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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Arbeit geleistet«, sagte er schließlich. »Ich habe Ihre Papiere gelesen. Das Memo über das Sanitärprojekt der Strafvollzugsbehörde – die zwei Bieter, die günstiger waren als Higgins Haustechnik.«
    »Die beiden Bieter waren tauglich«, erklärte ich.
    »Klar.« Er gluckste. »Natürlich waren sie das. Deshalb sag ich ja, ausgezeichnete Arbeit.«
    Interessant. Ich stellte mich gegen Charlie Cimino, und er schien mich dafür zu beglückwünschen. Und er war der Vorstand der BBK. Welchen Rang nahm er in Relation zu Cimino ein?
    »Charlie hat außerdem mit Ihnen über den Busauftrag gesprochen. Ich habe Ihre Analyse gelesen.«
    »Das ist nie und nimmer ein Auftrag für einen Alleinbieter«,
sagte ich. »Busse besorgen? Das können hunderte von Transportunternehmen.«
    Connolly lächelte zustimmend. Vermutlich herrschte eine Art Konkurrenzverhältnis zwischen ihm und Cimino, ein Wettstreit um Machtbereiche. Er trommelte mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. »Auch in der Sache haben Sie ausgezeichnete Arbeit geleistet. Wenn Sie wollen, werden Sie es hier weit bringen, Jason.«
    Dabei handelte es sich nicht um eine Frage, wie mein früherer Partner Riley immer zu sagen pflegte, also antwortete ich nicht.
    Dennoch war es höchst interessant. Greg Connolly hatte mich in sein Büro bestellt, um mich dafür zu loben, dass ich mich Charlie Cimino widersetzt hatte.
    Warum, so fragte ich mich, tat er das?

    Ich hetzte zurück in mein Anwaltsbüro, wo ich um dreizehn Uhr einen Termin hatte. Ein Klient, der gestern überraschend angerufen hatte und juristischen Beistand suchte.
    »Tut mir leid, dass Sie warten mussten«, erklärte ich dem Mann, der in unserem kleinen Empfangsbereich saß. Ich führte ihn nach hinten in mein Büro. Vermutlich hätte ich ihm Wasser oder Kaffee anbieten sollen, was ich aber nicht tat. Stattdessen schnappte ich mir Shauna, die ich gebeten hatte, an dem Meeting teilzunehmen, weil es sich unter anderem auch um Vertragsgeschichten drehte. Ich hoffte, Shauna einen Auftrag zuschanzen zu können, weil sie das seit meinem Einzug in diese Räumlichkeiten wiederholt auch für mich getan hatte.
    »Jack Hauser«, stellte sich der Mann vor. Seine Hände und sein wettergegerbtes Gesicht verrieten, dass er im Baugewerbe
tätig war. »Baufirma Hauser«, sagte er. »Wir haben unseren Sitz weiter draußen im Westen, sind aber oft als Subunternehmer hier in der Innenstadt tätig. Meistens Fußbodenausbau.«
    Er gab Shauna und mir einen kurzen Abriss, warum er hier war. Er hatte einen Job am Flughafen übernommen, und die Stadt wollte ihn über den Tisch ziehen. Außerdem hatte er vor, sich mit einer weiteren Firma zusammenzutun, um in einem Vorort einen Großauftrag für die Renovierung eines Stadions zu übernehmen – solche Vertragswerke waren Shaunas Domäne.
    Während er erzählte, nickte ich gelegentlich und machte mir Notizen. »Wie sind Sie auf mich gekommen?«, fragte ich.
    Er wirkte überrascht. Die meisten Anwälte schauen einem geschenkten Klienten nicht ins Maul. »Wie ich … Ich dachte, Sie vertreten Leute bei Prozessen und so Kram.«
    »Mach ich auch, klar.«
    »Vermutlich haben Sie von dem Korruptionsfall um den Landessenator gehört?«, schaltete sich Shauna ein, um mich in ein vorteilhaftes Licht zu rücken; sie war offensichtlich gar nicht glücklich über meine Frage. Vermutlich ist es keine gute Reklame, wenn man sich überrascht zeigt, dass ein Klient einen aufsucht. »Jason hat den Senator verteidigt und gewonnen.«
    Hauser nickte, als würde ihm das irgendwas sagen. Doch meine Frage hatte er nicht beantwortet.
    Shauna erklärte: »Das mit der gemeinsamen Gesellschaft dürfte kein Problem sein. Ich hab letztes Jahr so einen Vertrag für Ralph Reynolds aufgesetzt. Wir müssen nur in Betracht ziehen, ob der lokale Auftraggeber irgendwelche geschäftlichen Präferenzen hat.«
    Ich hörte Shauna nur mit halbem Ohr zu. Jack Hauser jedoch
war voll bei der Sache und schien erfreut über ihre Ausführungen.
    »Okay. Also, Sie sind ganz offensichtlich engagiert«, sagte er.
    Ich verstand nicht recht, was daran so »offensichtlich« war, hatte aber nicht vor, mich deswegen zu beschweren.
    »Und was verlangen Sie?«, fragte er, sich innerlich auf die schlechte Nachricht vorbereitend.
    »Dreihundert die Stunde«, verkündete ich. Wenn das dem Staat angemessen schien, warum nicht auch Jack Hauser?
    Allerdings sah er das offensichtlich ein wenig anders. Er zuckte zusammen, als hätte ihn jemand

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