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Die Angst der Woche

Die Angst der Woche

Titel: Die Angst der Woche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Krämer
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Pflanze, die Geschichte machte: Fünfmal Gift, bevor die Kartoffel auf den Tisch kommt!
    Â 
    Gift als Dünger (bis zu 180 kg pro ha)
Gift als Unkrautvernichtung
Gift zur Krautabtötung
Gift als Keimhemmmittel
Gift als Bodenaufbereiter …
    Â 
    Tatsachen: 50 chemische Gifte dürfen in Deutschland beim Kartoffelanbau eingesetzt werden … Belastend vor allem: Nitrate aus der Überdüngung (werden im Körper in krebserregendes Nitrit umgewandelt).«
    So geht es weiter, die ganze Seite rauf und runter.
    Unwillkürlich ist man versucht, dem Schreiber dieser Zeilen drei Pfund Bio-Kartoffeln zu verabreichen. Deren grüne Stellen enthalten, wie die anderer Kartoffeln auch, große Mengen des hochgiftigen Solanin. Dieser Stoff gehört wie Koffein und Nikotin zu der Gruppe der Alkaloide, ein halbes Gramm davon, und man isst niemals im Leben mehr Kartoffeln. Aber schon sehr viel kleinere Dosen können zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Im Jahr 1978 ist es in England zu einer Massenvergiftung durch Solanin in den Kartoffeln einer Schulküche gekommen. Ähnliche Massenvergiftungen durch Nitrate oder künstliche Pestizide, ohne die so manche Kartoffel heute niemals auf den Teller käme, sind dagegen bislang nicht bekannt.
    Trotzdem gelangen immer wieder alarmistische Pressemitteilungen wie die folgende vom 4. Februar 2010 auch in die seriösen Medien; wie leider üblich wird darin die Faktenlage umgedreht, d. h. die Gefahr durch Lebensmittel den Menschen angehängt. Eine Greenpeace-Studie hatte 1150 Pflanzenschutzmittel auf ihre Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt überprüft und 17 Spritzmittel gefunden, die von deutschen Verbrauchern besonders häufig durch Lebensmittel aufgenommen werden. »Darunter weiterhin das BASF-Produkt Iprodion auf Kopfsalat, das trotz seiner vermutlich krebserregenden Wirkung eingesetzt wird. Oder das neurotoxisch wirksame Fungizid Cyprodinil von Syngenta, das Greenpeace in Tafeltrauben festgestellt hat. Im Vergleich zur 2008 von Greenpeace publizierten Schwarzen Liste hat sich die Zahl der gefährlichen Pestizide von 327 auf 451 erhöht.«
    Greenpeace hat ein Fungizid in Tafeltrauben festgestellt! Gibt es eine Meldung mit noch weniger Informationsgehalt? Liebe Leute von Greenpeace: Belegt mal einen Kurs in Lebensmitteltoxikologie! Oder lest mal den Artikel von Bruce Ames. Es gibt nämlich nicht nur 451 gefährliche Pestizide in unseren Lebensmitteln, wie in eurer Liste aufgeführt, sondern Tausende davon, jedenfalls sehr viel mehr, als ihr gefunden habt. Aber tröstet euch: Irgendwann findet ihr die auch.
    Â»Wenn wir sicherstellen wollen, dass solche Gifte in Zukunft aus unserer Nahrung verschwinden, dann müssen wir vermehrt auf Bio-Lebensmittel zurückgreifen«, lese ich zu dieser Studie im Internet. »Diese sind zwar teurer, machen aber wenigstens nicht krank.«
    Na, dann guten Appetit!
    Â 
    Â 
    Pestizide sind »Kontaminanten«, wir essen sie – ob natürlich oder künstlich – lieber nicht (so wir sie denn verhindern können). Andere Stoffe werden aber in voller Absicht unseren Lebensmitteln beigefügt. Das sind die sogenannten Zusatzstoffe, die berühmten E-Nummern, beginnend mit E100: Curcumin. Das ist ein intensiv orange-gelber Farbstoff, der in natürlicher Form in der Gelbwurzel ( Curcuma longa) vorkommt, daher auch sein Name, er gibt verschiedensten Produkten – Margarine, Teigwaren, Kartoffelflocken, Reis, Marmelade oder Senf – auf preiswerte Weise eine schöne gelbe Farbe. Weitere Farbstoffe, die gern Lebensmitteln zugesetzt werden, sind Chinolingelb (E104), Chlorophylle (E140) oder Pflanzenkohle (E153).
    Weiter geht die Liste der Zusatzstoffe mit den Konservierungsmitteln Sorbinsäure (E200), Natriumsulfid (E221) oder Kaliumnitrit (E249), die verhindern, dass Lebensmittel vorzeitig verderben. Dann folgen Säureregulatoren wie Essigsäure (E260) oder Milchsäure (E270) sowie Antioxidationsmittel, Stabilisatoren, Gelier- und Verdickungsmittel, Feuchthaltemittel, Emulgatoren, Geschmacksverstärker wie die bekannte Glutaminsäure (E620) bis hin zu Trägerlösungsmitteln wie Benzylalkohol (E1519). Damit hört die Liste der Zusatzstoffe auf.
    Die Reflexreaktion vieler Menschen – vor allem in Deutschland – darauf ist: Pfui, das ist ja Chemie, das ist ja Gift, das will ich nicht. Und so haben

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