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Die Anstalt

Die Anstalt

Titel: Die Anstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Katzenbach
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Inmitten des Gerümpels erschien Francis mit Tränen in den Augen. In den Armen seines Freundes hing, halb ohnmächtig, doch die Hand auf eine klaffende Wunde in der Seite gepresst, Peter und hinterließ eine schockierende rote Spur auf dem Zement. Dr. Gulptilil sah auf und erschrak beim Anblick eines dritten Patienten weiter hinten im Keller, der mit staunend aufgerissenen, toten Augen und einem großen Jagdmesser in der Brust reglos auf dem Boden lag. »Ach, du liebe Güte«, sagte der Doktor und rannte Big Black und Little Black entgegen, die bereits versuchten, Peter und Francis erste Hilfe zu leisten.
    Francis wiederholte immer wieder: »Mir fehlt nichts, helfen Sie ihm«, auch wenn er nicht ganz sicher war, ob das stimmte, doch das war der einzige Gedanke, der durch seine Erschöpfung und Erleichterung drang. Big Black taxierte die Situation mit einem einzigen Blick und schien augenblicklich zu begreifen, was sich in dieser Nacht zugetragen hatte, und er beugte sich über Peter, um sein zerfetztes Hemd zurückzuziehen und das Ausmaß seiner Wunde zu sehen. Little Black hockte sich neben Francis und tat mit geübtem Blick mehr oder weniger dasselbe bei ihm, um Francis’ Protesten und Kopfschütteln zum Trotz festzustellen, ob er Verletzungen davongetragen hatte.
    »Halt still, C-Bird«, sagte Little Black. »Ich muss sichergehen, dass es dich nicht erwischt hat.« Dann flüsterte er etwas anderes und wies dabei mit dem Kopf auf die Leiche des Engels. »Ich denke, du hast hier heute Nacht gute Arbeit geleistet, C-Bird. Egal, was sonst jemand dazu sagt.«
    Dann hatte er sich offenbar davon überzeugt, dass Francis nicht ernstlich verletzt war, und wandte sich Peter zu, um seinem Bruder zu helfen.
    »Wie schlimm ist es?«, wollte Dr. Gulp-a-pill wissen, indem er, über die beiden Pfleger gebeugt, auf Peter hinunterstarrte.
    »Ziemlich schlimm«, erwiderte Big Black. »Er muss sofort ins Krankenhaus.«
    »Können wir ihn rauftragen?«, fragte der Arzt.
    Big Black antwortete nicht. Er schob einfach seine wuchtigen Arme unter Peters reglosen Körper und hob Fireman ächzend hoch, um ihn die Treppe hinauf in den ebenerdigen Bereich des Kraftwerks zu schleppen, wie ein Bräutigam seine Braut über die Schwelle trägt. Langsam lief er zum Haupteingang, wo er in die Knie sank und Peter direkt hinter der Tür auf den Boden gleiten ließ. »Wir müssen sofort einen Krankenwagen für Fireman rufen«, sagte er zu Dr. Gulptilil.
    »Das sehe ich«, sagte der Chefarzt. Er hatte die Hand bereits an der Wählscheibe eines alten, schwarzen Telefons auf der Tischplatte. »Sicherheitsdienst?«, sagte er knapp, als die Verbindung zustande kam. »Hier spricht Dr. Gulptilil. Ich brauche noch einen Krankenwagen, ja, ganz richtig, einen zweiten Krankenwagen, und zwar augenblicklich am Kraftwerk. Ja, es geht um Leben und Tod. Bitte rufen Sie sofort im Krankenhaus an, sofort!«
    Dann legte er auf.
    Francis war hinter Big Black hergetrottet und stellte sich neben Little Black, der mit Peter sprach, ihm immer wieder gut zuredete, nicht schlapp zu machen, und ihn daran erinnerte, dass das hier nicht die richtige Nacht zum Sterben sei, nicht nach allem, was geschehen war und was sie erreicht hatten. Sein beruhigender Ton zauberte ein Lächeln auf Peters Gesicht, das es trotz all der Verletzungen und des Schocks, unter dem er stand, zu seinen Lippen schaffte. Sprechen konnte er nicht.
    Big Black hielt Peters Kopf, zog sich seine weiße Pflegerjacke aus, faltete sie zusammen und drückte sie auf die klaffende Schnittwunde. »Hilfe ist unterwegs, Peter«, sagte Dr. Gulptilil und beugte sich zu Fireman vor, doch niemand konnte sagen, ob der Schwerverletzte ihn hörte.
    Dr. Gulptilil holte tief Luft, warf einen prüfenden Blick über die Szene und versuchte fieberhaft, zu kalkulieren und abzuschätzen, wie viel Schaden in dieser Nacht angerichtet worden war. Dass es ein ziemlicher Schlamassel war, so viel konnte der Chefarzt sagen, hätte der Einschätzung eines Minimalisten entsprochen. Er sah nur, dass eine schwindelerregende Flut an Berichten, Ermittlungen, unbequemen Fragen und vielleicht sehr schwierigen Antworten über ihn hereinbrechen würde. Er hatte es mit einer außer Kontrolle geratenen Staatsanwältin zu tun, die mit schrecklichen Wunden auf dem Weg ins Krankenhaus war, Wunden, über die kein Notaufnahmearzt Schweigen wahren würde, so dass er binnen Stunden mit dem Besuch der Polizei zu rechnen hatte. Er starrte auf einen Patienten

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