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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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die Traurigkeit nehmen und sie verstehen lassen, dass jeder schlimme Zeiten durchmacht. Die ihnen zeigen, dass es Hoffnung gibt, und sie zum Lachen bringen. Und dir fliegen diese Dinge so einfach zu. Das war bei mir nie der Fall. Bei dir schon. Wie viele Lieder sind dir während der letzten paar Tage eingefallen, KT ? Ohne dass du dich auch nur anstrengen musstest? Wie viele? Ich würde wetten, mindestens ein Dutzend.«
    Kayleigh blickte erstaunt drein, und Dance sah, dass er recht hatte.
    »Das ist eine Gabe, Liebes.« Ein bekümmertes Lächeln. »Es ging mir nie um mich, wenn ich dich angespornt habe. Ich habe das getan, weil ich wusste, dass du diese Gabe besitzt … Ich wusste, du würdest jedermanns Begleiter sein, KT . Tut mir leid, dass es dir nicht gefällt, aber das sind nun mal die Karten, die du auf der Hand hast. Und du musst dieses Blatt spielen.« Er wies auf das Publikum. »Sie brauchen dich.«
    »Dann werden sie heute Abend wohl ziemlich enttäuscht sein. Denn das Konzert muss ohne mich stattfinden.«
    Und mit diesen Worten ging sie weg.
    Die zwei Dutzend Leute hinter der Bühne starrten alle schweigend den alten Mann an. Es war ein großer Fehler gewesen, Kayleigh nichts von dem Global-Deal zu erzählen. Er hatte es ihr wahrscheinlich absichtlich verschwiegen, um das Konzert nicht zu gefährden. Doch Dance hatte Mitleid mit ihm. Er schien am Boden zerstört zu sein.
    Gleich darauf waren jedoch alle Gedanken an die Familie Towne wie weggeblasen.
    Denn hinter ihr ertönte eine vertraute Stimme. »Hallo, du.«
    Sie drehte sich um.
    Oh …
    Jon Bolings zwanglose Begrüßung entsprach seinem Charakter, war unkompliziert und freundlich. Und mehr als nur ein wenig sexy, hatte Dance immer gedacht.
    Bis jetzt.
    Sie starrte ihn verständnislos an. Er lachte überrascht auf. Offenbar nahm er an, dass sie in Gedanken noch bei dem Drama war, das hier hinter der Bühne gerade stattgefunden haben musste – und zu allseits ernsten Gesichtern führte. Dann trat er vor und legte seine Arme um sie.
    Sie erwiderte die Umarmung lustlos. Die Erkenntnis, dass er drei Stunden Fahrt auf sich genommen hatte, um ihr mitzuteilen, dass er sie verlassen und nach San Diego ziehen würde, traf sie mit voller Wucht.
    Wenigstens hat er den Mumm, es mir ins Gesicht zu sagen.
    Das ist ja eine Situation wie in einem Country-Song, dachte Dance sarkastisch. Vielleicht kann Kayleigh Towne mal ein Lied darüber schreiben.

79
    »Du siehst überraschter aus, als ich erwartet hätte«, sagte Boling und trat einen Schritt zurück.
    Er schaute sich um und runzelte übertrieben stark die Stirn. »Dein geheimer Liebhaber muss sich hier irgendwo verstecken. Und verdammt, ich habe mir eine Karte gekauft . Ihn hast du wahrscheinlich kostenlos mit reingenommen.«
    Dance lachte, obwohl sie sich dabei nur noch elender fühlte, weil es sie an die vielen schönen Momente erinnerte, die sie geteilt hatten. Sie zogen sich nun ein Stück von den anderen zurück, um ungestört zu sein.
    Boling sah sich um. »Was ist los? Ist alles in Ordnung?«
    »Schwer zu sagen.« Die kryptische Antwort ließ sich nicht vermeiden.
    Er musterte sie von oben bis unten. »Das mit den Anrufen war ja wirklich Pech. Ich habe zehn Stunden am Tag gearbeitet. Und du hattest mit diesem Entführungsfall zu tun, hat deine Mutter erzählt. Schöner Urlaub, was?«
    Meine Mutter, meine Spionin.
    »Und Lincoln und Amelia waren hier?«
    »Ohne die beiden hätten wir es nicht geschafft.« Sie erzählte Boling von den winzigen Partikeln, die sie auf die Idee gebracht hatten, Edwin könne sich Kayleighs Song über das alte Haus der Familie zu Herzen genommen haben. »So sind wir ihm auf die Spur gekommen.«
    Boling beugte sich vor und küsste sie flink, drückte seine Lippen fest auf ihren Mund.
    Ihr Telefon vibrierte. Ein Blick nach unten. Es war Michael O’Neil.
    »Musst du rangehen?«
    »Nein, nicht nötig«, sagte Dance.
    »Ganz schön großer Andrang«, sagte er und deutete auf den Zuschauerraum. »Auf dem Weg hierher habe ich mir eine von Kayleighs CD s angehört. Ich kann das Konzert kaum noch erwarten.«
    »Tja … daraus wird vielleicht nichts.«
    Sie berichtete ihm von dem Streit zwischen Vater und Tochter.
    »Nein! Sie will das ganze Konzert platzen lassen?«
    »Sieht so aus.«
    Die Crew, Kayleighs Band, die örtlichen Backup-Musiker, ein Kinderchor … sie alle standen verlegen herum, schauten von links nach rechts und hielten nach der Hauptperson des Abends Ausschau. Die

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