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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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vier ehrfürchtige Diener der Götter mit dieser Aufgabe betraut. Die Aufgabe verlangte schnelles Handeln und rasches Reisen in weit entfernte Länder, und die ausgewählten Diener waren für diese Aufgabe sehr geeignet.«
    Der blau gekleidete Arkan des Adels hob seine flach auf dem Tisch liegende rechte Hand und die weißgekleidete Arkane der Spiritualität schwieg.
    »Ich möchte die weise Arkane der Spiritualität nur ungern unterbrechen, aber von welchen Dienern redet Ihr hier?«
    »Nun, edler Arkan des Adels, wie ich schon bemerkte, ve rlangte die Aufgabe unverzügliches und rasches Reisen in ferne Länder, und die Priesterinnen vom Volk der Feinen Frauen gehören nicht zu den erfahrensten Reitern. Deshalb wählte ich vier Weißelfen aus, die dem Tempel der Undina seit ihrer Jugend als Diener zur Verfügung stehen.«
    Wieder hob der Arkan des Adels seine rechte Hand.
    »Ihr habt vier minderwertige Diener mit dem Raub beauftragt? Waren wir nicht überein gekommen, dass der Auftrag von vier zuverlässigen Priesterinnen der Undina ausgeführt werden sollte?«
    Seine Stimme hatte wahrscheinlich schärfer geklungen als es der Arkan des Adels beabsichtigte. Auf jeden Fall beugte sich die weißgekleidete Arkane der Spiritualität, die beide Hä nde flach auf dem blau glänzenden Tisch liegen hatte, leicht nach vorne um eine Entschuldigung anzudeuten.
    »Diese Männer waren den Göttern treuergebene Geschö pfe ...«, fuhr die Arkane der Spiritualität fort, »... und auf Grund ihrer geistigen und körperlichen Kraft schienen sie mir bestens geeignet, diese schwierige Aufgabe zu erledigen. Genauso wie die Priesterinnen erfüllten sie ihre täglichen Aufgaben stets mit hoher Zuverlässigkeit und ohne Widerrede.«
    Für einen Moment herrschte Schweigen ehe der Arkan des Adels wieder das Wort ergriff.
    »Wie dem auch sei, weise Arkane der Spiritualität, dies ist ein unwesentliches Detail. Sagt uns jetzt, was ist mit dem Dolch geschehen? Wo ist er jetzt? Konnten Eure Diener die Erwartungen erfüllen, die in sie gesetzt wurden.«
    »Ich fürchte nicht, edler Arkan des Adels.«
    Wieder beugte sich die Arkane der Spiritualität leicht nach vorn. Sie musste auf Grund der gescheiterten Mission wohl oder übel ein Zeichen von Demut darbieten, ohne sich aber zu erniedrigen.
    Niemand bewegte sich in dem dunklen Rund , oder gab einen Ton von sich. Nur die flackernden Talglichter in den riesigen Schmiedeeisenfackeln ließen geisterhafte Schatten über die kantigen Säulen tanzen.
    Der Arkan des Adels brach als erster wieder das unbequ eme Schweigen.
    »Nun denn, weise Arkane der Spiritualität, ich habe Euch ungebührend unterbrochen. Bitte, fahrt fort mit Eurem Bericht.«
    »Was genau passiert ist, weiß ich nicht, da mein Spion in der Bergzitadelle der Grauelben sich seitdem nicht mehr gemeldet hat. Nur die Leichen meiner Diener wurden im Land gefunden. Die Grauelben haben sich sicherlich mit Māran verbündet, und ihre Seelen dem Totengott verkauft. Sie jagten meine tapferen und furchtlosen Diener - einer nach dem anderen - und vernichteten sie. Den letzten verfolgten sie bis an den Tarido, ehe er sich wehrlos und gottesfürchtig den Fängen dieser Ausgeburten der Unterwelt ergeben musste.«
    Jetzt war es am Arkan des Adels, der ebenfalls seine Hände flach auf dem Tisch liegen hatte, sich nach vorne zu beugen. Allerdings war dies keine Bezeugung von Demut. Es war die angespannte Haltung eines Raubtiers.
    »Das Schicksal Eurer minderwertigen Dienerschaft trifft mich nicht, weise Arkane der Spiritualität. Mein Interesse gilt vorrangig dem Dolch. Was wurde aus ihm?«
    »Es ist anzunehmen, dass er wieder in den Händen der Grauelben ist.«
    Der Arkan des Adels atmete tief durch und ließ ein paar schweigsame Sekunden verstreichen.
    »Nun denn, edle Arkane, es wäre schön gewesen, wenn wir den Grauelben ihr mächtiges Relikt hätten entwenden können, aber ...«
    Der Arkan des Adels hielt kurz inne und schaute auf die Arkane der Spiritualität.
    »... unser Scheitern sollte uns nicht von unserem kurzfristigen Ziel abbringen: dem Sturz des Ältestenrates. Die Tatsache, dass die Grauelben jetzt glauben, die Weißelfen hätten den Dolch rauben wollen, ist trotzdem als Teilerfolg zu bewerten, auch wenn die Klinge der Suri'ion wieder ihren Weg nach Dunmesa zurückgefunden hat. Denn Zwietracht säen ist eines der Ziele die wir verfolgen. Dies bringt mich zum nächsten Punkt. Meine Spione haben mir berichtet, dass ein Meister der

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