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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Nägel in die Schultern. Er heulte auf, strauchelte, und die Waffe fiel zu Boden.
    Anna bückte sich danach, doch er stieß sie weg. Mit einer Drehung zur Seite befreite er sich von Jaye. Sie fiel nach hinten und schlug mit dem Kopf gegen die Wand.
    „Jaye!“ schrie Anna auf und wollte zu ihr.
    „Ich bin okay. Die Waffe!“
    Anna langte danach, doch zu spät. Adam erwischte sie zuerst und bedrohte sie damit.
    Jaye warf sich noch einmal auf ihn. „Was haben Sie mit Minnie gemacht?“ schrie sie. „Wenn Sie ihr was getan haben …“
    Diesmal konnte sie sich nicht an ihm festklammern. Er fing sie ab und presste sie an sich. Sie wehrte sich, trat und schimpfte: „Wenn Sie ihr was getan haben, bringe ich Sie um, das schwöre ich!“
    Adam lachte. „Das sehe ich. Ich habe wirklich Angst.“ „Minnie!“ schrie sie.
    „Minnie, wo bist du?“
    Plötzlich ließ er Jaye los. Ein heftiges Zittern durchlief ihn. Er wandte kurz den Blick ab, und als er sie wieder ansah, stockte Anna der Atem. Sein Gesicht veränderte sich und wirkte weicher, offener und jünger. Er schlang die Arme um sich, als versuche er sich so klein wie möglich zu machen. „Ich bin hier, Jaye“, sagte er in mädchenhaftem Flüstern. „Er hat mir nichts getan.“
    Anna erstarrte, und Jaye wich schockiert zurück. „Mi… Minnie?“
    Adam streckte die Hand aus, die Waffe baumelte herab. Die Augen voller Tränen, sagte er mit Kinderstimme: „Du kannst stolz auf mich sein, Jaye. Ich hatte große Angst, aber ich habe es getan. Ich habe Detective Malone angerufen, der, von dem Ben mir erzählt hat. Er kommt mit der Polizei, er …“
    Wieder ließ ein Zittern Adams Körper erbeben. Zugleich verwandelte er sich erneut. Gesicht und Haltung änderten sich. An Stelle von Weichheit und Unsicherheit traten Wut und Hass.
    Anna konnte kaum glauben, was sie sah. Sie blickte Jaye an, die mit entsetzt geweiteten Augen auf dem Boden saß, den Rücken gegen die Wand gepresst.
    Adam und Minnie sind ein und dieselbe Person! Aber wie kann das sein?
    „Fährst du gern mit dem Boot, Harlow? Oder hast du Angst vor Wasser? Früher hattest du, vor langer Zeit. Erinnerst du dich? Du hattest Angst vor den schleimigen, glitschigen Tieren aus der Tiefe.“
    Vor langer Zeit hatte sie tatsächlich Angst vor Wasser gehabt. Aber woher wusste er das? „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“
    Er grinste bösartig. „Lügnerin.“
    „Steh auf!“ befahl er Jaye mit einem Seitenblick. „Wir drei machen einen kleinen Ausflug.“
    „Nein!“ Anna machte mit ausgestreckter Hand einen Schritt auf ihn zu. „Bitte, lassen Sie sie gehen. Sie hat nichts damit zu tun.“
    „So wie wir nichts mit dir zu tun hatten? Sie kommt mit.“
    „Bitte, Sie haben es versprochen“, beharrte sie verzweifelt. „Wenn ich Ihren Anweisungen folge, wollten Sie sie gehen lassen.“
    „So ist das mit den Versprechungen, Prinzessin. Sie sind nur so gut wie die Person, die sie macht. Gerade du solltest das wissen.“
    „Ich verstehe nicht. Warum tun Sie das?“
    „Wäre es dir lieber, ich würde sie gleich erschießen?“ Er richtete die Waffe auf Jaye. „Ich habe kein Problem damit.“
    „Nein!“ Anna warf sich schützend vor Jaye. Er drückte ab. Der Schuss hallte durch die Hütte. Die Kugel pfiff an ihrem Kopf vorbei und traf die splitternde Wand.
    „Also los“, befahl er leise. „Zeit zu gehen.“

65. KAPITEL
    Mittwoch, 7. Februar,
    15 Uhr 45.
    Minnies Anruf war von Smileys Yachthafen, kurz hinter der alten Manchac Brücke gekommen. Nur noch wenige Minuten. Quentin streckte die Finger am Lenkrad. Er hatte es in weniger als einer halben Stunde hierher geschafft, doch das war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen.
    Captain O’Shay hatte ihm unterwegs Anweisungen gegeben, wie er fahren musste, und hatte die örtliche Polizei informiert. Man erwartete ihn dort bereits. Ehe sie aufgelegt hatte, war Johnson von der Fotoüberprüfung zurückgekehrt. Die Aufnahme war mit dem Computer aus mehreren Fotos zusammenmontiert worden.
    Quentin stieß eine leise Verwünschung aus. Ben hatte das Foto gemacht, um den Verdacht von sich abzulenken. Warum war er nicht eher darauf gekommen?
    Als er bei Smiley ankam, wartete die örtliche Polizei bereits auf ihn. Quentin stieg aus und ging auf den nächsten Officer zu. „Detective Quentin Malone, NOPD.“
    „Davy Pierce, Deputy Sheriff.“ Sie gaben sich die Hand. „Ihr Captain hat uns informiert. Wir werden Ihnen auf jede erdenkliche Weise helfen.“
    „Danke,

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