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Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust

Titel: Die Anklage - Ellis, D: Anklage - Breach of Trust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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Paprikas und Zwiebeln auf dem Grill rösteten, und von dort in einen Hinterraum, in dem auf billigen Regalen offene Kisten mit Servietten und Strohhalmen und ähnliche Artikel gelagert waren und ein Kühlschrank stand. Die Frau lief quer durch den Raum zu einem Notausgang.
Sie wies auf die Tür, und ich verstand das als Aufforderung, nach draußen zu gehen.
    Ich stieß die Tür auf und blickte mich um, bevor ich hinaustrat. In der Gasse standen links von mir zwei große überquellende Mülltonnen – und rechts war der dunkle Schemen eines Mannes zu erkennen. Er hatte in etwa die Statur des Kerls, den ich treffen sollte. Hinter ihm, etwa fünfzehn Meter entfernt, lag die Straße.
    Zeit, sich zu entscheiden. Wenn diese Tür hinter mir zufiel, würde ich sie möglicherweise nicht mehr öffnen können. Und der einzige Weg aus dieser Sackgasse heraus führte direkt an diesem Burschen vorbei. Ich hatte keine Ahnung, welche Art Waffen er bei sich trug oder ob irgendwo noch ein paar Freunde von ihm lauerten. Ich wusste nur, dass es kein Zurück mehr gab, sobald ich hinaus in diese Gasse trat.
    Auf einer Liste guter Ideen rangierte diese also ziemlich weit unten. Es war nicht ausgeschlossen, dass dieser Kerl Ernestos Freund war und mir helfen wollte, seinen Killer zu finden. Aber ebenso gut war es möglich — und sogar weit wahrscheinlicher – , dass er der Grund für Ernestos Tod war. Schließlich war er dabei gewesen, als ich die Zwangsvorladung zugestellt hatte. Er konnte also sehr wohl derjenige sein, der anschließend überall die Nachricht verbreitet hatte, Ernesto wird auspacken.
    Je mehr ich darüber nachdachte, desto plausibler erschien mir diese Möglichkeit.
    Ich machte einen Schritt hinaus in die Gasse. Hinter mir krachte die Tür ins Schloss.
    Der Kerl kam auf mich zu. Die Beleuchtung in dieser Gasse war miserabel, aber er trat so nahe heran, dass ich ihn einigermaßen erkennen konnte. Es war eindeutig der Kerl von
damals, wie auch immer sein Name sein mochte. Der grimmige Ausdruck, der alberne Kinnbart, die Narbe auf der Stirn. Gut, damit war er für mich Scarface. Scarface trug eine dicke Bomberjacke, Hosen, die aussahen, als wollte er sich für ein Basketballspiel aufwärmen, und hohe Schnürstiefel aus Leder. Ich trug einen Anzug und einen langen Wintermantel. Wenn es hart auf hart kam, war er eindeutig im Vorteil.
    »Sie trauen sich was«, sagte Scarface.
    »Ich habe Fragen«, antwortete ich.
    Er kam noch näher. Der Abstand zwischen uns betrug jetzt nur noch höchstens drei Meter. »Ich bin nur hier, weil Essie es wollte.«
    »Wer hat Adalbert Wozniak ermordet?«
    »Wer soll das sein?«
    Ich wartete einen Augenblick. »Sie wissen genau, wer er war. Was wissen Sie über seinen Mörder?«
    Er schwieg.
    »Deswegen wurde Ernesto doch umgebracht, oder? Weil er etwas darüber wusste.«
    »Sprechen Sie Nestos Namen nicht aus. Sie haben kein Recht dazu.«
    Ich seufzte und bereitete die Hände aus. »Okay. In Ordnung. Aber er wusste was. Und er wollte es mir sagen. Ich will rausfinden, wer ihn umgebracht hat. Und deswegen muss ich wissen, wer Bert Wozniak auf dem Gewissen hat.«
    »Warum kümmert Sie Ernestos Tod?«
    »Weil ich denke, dass es meine Schuld ist.«
    »Verdammt richtig, es ist Ihre Schuld«, spuckte er.
    »Dann helfen Sie mir, den Mörder zu finden.«
    Sechzig Sekunden verstrichen, und sie kamen mir vor wie sechzig Minuten. Er hatte seine Hände in die Taschen gestopft,
und ich war mir ziemlich sicher, dass diese Hände nicht leer waren.
    Die Temperatur war noch gefallen. Ich konnte meinen Atem sehen. Trotzdem war mir kein bisschen kalt. Nach wie vor konnte ich mir nicht sicher sein, ob Scarface auf der richtigen Seite stand oder auf der falschen. Bisher hatte er nichts preisgegeben. Möglicherweise ließ er mich nur ein wenig plaudern, um zu erfahren, was ich wusste, bevor er entschied, dass es Zeit für mich war, adios zu sagen.
    »Die haben den Wozniak-Mord einem jungen Kerl in die Schuhe geschoben«, fuhr ich fort. »Einem Cannibal. Eddie Vargas. Sie haben seine Fingerabdrücke im Wagen gefunden und die Tatwaffe in seinem Apartment. Aber er war es nicht, richtig?«
    Er schwieg. In der Dunkelheit konnte ich seinen Gesichtsausdruck nicht erkennen.
    »Die Cannibals hatten überhaupt nichts damit zu tun«, sagte ich. »Der Junge wurde reingelegt. In Wirklichkeit waren es Ihre Jungs. Die Lords. Ich meine, deswegen treffen wir uns doch in dieser dunklen Gasse, richtig? Und deshalb darf ich Ihren Namen

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