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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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glauben, was er sah, und hielt eine Hand als Schutz gegen die Sonne über seine Augen. Das Bild veränderte sich nicht: Brenda Perkins und dieser verflixte Unruhestifter Dale Barbara. Aber nicht nebeneinander. Zwischen ihnen saß Andrea Grinnell, die Dritte Stadtverordnete, die angeregt mit Chief Perkins' Witwe sprach. Dabei schienen bedruckte Blätter Papier von Hand zu Hand zu gehen.
    Das gefiel Big Jim nicht. Ganz und gar nicht.
     
    2
     
    Er setzte sich in Bewegung, um das Gespräch dort zu beenden, egal, worüber sie redeten, aber bevor er mehr als drei Schritte machen konnte, kam ein Junge angerannt. Einer von Killians Söhnen. Es gab ungefähr ein Dutzend Killians, die auf einer baufälligen Hühnerfarm draußen an der Gemeindegrenze zu Tarker's Mills lebten. Keiner der Jungen war sonderlich helle - was ihnen ehrlich zustand, wenn man die Eltern betrachtete, aus deren schäbigen Lenden sie entsprungen waren -, aber alle waren langjährige Gemeindemitglieder der Erlöserkirche; mit anderen Worten: alle erlöst. Sie alle hatten denselben Rundschädel mit niedriger Stirn und Hakennase.
    Der Junge trug ein zerschlissenes T-Shirt mit WCIK-Aufdruck und hielt einen Zettel mit einer Nachricht in der Hand. »He, Mr. Rennie!«, sagte er. »Meine Güte, ich hab Sie in der ganzen Stadt gesucht!«
    »Tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht mit dir reden, Ronnie«, sagte Big Jim. Er sah weiter zu dem Trio hinüber, das auf den Stufen vor dem Rathaus saß. Diese verflixten Verschwörer! »Vielleicht mor ... «
    »Ich bin Richie, Mr. Rennie. Ronnie ist mein Bruder.« »Richie. Natürlich. Jetzt musst du mich bitte entschuldigen.« Big Jim schritt weiter aus.
    Andy nahm dem Jungen den Zettel ab und holte Rennie ein, bevor er das auf den Stufen sitzende Trio erreichen konnte. »Das hier solltest du dir lieber ansehen.«
    Als Erstes sah Big Jim sich Andys Gesicht an, das verkniffener und sorgenvoller war als je zuvor. Dann riss er ihm den Zettel aus der Hand.
       James,
    ich muss Dich heute Abend sprechen. Gott hat zu mir gesprochen. Nun muss ich zu Dir sprechen, bevor ich zu der Stadt spreche. Gib mir bitte Antwort. Richie Killian überbringt mir Deine Nachricht.
    Reverend Lester Coggins
    Nicht Les; nicht einmal Lester. Nein. Reverend Lester Coggins. Das klang nicht gut. Wieso, wieso nur musste immer alles gleichzeitig passieren?
    Der Junge stand vor der Buchhandlung, sah in seinem ausgebleichten T-Shirt und seinen weiten, fast über die Hüften rutschenden Jeans wie ein verflixtes Waisenkind aus. Big Jim winkte ihn heran. Der Junge kam eifrig gerannt. Big Jim zog seinen Kugelschreiber (in Goldbuchstaben mit ALLES LACHT, WENN BIG JIM DIE PREISE MACHT! beschriftet) aus der Hemdtasche und kritzelte eine aus drei Wörtern bestehende Antwort: Mitternacht. Bei mir. Dann faltete er den Zettel wieder zusammen und gab ihn dem Jungen.
    »Bring ihm den zurück. Aber nicht lesen.«
    »Das täte ich nie! Echt nicht. Gott segne Sie, Mr. Rennie.«
    »Dich auch, Sohn.« Er beobachtete, wie der Junge davonrannte. »Worum geht's diesmal?«, fragte Andy. Und bevor Big Jim antworten konnte: »Um die Fabrik? Ist das Meth ... «
    »Halt die Klappe.«
    Andy wich erschrocken zurück. Big Jim hatte ihn noch nie aufgefordert, die Klappe zu halten. Die Sache musste also schlimm sein.
    »Eins nach dem anderen«, sagte Big Jim und marschierte auf das nächste Problem zu.
     
    3
     
    Als Barbie beobachtete, wie Rennie sich näherte, war sein erster Gedanke: Er geht wie ein Mann, der krank ist und es nicht weiß. Er ging auch wie ein Mann, der sein Leben lang andere Leute in den Hintern getreten hatte. Rennie hatte sein raubtierhaftestes geselliges Lächeln aufgesetzt, als er Brendas Hände in seine nahm und kurz drückte. Sie ließ es sich mit höflichem Gleichmut gefallen.
    »Brenda«, sagte er. »Mein herzlichstes Beileid. Ich hätte Sie schon längst besucht ... und ich komme natürlich zur Beisetzung ... aber ich hatte ein bisschen viel um die Ohren. Das haben wir alle.«
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    »Duke fehlt uns sehr«, sagte Big Jim.
    »Richtig«, warf Andy ein, der hinter Big Jim eintraf: ein Schlepper im Kielwasser eines Ozeanriesen. »Das tut er wirklich.«
    »Ich danke euch beiden so sehr.«
    »Und obwohl ich liebend gern über Ihre Sorgen reden würde ... ich kann sehen, dass Sie welche haben ... « Big Jims Lächeln wurde breiter, kam aber nie in die Nähe seiner Augen. »Wir sind zu einer sehr wichtigen Sitzung hier. Andrea, bist du

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