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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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Begleitung ... auch?«
    »Sieht sie so aus, als würde sie kein Bad benötigen?«
    »Oh, doch! Ich ... Sie ...«
    Die Frau wollte wahrscheinlich eine Bemerkung über Cornelias Aussehen machen, doch sie riss sich im letzten Moment zusammen, und verzichtete auf jeden Kommentar.
    »Bitte folgen Sie mir!«
    Sie trat durch eine Tür in der Wand in einen dahinter liegenden Flur, der mitten durch die Steinquader-Mauer zu laufen schien.
    »Stehen Ksor und Czouh zur Verfügung?«, fragte Jíntho'la.
    Cornelia wollte schon mit einer Bemerkung über züchtiges Verhalten eingreifen, doch Jíntho'la bat sie mit einer abwartenden Handbewegung zu schweigen.
    »Ksor und Czouh? Sie wünschen deren Dienste? Ich werde nachschauen was sich tun lässt.«, antwortete die Badefrau.
    Dann öffnete sie eine gegenüber liegende Tür und sagte:
    »Hier ist Euer Baderaum! Bitte!«
    Jíntho'la drückte ihr etwas in die Hand, worauf die Badefrau wieder kurz mit dem Kopf nickte.
    »Wenn Ihr noch etwas wünscht, zögert nicht, Euch an E ure Badediener zu wenden.«
    Dann verschwand die Frau im Flur, und Jíntho'la trat ohne auf Cornelia zu warten in den Baderaum ein.
    Als Cornelia eintrat, traf sie eine schwüle Hitze. Erstaunt blieb sie stehen und schaute sich um.
    Sie stand in einer Art Tropenhaus, in einem von wucher nden tropischen Pflanzen überfülltem Wintergarten. Die Rückwand hinter ihr war über und über mit Moos bewachsen, von dem überall Wasser in ein Becken tropfte. Links und rechts kämpfte eine Vielfalt an tropischen Pflanzen um den Zugang zum Licht, während die Vorderseite und das Dach aus Glasscheiben bestanden.
    Und in der Mitte befand sich eine rechteckige Bodenfläche aus blauen Fliesen auf der zwei Badewannen aus Bronzeguss standen.
    Am meisten aber überraschte Cornelia die Vielfalt an Schmetterlingen, die in diesem "Badezimmer" herumflatterten. Gruppen von kleinen, intensiv gelben Sonnenfalter, rotschwarze Feuerfalter, große, purpurne Kaisermäntel - überall war Bewegung auf den großen und kleinen Blüten der tropischen Pflanzenwelt.
    »Dies ist Baden auf elfische Art!«, lächelte Jíntho'la als sie Cornelias erstauntes Gesicht sah. »Bei den meisten Rassen beschränkt sich das Baden auf die physische Reinigung der Haut. Wir haben das Baden zu einer vollständigen Reinigung von Körper und Geist hochstilisiert. Die Blüten des Ylang-Ylang schmeicheln der Nase, der Gesang des Rotschnabels lenkt das Gehör ab, und die Schmetterlinge und Falter fangen den Blick ein. Hier können Körper und Geist entspannen. Naja, ich muss zugeben, dass das Haus der 4.000 Säulen schon etwas ungewöhnlich ist. Andere Badehäuser sind weniger aufwendig gestaltet. Aber ich habe dich hierher geführt, damit du verstehst warum wir keine Badewannen in unseren Häusern haben. So einen Baderaum wie dieser könnte sich allenfalls der König leisten.«
    »Und wozu sind diese beiden ...«
    Cornelia suchte nach einer passenden Bezeichnung.
    »... Figuren da?«
    Hinter den beiden Badewannen waren zwei marmorgraue Männlein aufgetaucht und Cornelia schauderte kurz beim Anblick der seelenlosen, silbrig schimmernden Augen.
    »Das sind Ksor und Czouh, unsere beiden Badediener.«
    Und mit diesen Worten ging Jíntho'la hinüber, um die beiden Gnome wie alte Bekannte zu begrüßen.
    »Gnome sind sehr treue, aber auch sehr empfindliche und sehr sensible Wesen ...«, sagte Jíntho'la und warf Cornelia e inen warnenden Blick zu. »... und freuen sich über jedes Wort des Dankes, das man an sie richtet.«
    Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu:
    »Ach ja! Und Gnome sind geschlechtsneutral. Ob du nackt herum läufst, oder im Gebirgsmantel, das macht für sie keinen Unterschied. Deine Brüste haben für sie keinen anderen Stellenwert als deine Ellbogen. Nur für den Fall, dass du Hemmungen haben solltest.«
    Und damit streifte sie sich ihr Hemdkleid über den Kopf und erschien so, wie Gott sie erschaffen hatte. Cornelia konnte nicht anders als einen kurzen, verstohlenen Blick auf den Kö rper der jungen Frau zu werfen.
    Als Jíntho'la in die Badewanne stieg, begann auch Cornelia sich auszuziehen.

    Draußen stand noch immer der Mann, der die beiden Fra uen verfolgt hatte.
    Ein zweiter Mann kam durch den Park geschlendert. Er trug einen dunklen Umhang mit Kapuze, die er tief ins Gesicht gezogen hatte.
    Der Verfolger lies noch einmal den Blick über den Park wandern. Außer dem Spaziergänger mit dem Kapuzenumhang war im Moment niemand zu sehen.
    Der Verfolger

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