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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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haben die gegen Terry, von dem ich nichts weiß? „Möchtest du mir sagen, was gerade läuft?“
    „Geht nicht. Noch nicht.“ Sie zog eine Braue hoch. „Kannst du kooperieren, oder möchtest du von dem Fall entbunden werden? Ich verstehe, wenn …“
    „Ich kooperiere“, entgegnete er kurz angebunden. „Aber ich sage dir klipp und klar, der Verdacht gegen Terry ist ein Haufen Mist. Terry ist sauber.“

21. KAPITEL
    Freitag, 19. Januar,
    French Quarter, 15 Uhr.
    Anna saß vor dem eingeschalteten Computer, und der Monitor blieb leer. In den letzten beiden Stunden hatte sie ein Dutzend Abschnitte geschrieben und gelöscht, unzufrieden mit jedem Wort.
    Für gewöhnlich genoss sie die Nachmittage, an denen sie nicht im Blumenladen arbeitete. Diese Zeit gehörte ganz ihrem Schreiben. Und in der Regel machte sie das Beste daraus.
    Heute konnte sie sich nicht konzentrieren. Die Erinnerungen an das Gespräch mit Detective Malone plagten sie ebenso wie ihre Sorge um Jaye und der Stillstand ihrer Verhandlungen mit ihrem Agenten und Verleger.
    Wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht nur heute eine Konzentrationsschwäche. Sie hatte keine vernünftige Seite mehr geschrieben, seit ihr Verleger ihr den Vertrag mit den vielen neuen Bedingungen geschickt hatte. Wozu überhaupt der Aufwand? Wenn sie endgültig ablehnte, hatte sie keinen Verleger und auch keinen Agenten mehr, also wozu ein neues Buch schreiben?
    Tränen der Enttäuschung brannten ihr in den Augen, und sie schimpfte leise vor sich hin. Wegen dieser Sache würde sie nicht weinen. Wenn schon weinen, dann um Jaye. Oder um Minnie. Die zwei brauchten sie. Die waren wichtig. Nicht ihre triviale Schriftstellerkarriere.
    Trivial? Nein, ihr Buch, ihre Karriere waren ihr wichtig.
    Aber nicht so wichtig wie Jaye. Nicht so wichtig, wie herauszufinden, was ihr zugestoßen war. Immerhin hatte Detective Malone versprochen, sich Jayes Verschwinden genauer anzusehen. Sie glaubte nicht, dass sie ihn überzeugt hatte, mit Jayes Pflegeeltern stimme etwas nicht, und vermutlich glaubte er auch nicht, dass Jaye etwas zugestoßen war, aber zumindest nahm er sich der Sache an.
    Anna stützte das Kinn auf die Faust und dachte an ihre Unterhaltung mit ihm. Was sollte diese Schäkerei überhaupt? Sicher, er war ein unglaublich gut aussehender Mann mit diesem kecken Lächeln, das vermutlich Frauenherzen brach. Vorausgesetzt, man mochte solche Macho-Typen.
    Sie mochte sie nicht. Punkt.
    Resolut wandte sie sich wieder ihrem Monitor zu, schrieb einen Satz und dann noch einen. Die Sätze türmten sich zu Absätzen reinsten uninspirierten Wortgeklingels.
    Stöhnend löschte sie alles wieder. Großer Gott, konnte sie keinen vernünftigen Text mehr zustande bringen?
    Das Telefon läutete, und sie griff danach wie nach einem Rettungsanker. „Hallo?“
    „Anna? Ben Walker.“
    Als sie seine Stimme erkannte, war sie erfreut und ein wenig schuldbewusst. Seit Jayes Verschwinden hatte sie weder an ihn noch an sein Anliegen gedacht. Obwohl das verständlich war, hatte sie ein schlechtes Gewissen. „Oh Ben, hallo“, erwiderte sie leise.
    „Wie geht es Ihnen?“
    „Gut, danke. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich sollte Sie anrufen, nicht wahr?“
    „Machen Sie sich deshalb keine Gedanken.“
    „Es ist viel passiert in den letzten Tagen“, erklärte sie bedauernd. „Und ehrlich gesagt, hatte ich keine Zeit über unsere Unterhaltung nachzudenken.“ Sie erzählte ihm von Jayes Verschwinden und ihrem Besuch bei der Polizei.
    „Oh mein Gott! Kann ich irgendwie helfen?“
    „Nein, außer Sie könnten mir sagen, wo Jaye ist. Der Detective hat mir zumindest versprochen, sich die Sache anzusehen. Obwohl ihn meine Theorie wohl nicht überzeugt hat.“
    Er schwieg einen Moment, räusperte sich und bat: „Rufen Sie mich an, falls Sie etwas brauchen. Und wenn auch nur, um ihren Frust abzulassen. Zögern Sie nicht, zum Telefon zu greifen, gleichgültig ob Tag oder Nacht.“
    „Auch nachts? Junge, Junge, das ist aber ein riskantes Angebot, wenn ich bedenke, wie wenig ich in letzter Zeit schlafe.“
    „Jederzeit zu Diensten, so bin ich nun mal.“ Er wurde wieder ernst. „Aber ehrlich, Anna, wenn etwas ist, rufen Sie mich an.“ Sie bedankte sich, und sie schwiegen wieder. Schließlich sagte er: „Nur eines noch: Sie haben mich und mein Anliegen doch noch nicht ganz abgeschrieben, oder?“
    Seine Offenheit ließ sie schmunzeln. „Nein, ganz und gar nicht.“
    „Gut. Denn ich hatte gehofft, dass Sie mit

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