Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
sie zum Tode geschleppt werden sollte, sich selbst in den Scheiterhaufen gestürzt habe, da mit niemand ihren Leib berühre.
2 O Mutter, die du mitsamt deinen Sieben Knaben die Gewalt des Tyrannen zu nichte gemacht, seine bösen Anschläge vereitelt und den Adel des Glaubens erwiesen hast! 3 Denn wie ein Dach, stark gestützt auf deine Knaben als Säulen, so hieltest du die Erschütterung durch das Erdbeben der Martern aus, ohne zu wanken. 4 Getrost deshalb, du Mutter mit der hehren Seele! Ist dir doch die Hoffnung auf Gott, die dich ausharren ließ, verbürgt! 5 So erhaben steht nicht der Mond am Himmel mitsamt den Sternen, wie du, die du deine sternengleichen Sieben Knaben den Lichtesweg zur Frömmigkeit geführt, bei Gott in Ehren stehst und samt ihnen im Himmel eine feste Stätte hast! 6 War es doch der Vater Abraham, nach dem du dich im Werke der Kinderzucht gerichtet hattest.
Schluß.
7 Wenn es uns aber möglich wäre, wie auf einem Gemälde die Geschichte deiner Frömmigkeit zu malen, würde dann nicht ein Schauder alle die ergreifen, die eine Mutter von sieben Kindern um der Frömmigkeit willen die mannigfachsten Qualen erdulden sähen? 8 Ja, es wäre auch in der Ordnung, auf eben dieses Grabgemälde auch folgende Worte zum Gedächtnis für die Volksgenossen zu schreiben: 9 Hier sind 121
bestattet ein greiser Priester, ein greises Weib und Sieben Knaben durch die Gewalt eines Tyrannen, der Willens war, der Hebräer Verfassung zu vernichten. 10 Sie haben das Volk gerettet, zu Gott aufblickend und den Folterqualen bis in den Tod standhaltend.
11 Ja wahrhaftig, ein göttlicher Kampf war es, der von ihnen gekämpft wurde. 12 Die Kampfespreise dabei hatte die Tugend ausgesetzt, und diese fällte die Entscheidung nach der von den Kämpfern an den Tag gelegten Ausdauer. Der Sieg war die Unvergänglichkeit in einem lange dauernden Leben. 13 Eleazar war der Vorkämpfer, die Mutter der Sieben Knaben stand ringend dabei, die Brüder kämpften. 14 Der Tyrann war der Gegner im Kampfe, die Welt und die Menschheit waren die Zuschauer. 15 Siegerin aber blieb die Gottesfurcht, die dann ihren Athleten den Kranz reichte. 16 Wer sollte sie nicht anstaunen, die Athleten der göttlichen Gesetzgebung? Wer sollte vor ihnen nicht erbeben?
17 Er selbst wenigstens, der Tyrann, und der ganze Rat staunten ihre Ausdauer an ... 18 um derentwillen sie jetzt auch dem göttlichen Throne nahestehen und die glückselige Ewigkeit leben. l9 Sagt doch auch Moses: Und alle Geheiligten sin d unter deinen Händen. 20 Diese um Gottes willen Geheiligten sind nun ge ehrt, nicht nur mit dieser himmlischen Ehre, Sonden auch dadurch, daß um ihretwillen die Feinde über unser Volk keine Macht mehr hatten, 21 der Tyrann bestraft und das Vaterland geläutert wurde; 22 sind sie doch gleichsam ein Ersatz geworden für die durch die Sünde befleckte Seele des Volks. Durch das Blut jener Frommen und ihren zur Sühne dienenden Tod hat die göttliche Vorsehung das vorher schlimm bedrängte Israel gerettet.
23 Denn auf die Mannhaftigkeit ihrer Tugend und auf ihre Standhaftigkeit in den Folterqualen hatte der Tyrann sein Augenmerk gerichtet, und so geschah es, daß Antiochos seinen Soldaten durch Herolde die Standhaftigkeit jener Leute als Vorbild verkünden ließ. 24 Und wirklich hatte er in ihnen fortan wackere und mannhafte Leute im Feld- und Belagerungskrieg und besiegte und vernichtete alle seine Feinde.
1 O ihr Nachkommen des Abrahamssamens, Israeliten, folgt diesem Gesetz und seid in allen Stücken fromm, 2 in der Erkenntnis, daß der Triebe Herrin die fromme Vernunft ist, und zwar nicht nur der von innen, sondern auch der von außen kommenden Schmerzen.
3 Wei1 jene um der Frömmigkeit willen ihre Leiber den Schmerzen preisgegeben haben, wurden sie nicht nur von den Menschen bewundert, sondern auch der Teilhaberschaft am Göttlichen gewürdigt.
4 Und um ihretwillen erhielt das Volk Frieden, und man schlug, als man sich im Vaterlande mit neuer Treue zum Gesetze hielt, die Feinde in die Flucht. 5 Und der Tyrann Antiochos - er ist auf Erden bestraft worden und wird auch nach seinem Tode noch gezüchtigt. Als er nämlich die Jerusalemfiten nicht im Allerge ringsten zu zwingen vermocht hatte, welsche Sitten anzunehmen und die väterlichen Satzungen mit einer anderen Lebenshaltun g zu vertauschen, 6 da war er von Jerusalem abgerückt und wider die Perser gezogen.
Es redete aber die Mutter der Sieben Söhne, die Gerechte, auch Folgendes zu ihren Kindern:
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