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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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verrichtete und das Wort Gottes verkündete. Danach aber sagte Abgar: Thaddäus, das tust du mit Gottes Kraft, und wir unsererseits sind in Verwunderung geraten. Aber ich bitte dich noch weiter, erzähle mir vom Kommen Jesu, wie es sich zutrug, und von seiner Kraft, und in was für einer Kraft er alles das vollführte, was mir zu Ohren gekommen ist. Und Thaddäus sagte: Jetzt werde ich zwar schweigen, da ich zur öffentlichen Verkündigung des Wortes gesandt bin, morgen aber berufe mir alle deine Bürger zur Volksversammlung, und vor ihnen werde ich predigen und in ihnen das Wort des Lebens säen, über das Kommen Jesu, wie es sich zutrug, und über seine Sendung, und weswegen er vom Vater gesandt wurde, und über seine Kraft und Werke und die Geheimnisse, die er in der Welt geredet hat, und durch was für eine Kraft er das vollführte, und über sein e neue Verkündigung, und über die Kleinheit und über die Erniedrigung, und wie er sich erniedrigt hat und seine Gottheit abgelegt und klein gemacht hat und gekreuzigt worden und hinabgestiegen ist in den Hades und den von Ewigkeit her unzerbrochenen Zaun durchbrochen hat und Tote auferweckte, und allein hinabgestiegen ist, hinaufgestiegen aber mit einer großen Menge zu seinem Vater.
    Da gab Abgar den Befehl, es sollten sich am kommenden Morgen seine Bürger versammeln und die Predigt des Thaddäus anhören; und darauf ordnete er an, ihm ungemünztes Gold zu geben. Der aber nahm es nicht an mit den Worten: Wenn wir unser Eigentum verlassen haben, wie sollten wir dann das fremde nehmen?
    Dies geschah im Jahre 340. <
    Das Nikodemus-Evangelium
    Diese Schrift handelt im ersten Teil ausführlich vom Prozeß Jesu vor Pilatus und nur kurz von der Kreuzigung und dem Begräbnis durch Joseph, einen Ratsherrn aus der Stadt Arimathia. Diese Kapitel sind uns auch getrennt unter dem Titel > Pilatus-Akten< überliefert.
    Im zweiten Teil des Nikodemus-Evangeliums verhandelt der Hohe Rat (Synedrium) der Juden, ob Jesus tatsächlich auferstanden ist. Das Synedrium war die höchste jüdische Behörde in neutestamentlicher Zeit, die sowohl die profane als auch die religiöse Gerichtsbarkeit innehatte. Es bestand aus 71 Mitgliedern, die sich aus den Ältesten (Oberhäupter der vornehmen Familien), den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten von der Pharisäerpartei zusammensetzte.

    Der Abstieg zur Hölle
    Der dritte Teil trägt den Sondertitel > Abstieg Christi zur Hölle< (Descensus Christi ad inferos). Es handelt sich hier angeblich um die Niederschrift zweier Männer, die sich unter denen befanden, die Jesus Christus aus der Hölle in den Himmel geführt hatte.
    In den drei Tagen bis zur Auferstehung war Jesus nicht untätig im Grab gelegen. Es war ja nur der Körper tot, nicht aber seine Seele. Im Glaubensbekenntnis beten wir, daß Christus gestorben, begraben und abgestiegen ist in das Reich der Toten. Hinabgestiegen ist er in der Zwischenzeit und hat die Gerechten, angefangen von Adam bis hin zu Johannes dem Täufer, dem letzten der Propheten, aus der Gewalt der Hölle und Satans befreit. Zwei davon aber durften nicht gleich in das Paradies eingehen, sondern mußten der Welt die >geheimen Werke< Christi in der Unterwelt offenbaren.
    Wie wir wissen, wird der Mensch in das Reich der Toten verbannt, weil er in Adam durch die List des Teufels gesündigt und sie deswegen den Tod verdient hat. Auch die Gerechten verharrten in der Scheol, dem Aufenthaltsort der Toten, in einem Dämmerzustand und mußten warten, bis der Messias durch seinen Tod das Werk des Teufels besiegt und von den Folgen der Erbsünde befreit hatte. Dieser Bericht ist eine reine Vision, doch entspricht er der Lehre der Kirche.
    Die Höllenfahrt Ch risti entstand in griechischer Sprache. Später wurde eine lateinische Fassung erstellt, die sich wesentlich nur im Schluß unterscheidet.
    Es kommt beispielsweise noch einmal Pilatus mit einem Brief an seinen Kaiser zu Wort. Daß dieser Kaiser mit Claudius bezeichnet wird, beruht auf einer Verwechslung. Pilatus lebte zur Zeit des Kaisers Tiberius. Da aber dieser Brief angeblich bei der Auseinandersetzung zwischen Petrus und dem Magier Simon unter Claudius benutzt wurde, ist dessen Name fälschlich eingeflossen. In diesem Brief wird die Schuld am Tode Jesu ganz den Juden zugeschoben.

    Textquelle: Nikodemus-Evangelium
    Pilatus-Akten Die wunderbaren Zeichen beim Erscheinen Jesu vor Pilatus
    1 Nachdem sie einen entsprechenden Beschluß gefaßt hatten, gingen die Hohenpriester

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