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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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gehört Ihr zu den höher gestellten Persönlichkeiten in Rinu'usala, und die sind nicht dafür bekannt, regelmäßig in Rassagard vorbei zu schauen. Es liegt durchaus nicht in meiner Angewohnheit alle Besucher auszufragen, aber Ihr seid nun mal kein gewöhnlicher Besucher. Euer Besuch erweckt Neugierde. Nicht nur meine!«
    »Ich befinde mich auf Befehl des Königs der Weiten Eb enen in Rassagard.«, antwortete Calaele'en Obra Barkarië. »Ihr werdet sicher verstehen, wenn ich aus Gründen der Sicherheit nicht näher auf meinen Aufenthalt hier eingehen kann. Ich möchte Ihm aber versichern, Durchlaucht, dass der Grund meines Besuches nicht Ihm gilt, oder sonst etwas mit Rassagard zu tun hat.«
    Der Fürst von Rassagard wurde ungehalten. Zwei arrogante Weißelfen ersuchten um eine Unterredung, wollten ihm aber nicht sagen warum.
    »Und dennoch seid Ihr hier, ehrenwerter Meister der Schrift, in meiner Festung, in meiner Sippenhalle, und nicht woanders!«, stellte er leicht irritiert fest.
    »Rassagard ist neutrales Gebiet - sozusagen.«
    »Neutrales Gebiet! Hm, würde sich eine Ortschaft in Akkadonien nicht besser eignen, als neutrales Gebiet für ein Treffen mit den Dunkelalben?«
    Ken'ka Rosenstaub vermied es den Weißelf anzuschauen, sondern starrte in die züngelnden Flammen.
    »Ein Hautabzieher? Durchlaucht, wir sind nicht in Rassagard, um uns mit einem Hautabzieher zu treffen.«
    »Und dennoch habt Ihr Euch nach einem Dunkelalb e rkundigt - muss ich Euch daran erinnern? Was kann Euer Interesse an der Anwesenheit eines Dunkelalbs hier in Rassagard sonst noch bedingen.«
    Der Fürst von Rassagard fixierte den alten Weißelf jetzt mit scharfem Blick. Doch dieser zögerte mit einer Antwort.
    »Weil wir zuverlässige Informationen haben, ...«, ergriff Dran'ja Do'ul Corón, die alte Maga, das Wort, »... dass ein Anschlag auf den Meister der Schrift geplant ist. Möglicherweise hat ein Assassine der Hautabzieher einen entsprechenden Auftrag.«
    Jetzt schwieg auch der Fürst von Rassagard einen Moment.
    »Ein Assassine der Dunkelalben!«, murmelte er und starrte ins Feuer. Jetzt konnte er die Besorgnis des alten Weißelfs verstehen. Das war ein echtes Problem! Und es würde jetzt auch zu einer Bedrohung für den Fürsten von Rassagard werden. Er hatte zur Verteidigung seiner Herberge rund 50 Bogenschützen zur Verfügung, aber deren Aufgabe war es, mögliche Räuberbanden von der Festungsmauer fernzuhalten. Es waren gute Jäger und gute Schützen, aber keine kampferprobten Krieger. Die Sippen der Meneliden unterhielten kein Heer. Und innerhalb der Festungsmauern würden selbst erfahrene Krieger ernsthafte Probleme mit einem Assassinen der Dunkelalben bekommen.
    »Meister der Schriften, ich muss sagen, dass ich höchst u ngehalten über Euer Benehmen bin! Ihr wisst, dass ein Assassine der Dunkelalben auf Euren Fersen ist, und trotzdem kommt Ihr in meine Festung, wohlwissend, dass dieser dunkle Krieger rücksichtslos vorgehen wird, und dass es auch zu Opfern unter meinen Gästen und unter meinen Bediensteten kommen kann. Ihr stattet mir einen Besuch ab, und versucht, diese überaus wichtige Information vor mir zu verbergen, anstatt meinen Rat und meine Hilfe zu suchen. Ich hoffe, Ihr könnt meine Verärgerung über Euer Benehmen verstehen.«
    »Durchlaucht, ...«, ergriff die Maga das Wort geistesgege nwärtig, während Calaele'en Obra Barkarië betroffen schwieg, »... einerseits gibt es äußerst triftige Gründe, warum der Meister der Schrift trotz der offensichtlichen Bedrohung dem Befehl seines Königs folgen musste und nach Rassagard kam. Andererseits muss ich zugeben, dass wir die Möglichkeit von Kollateralschäden leider nicht in Betracht gezogen haben, und Seine Verärgerung, Durchlaucht, ist durchaus nachvollziehbar und gut zu verstehen. Dürften wir Durchlaucht fragen, was Er nun zu entscheiden gedenkt. Wird uns Einlass gewährt, oder wünscht Er, dass wir Seine Festung wieder verlassen?«
    Der Menelide war missmutig. Er kniff die Lippen zusa mmen, stützte das Kinn auf die Hand und starrte ins Feuer.
    Seine Festung war eigentlich eine Herberge, ein Ort, der den Reisenden Bewirtung und Obdach bieten sollte.
    Jedem Reisenden!
    Niemand wurde draußen vor dem Tor stehen gelassen. Dementsprechend konnte er diese Weißelfen jetzt nicht zur Rückreise auffordern - auch wenn er das am liebsten getan hätte.
    Andererseits war es seine Pflicht, jedem Gast ein Minimum an Sicherheit zu bieten. Diebstähle konnten immer

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