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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Gouverneurs.«
    Hector verlegte sich wieder aufs Leugnen. Er zog die Schultern hoch.
    »Soweit ich weiß«, sagte er mit ruhiger Stimme, »geht die Polizei davon aus, dass Greg Connolly einem Raubmord am Seagram Hill zum Opfer gefallen ist.«
    Das war eine Antwort, die meine Freunde vom FBI als ausgekocht bezeichnen würden.
    »Mag sein, aber morgen kann die Sache schon ganz anders aussehen«, erwiderte ich. »Anfänglich haben Sie ja auch gedacht, Sie kämen mit Ernesto Ramirez durch. Aber dann hat
dieser Greg Connolly plötzlich mit dem FBI geredet, und Sie drohten aufzufliegen. Jetzt denken Sie, Greg Connolly ist kein Problem, aber vielleicht gibt es diesmal auch eine undichte Stelle? Ich meine, wer weiß sonst noch davon?«
    Hectors Kiefermuskeln arbeiteten, und seine Augen verzogen sich zu Schlitzen, während er nachdachte.
    Ich sagte: »Joey Espinoza weiß davon. Gut, vielleicht weiß er nichts über Greg. Aber er weiß von dem Auftrag, den Sie Delroy verschafft haben, richtig? Und er kennt den wahren Grund für Wozniaks Tod. Da bin ich mir sicher. Und er weiß auch über Ihre Beziehung zu Delroy Bescheid. Ich meine, deshalb steht seine Frau doch auf Charlies Gehaltsliste.«
    Hectors Miene wurde ausdruckslos. »Joey weiß, wie man Leute erpresst.«
    »Richtig. Sie verschaffen seiner Frau einen gemütlichen Job, während er im Gefängnis sitzt, und dafür vergisst er, dem FBI ein paar Dinge zu erzählen. Er gibt Christopher Moody Informationen über die Columbus Street Cannibals, weil man denen ohnehin schon auf den Fersen ist, aber in Bezug auf Adalbert Wozniak stellt er sich dumm. Ebenso was Delroy Bailey betrifft. Auf die Art erkauft er seiner Frau finanzielle Sicherheit, während er einsitzt.«
    Hector hob freudlos die Augenbrauen. Ich hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Zurück zu meiner Frage«, sagte ich. »Wer weiß sonst noch über Greg Bescheid? Über wen müssen wir uns Gedanken machen?«
    An diesem Punkt brach Hectors Widerstand in sich zusammen. »Ich dachte bisher, nur ich und unser gemeinsamer Freund«, sagte er. »Aber offensichtlich hat unser gemeinsamer Freund Ihnen davon erzählt.«

    Nein, falsch gedacht, unser gemeinsamer Freund Charlie hatte mir nichts von Hectors Beteiligung an diesem vergnüglichen Folterabend erzählt. Hätte er es getan, wäre diese ganze Geschichte längst ausgestanden gewesen. Trotzdem, Hector hatte mir eine Bresche eröffnet, und ich würde hineinstoßen.
    Ich verzog das Gesicht. »Ja, Charlie hat es mir erzählt, nachdem Ihre Schläger in irgendeinem verlassenen Lagerschuppen ihre mittelalterlichen Foltermethoden an mir ausprobiert haben. Ich hatte das Gefühl, dass man mir eine Erklärung schuldig ist nach diesem …«
    »Das war Charlies Idee.« Hector deutete mit dem Finger auf mich. »Nicht meine. Er war derjenige, der sich nicht sicher war, ob er Ihnen trauen kann.«
    Ich fixierte ihn kurz.
    »Da erzählt Charlie aber was anderes«, sagte ich – was natürlich frei erfunden war, aber an diesem Punkt brauchte ich mir um spätere Diskussionen mit Charlie keine Gedanken mehr zu machen. »Charlie meint, er hätte mir das nicht antun wollen. Es wäre Ihre Idee gewesen.«
    »Scheiß drauf. Scheiß auf Charlie.« Hector wurde sich seiner Umgebung bewusst, beugte sich vor und sprach ebenso leise wie ich, aber mit einem wütenden Fauchen in der Stimme. »Dieses Arschloch hat Panik gekriegt. Sobald wir das über Greg herausgefunden hatten, hat er sich auch Gedanken über Sie gemacht. Er wollte Sie abservieren. Wussten Sie das? Verdammt, ich hab Ihnen das Leben gerettet in dieser Nacht.«
    Er betonte den letzten Punkt, indem er den Zeigefinger in die Tischplatte bohrte. Genau damit hatte ich gerechnet: Hector wollte das Thema wechseln und sich selbst einer guten
Tat rühmen, um mich wieder auf seine Seite zu ziehen. Aber in meinen Augen war es schlichtweg Blödsinn, was er da erzählte. Meiner Einschätzung nach hatte Charlie in dieser Nacht nicht das Sagen gehabt; es waren nicht seine Schläger gewesen, die mich in die Mangel genommen hatten. Vielmehr hatte Charlie versucht, mich zu schützen. Aber vielleicht lag ich auch falsch. Ich würde es vermutlich nie herausfinden.
    Und es spielte auch keine Rolle mehr. Hector hatte seine Beteiligung eingestanden, mehr brauchte ich nicht. Hector würde für den Mord an Greg Connolly bezahlen. Es war geschafft.
    »Und übrigens, Herr Anwalt, Sie haben mich doch selbst belehrt, dass ich vorsichtig sein soll. Also sollten Sie

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