Die Angst der Woche
Blüten ab. Einen ersten bundesweiten Höhepunkt gab es im Herbst 2002, damals hatten es die Täter vor allem auf Vorgärten und Grünanlagen abgesehen. Seit Neuerem brechen sie auch in Häuser ein.
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Viele dieser von Natur aus in Pflanzen enthaltenen Stoffe sind nicht nur giftig, sondern auch als Krebserzeuger oder Chromosomenbrecher (sogenannte Klastogene) nachgewiesen. So kann zum Beispiel das Allylisothiocyanat, ein Abbauprodukt des in Kohl enthaltenen Sinigrin, schon in einer 200 000-mal niedrigeren Konzentration â bei 0,0005 Milligramm pro Kilogramm â Chromosomenbrüche erzeugen. Und Kohl enthält bis 590 ppm (»parts per million« = Teilchen pro Million) natürlich hergestelltes Sinigrin, Rosenkohl bis zu 1500 ppm, brauner Senf sogar bis zu 72 000 ppm. Und einer der stärksten krebsfördernden Stoffe überhaupt, das Aflatoxin, wird in der Natur von einem Schimmelpilz gebildet, der auf Brot, Wurst oder Käse gedeiht.
Nach einer viel zitierten Studie des angesehenen amerikanischen Biochemikers Bruce N. Ames und Koautoren machen diese von der Natur produzierten Gifte und Pestizide in Gewicht gemessen fast 100 Prozent (genau: 99,99 Prozent) aller Pestizide in unserer Ernährung aus. »Nach unserer Berechnung sind 99,99 Prozent â nach Gewicht â aller Pestizide in amerikanischen Nahrungsmitteln solche, die von den Pflanzen selbst produziert werden, um sich gegen ihre Feinde zu verteidigen«, schreibt Ames in den Proceedings of the National Academy of Science. »Die natürlichen Chemikalien bestreiten den Riesenanteil aller Chemikalien in unserer Ernährung und sollten deswegen als VergleichsmaÃstab dienen, wenn wir die mögliche Krebsgefährdung durch synthetische Chemikalien quantifizieren ⦠Pflanzen erzeugen Gifte aller Art als Schutz gegen Pilze, Insekten und andere Tiere ⦠Zehntausende dieser natürlichen Pestizide wurden bereits entdeckt, und jede bisher analysierte Pflanzenart enthält davon mehrere Dutzend â¦Â Nach unserer Schätzung essen Amerikaner ungefähr 1,5 g natürliche Pestizide pro Tag, ungefähr 10 000-mal so viel, wie sie an synthetischen Pestiziden zu sich nehmen.«
Die folgenden weiteren natürlichen Gifte, neben dem schon erwähnten Sinigrin, fanden Ames und seine Koautoren allein in normalem Kohlgemüse: Cyanid, Menthol, Carvon, Phenol, Glucoiberin, Epiprogoitrin, Glucoraphanin, Glucoerysolin, Glucotropaeolin, Neoglucobrassicin, Indol-3-Carbinol, Indol-3-Methylcyamid, Goitrin und Bassicin â kein Wunder, dass normaler Bio- wie auch Standardkohl, sofern nicht von Menschen aufgegessen, in Deutschland als Sondermüll behandelt werden muss.
Mein persönlicher Favorit sind Himbeeren. Ich konnte sie von Kind an nicht leiden, und jetzt weià ich auch warum. Natürliche Himbeeren enthalten: 34 verschiedene Aldehyde und Ketone (viele giftig), 32 verschiedene Alkohole (einige giftig), 20 verschiedene Ester (die meisten giftig), 14 verschiedene Säuren (fast alle giftig), drei Kohlenwasserstoffe und sieben Verbindungen anderer Stoffklassen, darunter das gefährliche Cumarin, das Leberschäden verursacht. Nach geltenden Gesetzen müsste daher die Produktion von Himbeeren, sollte etwa die Firma Nestlé eine Lizenz dafür verlangen, nach deutschem Lebensmittelrecht verboten werden.
Nicht nur deshalb habe ich jedenfalls vor einigen Jahren schon beschlossen, wenn möglich keine Bio-Lebensmittel mehr zu essen.
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»Ein Glas frisch gemolkene Kuhmilch, der intensive, sahnig-süÃe bis nussige Geschmack, das cremige Gefühl â für viele Verbraucher ist das der Inbegriff von natürlichem Genuss«, lese ich in der Berliner Welt . Ein groÃes Aber folgt allerdings sogleich. »Doch genau die Natürlichkeit bringt erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich.«
Genau die Natürlichkeit bringt erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich! So können beim Melken Keime aus dem Stall in die Milch gelangen, die müssen abgetötet werden. »Eine Kuh scheidet am Tag rund einen Zentner Kot aus. Dabei wird oftmals auch das Euter kontaminiert«, präzisiert ein Mann, der es wissen muss, Philipp Hammer vom Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch in Kiel. »Auf diesem Wege können dann Bakterien wie der Escherichia-coli-Stamm EHEC oder auch
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