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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Tage.
    »Glauben Sie, dass Sie noch weitere Gespräche mit Snow führen werden?«, fragte Moody. »Ich meine, nach diesem Vorfall gestern Abend. Meidet er jetzt Ihre Nähe, weil ihm die ganze Sache zu peinlich ist? Oder gehören Sie weiterhin zum inneren Zirkel?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte ich. »Aber meiner Einschätzung nach bin ich noch drin.«
    »Gut. Denn wir brauchen mehr«, erklärte er mir. »Snow ist verdammt ausgekocht.«

    Ausgekocht. Das sollte wohl bedeuten: Wir wissen genau, dass er schuldig ist, er gibt es nur nicht zu.
    »Sie meinen, Sie brauchen mehr«, entgegnete ich.
    »Sie müssen ihn festnageln«, sagte er. »Wenn er auf ein Thema zu sprechen kommt, müssen Sie weiter nachhaken. Sie dürfen ihn nicht einfach zum nächsten Punkt übergehen lassen.«
    »Das sind keine Kreuzverhöre«, erwiderte ich. »Es sind normale Unterhaltungen. Ich kann da nichts erzwingen.«
    »Sie sind zu vorsichtig, Jason. Sie haben den Test bestanden. Sie haben bestanden, Greg ist durchgefallen.«
    »Wessen Test? Charlies Test? Ja, seinen Test hab ich bestanden. «
    »Ach, und was ist mit: ›Charlie hatte nicht das Sagen‹? Glauben Sie ernsthaft, Snow weiß nicht, was an diesem Abend mit Ihnen und Greg Connolly passiert ist?«
    Diese Typen hatten sich jedes Wort der gestrigen Aufzeichnung eingeprägt. Sie wussten genau, was Madison und der Gouverneur über Greg Connolly geäußert hatten. Und sie hatten auch Charlie Ciminos Bemerkung gehört, er habe Madison nichts darüber verraten.
    Chris Moody stieß einen seiner patentierten Lacher aus, in denen wenig Humor und viel Herablassung mitschwang. »Glauben Sie, nur weil Madison Koehler und Gouverneur Snow sich gestern Abend dumm gestellt haben, wissen die nichts?«
    »Sie waren nicht dabei«, sagte ich.
    »Nein, aber ich kenne diese Leute. Und ich weiß genau, von welchem Schlag sie sind. Die würden Ihnen gegenüber niemals etwas eingestehen, Jason. Seien Sie doch nicht so verdammt naiv. Diese Leute sind aufs Lügen programmiert. Die sind clever genug, um alles hübsch für sich zu behalten.«

    Moodys Skepsis war weder überraschend noch war sie gänzlich unbegründet. Sein Zynismus war mir alles andere als fremd. Aber ich war letzte Nacht dabei gewesen. Ich hatte Madison und den Gouverneur aus nächster Nähe miterlebt, als sie über Greg Connolly gesprochen hatten. Ich vertraute niemandem in diesem Raum hier, ebenso wenig wie den Mitarbeitern des Gouverneurs – aber ich vertraute meinen Instinkten, und die verrieten mir, dass keiner der beiden etwas mit Gregs Tod zu tun hatte.
    »Ich glaube nicht, dass einer der beiden davon weiß«, erklärte ich. »Und ich bin mir nicht sicher, ob ich mit diesem Auftrag weitermachen möchte.«
    »Sie sind sich nicht …« Lee Tuckers Kopf schnellte in meine Richtung. »Was, verkünden Sie etwa Ihren Rücktritt?«
    »Vielleicht tu ich das.«
    »Kolarich, ich bin jetzt nicht in der Stimmung für so was.« Chris Moody erhob sich aus seinem Sessel. Diese Unterhaltung regte ihn furchtbar auf. Zum einen, weil ich ihm widersprach; vor allem aber, weil ich sein Starzeuge war und bei einer Befragung vor Gericht aussagen würde, dass ich diesen beiden Personen glaubte, was sie über Greg Connolly sagten.
    »Okay.« Tucker, in seiner üblichen Rolle als Friedenstifter, hob eine Hand. »Sie glauben, was Sie für richtig halten, und wir glauben, was wir für richtig halten. Aber bohren Sie weiter nach, Jason, okay? Wenn Sie recht haben, dann können Sie uns das auf diese Art beweisen. Aber es kann auf keinen Fall schaden, das Thema ein bisschen hartnäckiger zu verfolgen.«
    Ich schwieg. Bei mir war einfach die Luft raus. Ich hatte gefunden, wonach ich gesucht hatte. Ich wusste jetzt, wer hinter den Morden stand und warum. Und ich hatte dem FBI
bereits mehr als genug geliefert. Sie konnten Charlie Cimino zahllose schwere Vergehen nachweisen. Sie konnten Madison Koehler und Brady MacAleer den illegalen Handel mit staatlichen Posten nachweisen – sowohl bei der Berufung George Ippolitos an den Obersten Gerichtshof wie auch bei den Jobs für die Gewerkschaftler; in allen Fällen hatten wir eine ganze Anzahl von Gesetzen gebrochen oder umgangen. Sie konnten drei der Hauptakteure aus dem inneren Zirkel des Gouverneurs festnageln. Sollte Moody doch diese Leute fragen, was der Gouverneur wusste und seit wann er es wusste.
    Moody starrte mich an und kaute dabei auf seiner Unterlippe, als ränge er innerlich mit sich. »Der Gouverneur wird George

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