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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Justiz womöglich bald in dieser schmutzigen Geschichte stochern würde. Und ganz bestimmt war er stutzig geworden, als der Kläger in diesem Fall, Bert Wozniak, bald danach mit mehreren Schusswunden tot aufgefunden wurde.
    Hatte Greg gewusst, dass Hector hinter dem Wozniak-Mord steckte? Hector hätte es ihm nicht einmal direkt anvertrauen müssen; auch wenn er das vielleicht getan hatte.
Schließlich liebte Hector es, den starken Mann zu markieren. Nicht auszuschließen, dass er Connolly damit beeindrucken oder gar einschüchtern wollte. Oder, was ebenso gut vorstellbar war: Hector hatte irgendetwas Vages in dieser Richtung geäußert, hatte sich mit der Tat gebrüstet, ohne wirklich etwas zuzugeben: Hab mich um das Problem gekümmert, oder: Sie müssen sich deswegen keine Sorgen mehr machen.
    Hatte Greg auch über Ernesto Ramirez Bescheid gewusst? Schwer zu sagen, aber ich ging davon aus. Vermutlich hatte Hector, als er den Namen zum ersten Mal von mir hörte, Greg auf den Zahn gefühlt, ob er etwas darüber wusste. Das war auf dem Höhepunkt des Prozesses, bei dem der Hauptanklagepunkt der Wozniak-Mord war. Es musste Hector in Panik versetzt haben, dass möglicherweise jemand die Wahrheit über diesen Mord kannte.
    Ironischerweise wusste Ernesto nicht, dass Hector der Übeltäter war. Ernesto und sein Freund Scarface waren davon ausgegangen, dass Joey Espinoza, Delroys Exschwager, Starlight den Vertrag verschafft hatte. Ernesto hatte keine Ahnung von der intimen Beziehung zwischen Delroy und Hector. Er dachte, mit der »Verbindung zu Delroy«, die Bert Wozniak ans Tageslicht zu bringen drohte, wäre die frühere verwandtschaftliche Beziehung zwischen Delroy Bailey und Joey gemeint.
    Was wiederum Hector nicht ahnen konnte. Ihm war lediglich bekannt – dank mir –, dass es da draußen jemanden gab, der etwas über den Mord an Bert Wozniak zu wissen schien und – wiederum dank meinen Spekulationen – über eine mögliche Beteiligung der Latin Lords, Kikos Gang. Daher musste Hector den dringenden Wunsch verspürt haben, Ernesto zum Schweigen zu bringen. Und er benutzte dazu
eine Person, der das ein ebenso dringendes Anliegen gewesen sein musste: Kiko.
    Greg Connolly war vielleicht nicht in jedes Detail eingeweiht gewesen, doch er hatte sicherlich genug geahnt. Wenn er nur einen Funken Verstand besessen hatte, war ihm klar gewesen, dass Hector Wozniak hatte beseitigen lassen; ebenso wie später Ernesto Ramirez.
    Was war wohl in Hector vorgegangen, als er eines Tages herausfand, dass Mr. Gregory Connolly ein Aufzeichnungsgerät des FBI bei sich trug? Ich meine, die rechte Hand eines Gouverneurs zu töten, ist keine Kleinigkeit; einen Mord zu begehen, um zwei frühere Morde zu vertuschen, hatte sicher geholfen, die Hürde niedriger zu legen. Was hatte er an diesem Punkt noch zu verlieren? Da Greg möglicherweise über Adalbert Wozniak, Delroy Bailey und Ernesto Ramirez plaudern würde, überwogen bei einer Risiko-Nutzen-Rechnung die Gründe für einen Mord an Greg Connolly bei weitem.
    Auch Charlie Cimino war zu diesem Zeitpunkt noch sehr präsent in der BBK gewesen. Sicher wusste er genau über den Delroy-Bailey-Auftrag Bescheid. Er und Hector waren die beiden Hauptnutznießer dieser kriminellen Vergabepraxis gewesen. Einer der beiden, wer auch immer es war, musste darauf gestoßen sein, dass Greg ein Informant war, und es dem anderen verraten haben. Sie hatten sich Greg geschnappt und versucht, mit Hilfe der guten alten Wasserfolter herauszufinden, was er dem FBI alles verraten hatte. Anschließend hatten sie ihn getötet und seine Leiche auf dem Seagram Hill abgeladen.
    Hatte Greg dem FBI tatsächlich etwas über Adalbert Wozniak und Ernesto Ramirez erzählt? Schwer zu sagen. Aber
wie dem auch war, Hector hatte Greg nicht einfach weiter als Spitzel für die Bundesbehörden arbeiten lassen können. Greg musste sterben.
    Einer der beiden – wiederum wusste ich nicht, wer – hatte außerdem beschlossen, dass ich eine Gefahr darstellte und mich ebenfalls einem Verhör unterzogen. Nur hatte ich die Prüfung bestanden und überlebt. Sie hätten besser daran getan, mich in dieser Nacht zu töten.
    Jedenfalls war es Hector gewesen, der damals das Sagen hatte, und nicht Charlie. Das war mir jetzt klar. Ich hatte keine Ahnung, wo er die Burschen aufgetrieben hatte, die mich in die Mangel genommen hatten, aber es waren seine Leute gewesen und nicht die Charlies.
    Ich hätte niemals vermutet, dass Hector »über« Charlie

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