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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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gefiel ihm immer weniger!
    Unter ihm zog eine graue und trostlose Landschaft vorbei.
    Es war Svartland, das Reich der Dunkelalben!
    Oder Mārans Farm, wie der Rest von Ersoh die Gegend nannte.
    Und Māran, der Gott des Todes, hatte seinem Namen wahrlich alle Ehre getan. Es war ein totes Land!
    Oder ein fast totes Land!
    Bloß einige Basilisken-Arten überlebten in der Steinwüste. Und kleine Mantikore, jene nackten, katzenartigen Wesen mit dem stierähnlichen Kopf. Man redete auch viel von den Baka'ach, jenen hageren Vögel mit den Köpfen von Untoten. Aber Paramis hatte noch nie einen gesehen.
    Und all diese Wesen waren üble Schöpfungen von Māran, dem Todesgott. Nicht einmal die dunklen Alben konnten sich an ihnen erfreuen. Sie waren abstoßend und ihre organischen Teile waren zu nichts zu gebrauchen. Aus ihren Knochen konnte man keine Gegenstände schnitzen, und ein Fell bes aßen sie auch nicht. Nicht einmal Pergament konnte man aus ihrer faulen oder rissigen Haut herstellen, und das Fleisch war ungenießbar. Sie waren so abstoßend, dass nicht einmal die verrückten Assassinen - so wie sein Sohn - sich mit ihnen vergnügen wollten.
    Wertlose Kreaturen, erbärmlich und nicht erwähnenswert!
    Erbärmlich und nicht erwähnenswert, so wie das ganze dunkelgraue Land in dem es außer Felsen und Sand nichts Erfreuliches gab.
    Und vielleicht genauso erbärmlich und nicht erwähnen swert wie das Volk der Dunkelalben, die sich in den Eingeweiden des toten Landes verkrochen hatten!
    Ein dunkler Schatten legte sich über das Gesicht des alten Magus. Die Dunkelalben mussten wieder heraus aus ihren unterirdischen Wohnstätten in denen sie seit dem verlorenen Krieg verharrten. In Dar'a Quatan war das Leben kalt, feucht und dunkel. Und nachdem Paramis Alzamki in der Zwischenzeit so viel Zeit auf der Oberfläche verbracht hatte, wusste er die Vorteile hier oben zu schätzen. Das wärmende Sonnenlicht war so viel angenehmer als das stete Tropfen in diesen düsteren Höhlen die nie trocken wurden.
    Schon seit langem drängte er die Königin dazu mit dem Volk an die Oberfläche zurückzukehren, und er hatte gute Gründe dafür. Die Demographie der Dunkelalben änderte sich. Es wurden nicht mehr genügend Nachkommen in dieser dunklen und nassen Umgebung geboren. Manche Frauen wurden unfruchtbar, andere weigerten sich einen Mann z unehmen. Am meisten aber erschreckte Paramis die steigende Anzahl der Tot- oder Krankgeburten.
    Schon seit vielen Generationen stagnierte die Bevölk erungszahl in Svartland, und das nicht nur in Dar'a Quatan sondern auch in den anderen Städten, und der Zeitpunkt war absehbar an dem die demographische Entwickelung nicht mehr umkehrbar sein würde. Schon jetzt befürchteten einige der Ältesten die langfristigen Auswirkungen eines Krieges. Die Zahl der toten Krieger wäre nicht mehr aufzufangen. Seine eigene Urgroßmutter war eine große Kriegerin gewesen und hatte nebenbei noch fünf Kinder zur Welt gebracht. Aber diese Frauen wurden immer weniger. Schon heute begann man, in geburtenschwachen Städten eine Auswahl bei den Mädchen zu treffen. Große Frauen, wie seine Großmutter, würde es nie wieder geben. Nur jene Mädchen wurden der Kriegerkaste zugeordnet wenn die Schamaninnen zur Erkenntnis kamen, dass sie zum Kinderkriegen ungeeignet waren.
    Zum Kinderkriegen ungeeignet!
    Soweit waren die Dunkelalben gekommen!
    Der alte Magus war so sehr in seine Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte wie er den Kopf schüttelte.
    Sein Volk musste zurück an die Oberfläche! Das hatte sich Paramis Alzamki vorgenommen. Und wenn die Königin ihm nicht folgen würde, dann würde er das Volk eben spalten. Die Einsichtigen würden mit ihm an die Oberfläche gehen und den Grundstein zu einem neuen, gesunden und gefürchteten Volk der Dunkelalben bilden. Und die Uneinsichtigen mussten sehen wo sie blieben. Und wenn er mit seinen Anhängern aus der Erde hervorbrach, dann würde er nicht lange darum bitten wo er bleiben durfte. Er würde sich nehmen, was ihm gefiel. Und davon gab es genug.
    Das nebelverhangene Akkadonien war noch feuchter als die Wohnhöhlen der Dunkelalben und sicher kein lohnendes Ziel für sein Streben. Aber Wyvergard, die Heimat der Grauelben, hatte alles was das Herz des Dunkelalbs erfreute. Dort war es warm, und es gab haufenweise Drachen!
    Sein Marasatus war ein gutes und treues Tier, das ihn nicht nur mit großer Ausdauer weit tragen konnte. Es war auch ein ausgezeichnetes Wachttier auf das er

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