dämon zu berühren.
    Es ist Dave. Aber er ist auch ein Dämon und in dieser Gestalt verdammt hässlich, bemerkte sein rationaler Verstand.  
    „Ein unangenehmer Zeitgenosse“, fügte Dave atemlos hinzu und ergriff entschlossen Finns ausgestreckte Hand, ließ sich hochziehen. „Du wirst übrigens immer besser.“
    „Ich gebe mir Mühe“, brachte Finn hervor, der sich nicht ganz von dem Anblick des dämonischen Gesichtes mit den seltsam vertrauten Zügen lösen konnte. Ein Dämon und doch auch Dave.  
    „Finn!“ Roger brüllte seinen Namen. Augenblicklich löste Finn sich von Dave und schaute zu dem Schmied hinüber. Roger wehrte mit seinem Schwert auf dem Weg zu ihm einen kleineren, knochigen Dämon ab. Von der anderen Seite griff Max an. Finn hielt unwillkürlich den Atem an, als er die gedrungene Gestalt des Barden sah, der sich unglaublich schnell und kraftvoll bewegte, den Dämon mit seinen heftigen Attacken in die Flucht schlug und ihm entschlossen nachsetzte.
    Max kämpft, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, staunte Finn. In dem dicklichen Barden steckt viel mehr als es äußerlich den Anschein hat.  
    „Finn, runter!“, brüllte im gleichen Moment Dave und dieser warf sich sofort zu Boden. Über ihn fegte violettfarbenes Feuer hinweg und Finn schrie auf, als ein paar der Flammen ihm die rechte Schulter verbrannten. Ein stechender Geruch lag in der Luft und ein leises Kichern ließ ihn aufschauen. Finn lag auf dem Bauch, die Haut an seiner Schulter brannte schmerzhaft und die Flammen hatten ihm seitlich die Haare angesengt. Verblüfft beobachtete Finn, wie sich das violette Feuer vor ihm sammelte und die Gestalt eines knabenhaften Menschen annahm, dessen wunderschönes, weiches Gesicht Finn kokett ansah. Der Mund lächelte und spitzte sich zu einem Kuss. Der hübsche Knabe beugte sich auffordernd vor.
    Für einen kurzen Moment war Finn irritiert. Pure Unschuld blickte ihn aus den großen

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