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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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und sie blieben außer Reichweite seiner Waffe. Das gab ihm Zeit, sich gründlicher umzusehen.
    Rings herum kämpften Dämonen und Jäger miteinander. Die große Halle war erfüllt von Schreien und Kampfgeräuschen, Stöhnen und dem Geräusch von Metall, welches auf harte Schuppen traf.
    Ein gurgelnder, dämonischer Schrei erklang und Finn erkannte überrascht Angelika, die mit weit von sich gestreckten Händen mitten unter den Kämpfenden stand. Ihr Haar war offen und umwehte sie wie rote Flammen. Ihre typische grelle Kleidung leuchtete im fackelerleuchteten Halbdunkel besonders stark. Aus ihren Händen flossen schwarze Federn, die sich vor ihr zu Vögeln formten.
    Krähen, um genau zu sein, korrigierte Finns Verstand. Sie lässt sie tatsächlich aus ihren Händen fliegen.  
    Äh, solltest du daran nicht sofort zweifeln, Verstand?, bemerkte Finns innere Stimme besorgt. Dachten wir nicht eigentlich, Magie existiert nicht?  
    Okay … ja, vielleicht habe ich mich in dem einen oder anderen Punkt getäuscht, wagte Finns Verstand vorsichtig zuzugeben. Die Krähen hüllten den Dämon ein und er verschwand in der schwarzen Wolke. Die Hexe senkte ihre Hände und schaute zu ihnen herüber. Ein kurzes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Finn erkannte. Gleich darauf wandte sie sich dem nächsten Dämon zu. Hartmut hielt ihr den Rücken frei, als ein großer, ungeschlachter Dämon mit langem Drachenschwanz sich ihnen näherte.  
    Weiter hinten sah Finn die leblose Gestalt eines Menschen liegen, konnte indes kein Gesicht erkennen. Eine Jägerin im Gruftilook attackierte verzweifelt schreiend einen Dämon, der sich über den Jäger hermachte. Von irgendwo schoss der Bolzen einer Armbrust heran und tötete den Dämon. Lautlos fiel er von seinem Opfer. Die Jägerin stürzte sich auf die leblose Menschengestalt. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt und sie zog das linke Bein nach. Ein Gefühl von Kälte streifte Finn. Er ahnte, dass sie sich vergebens bemühte. Blut breitete sich unter dem Körper aus. Finns Herz schlug hart und er drängte sich instinktiv näher an Dave heran. Mühsam riss er sich von dem Anblick los.
    Unweit von ihnen kämpfte Max gegen einen Boggart, einen großen, schlanken und recht menschlich wirkenden Dämon mit schwarzer Haut. Mit gewaltigen, riesengroß aufgerissenen Augen wich dieser vor den wütenden Angriffen des Barden zurück. In verzweifelter Abwehr versuchte er, seine Hände auf Max' Gesicht zu legen, wie es seine Art war. Unwillkürlich tat der englische Dämon, der eigentlich harmlos war, Finn leid. Der Boggart schlief gerne unter dem Bett eines Menschen und klaute ihm die Decke, um ihn mit seinen feuchtkalten Händen zu berühren und ihm einen Teil der Lebensenergie zu stehlen.
    Der Anblick eines kämpfenden Boggarts wirkte überaus komisch, besonders, als der Dämon mehrere Schritte zurückwich, abstoppte und dem Barden entschlossen und mit bösem Gesicht ein lautes: „Buh“, entgegenwarf. Das stoppte Max, der den Dämon äußerst verblüfft anstarrte, tatsächlich ab. Der Boggart nutzte den Moment um sich zu Boden zu werfen. Seine Hände zogen hektisch eine imaginäre Decke über sich, als ob er sich so vor Max' Blicken verbergen könnte. Der Barde stand fassungslos vor der zusammengekrümmten Gestalt, schaute hilflos auf sein Messer und zurück auf das wimmernde Wesen. Der Dämon hatte offensichtlich Angst vor ihm und Max war mit einem Mal nicht in der Lage, ihn zu töten. Er senkte das Messer, trat einen Schritt zurück und sah sich unsicher um.
    „Weg da, Max“, knurrte Thomas hinter ihm. Der Schwarze Jäger stieß ihn zur Seite und stürzte sich ohne zu Zögern auf den wehrlosen Boggart. Sein Messer schlitzte diesem kurzerhand die Kehle auf. In derselben Bewegung sprang Thomas auch schon hoch und hechtete in einer Flugrolle davon, um sich auf den nächsten Dämon zu stürzen. Das ging derartig schnell, dass Finn kaum blinzeln konnte.
    Max blieb mit offenem Mund stehen und sah Thomas mit gemischten Gefühlen hinterher. Für den Moment vergaß er völlig, dass er sich mitten unter kämpfenden Dämonen befand. Beinahe wurde es ihm zum Verhängnis. Über ihm erschien ein Schatten, eine Dratshitse umschlang ihn mit ihrem geknoteten, peitschenähnlichen Schwanz und machte ihn bewegungsunfähig. Sofort stürzten Roger und Finn los, um dem Barden zur Hilfe zu eilen. Ein gefiederter Pfeil erreichte die Dämonin jedoch vor ihnen, senkte sich mit einem sanften, zischenden Geräusch in ihr Herz.

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