Die Angune (German Edition)
sich verlassen konnte und das ihn mit seinen Reißzähnen und den scharfen Hufen aus Stahl bis zum Tode schützen würde. Aber einem Vergleich mit den Drachen der Grauelben hielt es nicht stand. Sie waren einem Marasatus in allen Belangen überlegen.
Aber noch war es nicht soweit. Noch war er gezwungen sich mit den anderen Arkanen zusammen zu tun um sein Ziel zu erreichen. Zuerst mussten die bestehenden Strukturen d estabilisiert und vernichtet werden, ehe aus den Aschen des Untergangs eine neue Weltordnung entstehen könnte, in der das Volk der Dunkelalben einen gebührenden Platz finden würde.
9 . Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs
Der Arkan des Handels traf, wie üblich, als letzter ein. Als er eintrat, verfinsterten sich Paramis Gesichtszüge, auch wenn dies niemand unter der großen Kapuze seines schwarzen G ewandes erkennen konnte. Er verachtete die griesgrämige und disziplinlose Steinmade. So wie er alle Unterirdischen verachtete. Es waren körperlich und geistig missratene Kreaturen die mit grobschlächtigen Hämmern und Äxten in den Krieg zogen. Der Dunkelalb konnte diese Wesen nicht riechen - im wahrsten Sinne des Wortes. Scharfer Körpergeruch und alte Essensreste, die sich im Gesichtshaar verfingen, machten aus den Unterirdischen eine Beleidigung für jede Nase. Allerdings eigneten sich ihre dicken, schweren Knochen vorzüglich für Schnitzarbeiten.
»Mit der Ankunft des ehrenwerten Arkans des Handels sind wir für heute vollzählig.«, unterbrach der blaugekleidete Arkan des Adels die düsteren Gedanken des Dunkelalben.
»Der Arkan des Krieges fehlt noch!«, maulte der Arkan des Handels unter seinem gelben Kapuzengewand und unterbrach den Arkan des Adels.
Der Arkan des Adels hob gebieterisch die Hand und fo rderte Ruhe ein, noch bevor ein anderer Arkan das Wort ergreifen konnte. Auch wenn der Arkan des Adels dem Arkan der Magie auf Grund angeborener Vorurteile zuwider war, und seine herrische Art tiefsten Widerwillen in ihm weckte, so brachte das Auftreten des unbekannten Weißelfs doch die Überlegenheit der elfischen Rassen voll zum Ausdruck.
»Ich danke dem Arkan des Handels, dass er uns auf das Fehlen des Arkans des Krieges aufmerksam gemacht hat. Für seine Abwesenheit muss ich leider die Verantwortung übe rnehmen. In der Tat war es dem Arkan des Krieges nicht möglich, an diesem kurzfristig anberaumten Treffen teilzunehmen. Er weilt zurzeit weit entfernt bei unseren Truppen in der Provinz Drachenfels und erteilt neue Befehle.«
»Was heißt hier, Provinz Drachenfels?«, schnauzte der mü rrische Zwerg unter seinem gelben Kapuzengewand. »Eure Worte bedürfen der Klärung, edler Arkan des Adels! Solltet Ihr Euch etwa schon Gedanken über die Aufteilung der Gebiete gemacht haben. Mir persönlich genügt die Mine Drachenfels als Zuständigkeitsbereich. Ich will kein Gouverneur oder Vize-König einer Provinz werden und mir tagelang die Probleme von schleimigen Beratern anhören.«
»Ehrenwerter Arkan des Handels, Ihr habt vollkommen Recht mit Eurer Bemerkung! Meine Wortwahl ist bloß eine Frage des allgemeinen Sprachgebrauchs. Svartland, Wyvergard, oder Akkadonien sind eigenständige Namen die ein bestimmtes Territorium bezeichnen. Nur das Land der Nomaden hat keinen eigenständigen oder markanten Namen. Und der Einfachheit halber sollten wir diese Gegend Drachenfels nennen, und damit der Mine die ihr gebührende Anerkennung zukommen lassen.«
»Die Mine Drachenfels ...«, begann der Arkan des Handels.
Der Arkan des Adels schlug mit der flachen Hand auf den riesigen Tisch aus dunkelblauem Lapislazuli, und das klatschende Geräusch, das von den Wänden um ein vielfaches verstärkt zurückgeworfen wurde, brachte den starrsinnigen und respektlosen Zwerg augenblicklich zum Schweigen.
Für ein paar Sekunden herrschte eisiges Schweigen in der uralten und riesigen Säulenhalle. Dann ergriff der blaugekleid ete Arkan des Adels erneut das Wort.
»Ehrenwerte Arkane, ich möchte mich zutiefst dafür en tschuldigen, dass ich Sie alle mit diesem kurzfristig einberufenem Treffen in Schwierigkeiten gebracht habe. Aber nachher werdet Ihr mit mir darüber einstimmen, dass die Dringlichkeit der Probleme keinen Aufschub zugelassen hat. Zuerst möchte ich die weise Arkane der Spiritualität bitten, uns vom Raub der Klinge der Suri'ion zu berichten.«
»Vielen Dank, edler Arkan des Adels. Wie ihr schon sagtet, war mir die Mission aufgetragen worden, die Klinge der Suri'ion zu rauben. Ich habe
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