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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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zwanzig Talente auszuzahlen seien; 52 ferner, daß, um auf dem Altare täglich Brandopfer zu opfern - wie sie das Gebot haben, siebzehn darzubringen - jährlich zehn andere Talente auszuzahlen seien; 53 ferner, daß alle, die aus Babylonien zuwandern würden, um die Stadt neu zu gründen, frei sein sollten, sie und ihre Nachkommen, desgleichen alle Priester, die zuwandern würden. 54 Er gab aber auch den schriftlichen Befehl, den Unterhalt der Priester und die priesterlichen Gewänder, in denen sie den Dienst verrichten, zu liefern. 55 Ferner befahl er, den Leviten den Unterhalt zu gewähren bis zu dem Tag, an dem der Tempel und die Befestigung Jerusalems vollendet sein würde. 56 Ferner befahl er, allen Wächtern der Stadt 114
    Grundbesitz und Gold zu gewähren. 57 Auch sandte er alle Geräte, die Cyrus aus Babel ausgeschieden hatte; alles, was Cyrus versprochen hatte zu tun, das gab er nun Befehl zu tun und nach Jerusalem zu senden.
    58 Als der Jüngling hinausging, erhob er sein Antlitz in der Richtung auf Jerusalem zum Himmel, pries den König des Himmels und sprach: 59 Von dir kommt der Sieg, von dir kommt die Weisheit! Dein ist die Ehre, und ich bin dein Knecht! 60 Gepriesen seist du, der mir Weisheit gab! Dir bekenne ich es, Herr der Väter! 61 Dann nahm er die Briefe in Empfang, ging fort, begab sich nach Babel und meldete es allen seinen Volksgenossen. 62 Und sie priesen den Gott ihrer Vä ter, daß er ihnen Erlaubnis und Freiheit geschenkt hatte, 63 heimzukehren und Jerusalem, sowie den Tempel, der nach seinem Namen genannt war, wieder zu bauen. Dann hielten sie sieben Tage lang Gelage mit fröhlichem Gesang.

    Textquelle: Das vierte Makkabäerbuch. Prolog.
    1 Echt philosophisch ist die Ansprache, die ich über die Frage halten will, ob die fromme Vernunft Selbstherrscherin der Triebe ist. Darum darf ich Euch wohl mit Recht den Rat geben, auf diese Philosophie aufmerksam zu achten. 2 Ist doch die Ansprache so, daß ein jeglicher sich mit ihr vertraut machen muß, und enthält sie doch in besonderer Weise der größten Tugend, ich meine der Einsicht, Lobpreis! 3 Ist es also klar, daß die Vernunft die der Besonnenheit hindernd entgegenstehenden Triebe, Freßsucht und Gier, beherrscht? - 4 Aber auch, daß sie über die die Gerechtigkeit hemmenden Triebe, wie die Bosheit, gebietet und über die die Mannhaft igkeit hemmenden Triebe, Erregung, Schmerz und Furcht?
    5 Wie kommt es nun, könnten vielleicht einige einwenden, daß die Vernunft, wenn sie über die Triebe herrscht, über Vergessen und Unwissenheit nicht regiert? 6 Was sie damit sagen wollen, ist etwas Lächerliches: Denn nicht über ihre eigenen feindlichen Triebe herrscht die Vernunft, sondern über die der Gerechtigkeit, der Mannhaftigkeit, der Besonnenheit und der Einsicht feindlichen, und auch über diese nicht so, daß sie dieselben ausrottet, sondern so, daß sie ihnen nicht nachgibt.
    7 An mancherlei Beispielen hierher und dorther könnte ich Euch nun zeigen, daß die fromme Vernunft Selbstherrin der Triebe ist. 8 Am Allerbesten aber glaube ich es beweisen zu können, ausgehend von der wackeren Männlichkeit derer, die der Tugend zuliebe den Tod erlitten, des Eleazaros, der Sieben Brüder und ihrer Mutter. 9 Denn indem diese der Schmerzen bis zum Tod allesamt nicht achteten, zeigten sie, daß die Vernunft über die Triebe Gewalt hat.
    10 So liegt mir denn ob, wegen ihrer Tugenden die Männer zu preisen, die der Tugend zuliebe um diese Zeit mit ihrer Mutter gestorben sind.
    Um ihrer Ehren willen aber möchte ich sie selig preisen: 11 Denn ob ihrer Mannhaftigkeit und Ausdauer nicht nur von allen Menschen, sondern auch von ihren Peinigern bewun dert, sind sie die Ursache gewesen, daß die auf dem Volke lastende Tyrannei zunichte gemacht wurde, indem sie den Tyrannen durch die Ausdauer besiegten also, daß durch sie das Vaterland geläutert wurde. 12 Aber hierüber zu reden wird mir sogleich vergönnt sein, nachdem ich, wie ich das zu tun gewohnt bin, die Betrachtung des Lehrsatzes an den Anfang gestellt haben werde. Dann werde ich mich zur Betrachtung ihrer Geschichte wenden, Ehre gebend dem allweisen Gott.

    Erster Hauptteil. Philosophische Betrachtung des Lehrsatzes.
    13 Wir untersuchen also jetzt die Frage, ob die Vernunft Selbstherrin der Triebe ist. 14 Da wollen wir bestimmen, was denn Vernunft ist und was Trieb, ferner wie viele Arten von Trieben es gibt, und ob diese alle die Vernunft beherrscht. 15 Vernunft also ist Verstand, der mit

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