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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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öffnete Dave seine Flügel und Finn schnappte keuchend nach Luft, die ihm Daves heftige Umarmung aus der Lunge gepresst hatte.
    Er blickte direkt in Rogers Augen. Der Schmied kochte vor Wut. Dieser verfluchte Dämon hatte endlich sein wahres Gesicht gezeigt und Finn an den Haaren brutal hochgezerrt, ihn unter sich begraben und drohte ihn zu töten. Rücksichtslos stieß Roger einen kleinen, haarigen Dämon aus dem Weg, der mit einem gefluchten: „Nicht schon wieder“, mitten unter die anderen Kämpfer davonrollte und wie ein Ball von einem zum anderen gestoßen wurde.
    Außer sich vor Angst um Finn, nahm Roger die violetten Flammen, die die beiden umzüngelten kaum war. Der alte Dämon brüllte voll Schmerz und Roger verharrte abrupt. Direkt vor ihm glitt das violette Feuer von der dämonischen Gestalt hinab und nahm die Gestalt eines jungen Mädchens an. Das liebliche Gesicht wandte sich ihm zu und die lächelnden Lippen luden ihn zu einem unvergesslichen Kuss ein. Unschlüssig zögerte Roger. Hinter den rosigen Lippen blitzten für einen Sekundenbruchteil scharfe Zähne auf und Mordlust stand in den schönen Augen. Instinktiv griff der Schmied in seine Tasche, zog das Siegel des Gaap hervor und suchte Finns Blick. Augenblicklich löste sich die Gestalt vor ihm in bedrohlich knisternde Flammen auf.
    „Finn!“, schrie Roger. „Fang!“ Kraftvoll schleuderte er das Freundschaftssiegel durch die Luft, genau in dem Moment, als der Zmeu in einer lodernden Fackel, einem Gesicht aus kleinen Flammen angriff und diesmal auf Daves ungeschützten Kopf zielte.
    Das Siegel wirbelte durch die Luft, blitze hell auf und durchdrang ohne Widerstand die Flammen. Finn hob seine Hand instinktiv hoch und streckte sich nach dem heranwirbelnden Siegel. Er fing es in einer fließenden Bewegung. Seine Hand schloss sich fest um die Kette. Im gleichen Schwung schleuderte er die kleine Metallscheibe in einer rotierenden Bewegung herum, gerade als die ersten Flammen Dave am Kopf trafen und diesen schmerzhaft aufbrüllen ließen. Abwehrend hob der große Dämon die Klauen, schlug hilflos nach dem Zmeu.
    Das Siegel glitt in einem Halbkreis durch die violetten Flammen, die augenblicklich verlöschten. Nun war es der Zmeu der schrie. Das Geräusch erstarb jedoch sofort, denn das Siegel trennte den aus Flammen gebildeten Kopf sauber ab. In einer letzten Stichflamme verglühte der Dämon. Zurück blieb nur Rauch und der Geruch von Kohle.
    Finn sprang auf und fing die kleine Scheibe des Siegels geschickt in seiner Handfläche. Hitze raste durch seine Adern und auf seinen Lippen lag ein triumphierendes Brüllen. Das Siegel war warm und pulsierte leicht, fühlte sich so lebendig an wie Finns eigene Haut. Er fühlte sich vollständig, endlich bewaffnet und sah sich nach den Dämonen um.
    In der Halle tobte der Kampf, jedoch hatten sich die Dämonen von ihm und Dave vollständig zurückgezogen und auch Thubal war nicht zu sehen. Finn wandte den Kopf und blickte zu Dave, der sich langsam aufrichtete und ihn merkwürdig ansah. In seinem Blick lag Bewunderung, Zärtlichkeit, allerdings auch eine unbestimmte Trauer, während er Finn anerkennend zunickte.
    „Mirjahn.“ Es klang ebenso bewundernd, wie auch resignierend. Unsicher sah Finn den Dämon an. Das Hochgefühl, der Rausch des Adrenalinschubs, den er eben noch verspürt hatte, erlosch schlagartig. Zwischen ihm und dem Dämon schien plötzlich die Distanz zu wachsen. Daves Augen wirkten traurig und er wich tatsächlich einen Schritt vor Finn zurück.
    „Du bist ein Mirjahn“, wiederholte er tonlos mit einer sehr leisen, eigentümlich menschlichen Stimme. Finns Blick glitt zu dem unscheinbaren Siegel in seiner Hand und hinüber zu dem, vor ihm zurückweichenden, Dämon. Sein Dämonensinn machte ihn nachdrücklich darauf aufmerksam, dass dieser dort ebenfalls sein Feind war.
    Du solltest ihn töten, bevor er es tut, wisperte die Stimme, verlangte Finns Erbe. Er ist ein Dämon. Es ist deine Bestimmung, sie alle zu töten.  
    Niemals, protestierte Finns innere Stimme. Er liebt dich, er hat dich beschützt.  
    Er ist ein Dämon, erwiderte der Verstand, unentschlossen, auf welche Seite er sich schlagen sollte. Finns Herz schlug ihm hoch im Hals, während Dave noch einen Schritt zurückwich und sich duckte, als ob er einen Angriff erwarten würde.  
    „Dave ...“, begann Finn zögernd, senkte hastig die Hand. Verwirrt lauschte er den widerstreitenden Stimmen, die ihm befehlen wollten, sein Siegel

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